Als ob es tausend Stäbe gäbe
(Surreale Provinzposse)

Stets stramm, stock-steif stockt Stoiber, Ed
blassblau beim Braubock Bier,
vermutlich voll vorm Vollfrau-Vamp
will wissen, warum wir
nicht nur nach Ninas Nebennutz
gern gieren - geiler Geiz -
tagtäglich tadeln Tante Tom
beim Busengriff-Beweis.

Wer wund wie Willi Westerwell
riskant rühmt Reyno-Rauch,
zermürbend zäh zig Zähne zupft
brieft Barbies Burnout-Bauch,
denkt dann, dass Daniel Drüsendieb
fürwahr freit festlich fein,
herunter holt Horst Horrortrips
vorm Vorortspottverein.

Provinz Proporz : praecox perdu?
Kakao, Kaffee, kaum Kraft, kein Knie!

Lieber Karlheinz,

es hat mich beeindruckt, wie Du es geschafft hast die gleichlautenden Worte lückenlos aufzureihen. Es konnte daher auch nicht ausbleiben, dass dies einen Zwang für die Aussage zur Folge hatte. Einige Zeilen erscheinen mir daher auch in der Satz- und Wortbildung diesem Zwang nach konstruiert. Insgesamt ergibt sich daraus eine humorvolle Zusammenstellung und auch interessante und zielgerichtete Aufgabenlösung.

LG Hans

Lieber Hans,
Du hast mich erwischt: Total konstruiert, was aber wegen der Aufgabenstellung kaum zu umgehen war! Vielleicht hab ich's ein wenig übertrieben und ironisch überspitzt. Ich hoffe, das kommt rüber.

Lieben Dank für Deinen Kommentar und viele Grüße aus der tiefsten Provinz
Karlheinz

lieber Karlheinz

Ich habe hier eine sehr schwierige Aufgabe gestellt, deshalb darf ich mich nicht beklagen. Auch ich hatte meine Schwierigkeiten.
Nun ist Deine Satire wenigstens in einigen Teilen gelungen.
Manche nicht so gelungenen (oder wie Du schreibst konstruierten Zeilen) könntest Du einfach streichen.
Ich wünsche Dir ein schönes Fest ohne Stoiber und co. :-)
herzlich Ilona

Lieber Karlheinz,
nee, 1000 Stäbe gibt es sicher nicht, dafür mindestens doppelt so viele Alliterationen, die im Stabreim nichts zu suchen haben.
Dein Gedicht ist sehr, sehr ulkig, schrappt aber am Stabreim meilenweit vorbei.
Ich habs trotzdem sehr gerne gelesen und drüber gelacht.
Herzliche Grüße nach Lüli aus B ,
Heliane.

Liebe Ilona,
also mit Stoiber und den andern würde ich schon mal gern das Fest feiern! Dass mir die Satire wenigstens zum Teil gelungen ist, beruhigt mich! Das Konstruieren liegt meiner Meinung nach in der Sache begründet

Liebe Heliane,
da steht ja als ob! Und gäbe, nicht gibt! Und warum im Stabreim Alliteratonen nichts zu suchen haben, hat sich für mich auch noch nicht erschlossen. Überhaupt scheint mir der reine Stabreim in moderner Sprache kaum anwendbar, bzw. erträglich. Bis jetzt habe ich, muss ich sagen, noch überhaupt kein wirklich gelungenes "sauberes" Stabreimgedicht gefunden, das nicht gestelzt, konstruiert oder sehr abgehoben daherkam. Genau aus diesen Gründen habe ich das nicht so bierernst genommen und versucht durch Übertreibung zu umgehen, bzw. durch den Kakao, Kaffee usw. Zu ziehen
In diesem Sinne vielen Dank und frohe Weihnachten aus der Provinz
Karlheinz

Lieber Karlheinz,
genau DAS ist es: Unsere moderne Sprache gibt die Stabreime nicht mehr her, sie erschöpft sich in Alliterationen oder Tautogrammen ...
Diese beginnen immer mit dem gleichen Konsonanten oder Vokal, während Stäbe aus ganzen Wörtern oder Wortstämmen bestehen.
Mir hat die Aufgabe auch nicht sonderlich gefallen und wie du lesen konntest, habe ich mich wie du darüber lustig gemacht .
Herzliche Grüße nach Lüli,
Heliane.

Liebe Heliane,
Ja, unsere heutige Sprache ist denkbar ungeeignet für Stabreimgedichte, verkrampfte Nachahmungen historischer Formen bringen nichts Brauchbares - zumindest in diesem Fall.

Lieber Thomas,
Dein Lob freut mich sehr!

Vielen Dank Euch beiden und frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr wünscht
Karlheinz aus Lützellinden

Lieber Karl-Heinz,
Da sind ja eine Menge Ideen und Verbindungen zwischen verschiedenen Personen und Dingen entstanden, die eigentlich recht wenig miteinander zu tun haben. Ein richtiger Ideen Wasserfall. Eine Ideenpurzelei!
Ich hätte noch eine Idee: -Wie weiland Willi Westerwelle........-
Ja, man merkt, Du hast den Schwierigkeiten den Ernst genommen!
Ich habs ein paar Mal gelesen und mir hats Spaß gemacht.
Liebe Grüße,
Heidi

Liebe Heidi,
ja, wie weiland Willi Westerwell kam mir auch als erstes in den Sinn, aber "wund" war mir dann doch wichtig! Das Verbindende sehe ich übrigens in der übergreifenden Provinzialität der gemeinten Personen, die sich quasi für Ihr Provinzpublikum aufplustern, daher auch der Titel und das Ende.
Es freut mich vor allem, dass es Dir gefallen hat und ich grüße Dich mit einem kräftigen Halleluja aus der Provinz
Frohe Weihnacht dir und den Deinen
Karlheinz