Schon ist die Sonne ganz verschwunden
und auf dem Walde liegt die Nacht.
Die Fledermaus zieht ihre Runden,
denn viele Falter sind erwacht.

Bescheiden leuchtet eine Kerze
und lockt als wäre hier noch Tag.
Die Motte brennt mit kurzem Schmerze,
da ihr nichts an der Wahrheit lag.

Hi ihr,


ich habe jetzt einiges über Falter gelernt, da ich neugierig wurde!

Ich hatte auch noch im Hinterkopf die Zäsuren die du im letzten Gedicht umsetzen wolltest. Hier, ich hoffe du gestattest, hätte ich eine Idee!

Schon ist die Sonne fast verschwunden
und auf dem Walde liegt die Nacht.
Die Fledermaus zieht ihre Runden,
denn viele Falter sind erwacht.

Bescheiden leuchtet eine Kerze
--lockt als wäre hier noch Tag.
Die Motte brennt mit kurzem Schmerze,
da ihr nichts an der Wahrheit lag.

Der Wechsel von Jambus zu Trochäus ist schwer umsetzbar, vlt würde es so hinhauen?

Lg
fietje

Lieber Thomas,
die Aussage sollte eben in den letzen Zeilen heftig hervorgehoben werden. Eben das Unwissen lässt uns Handlungen begehen, die uns selbst zerstören. Es besteht nicht einmal der Wunsch, sich über Konsequenzen Gedanken zu machen. Zu leicht lässt man sich auf den Anschein von "Licht" ein, es sieht schön aus, also folge ich dem.

Lieber Fietje,
eine Zäsur halte ich in diesem Gedicht nicht für notwendig. A ist es kurz und B ist bei der Aussage nichts besonders hervor zu heben.

Danke für Eure Mitarbeit!
Liebe Grüße Ulrich

Lieber Ullrich,

jawohl ja! Das ist dir wohl geworden. Die Idee "jenseits ihrer" Wahrheit von Thomas, zeigt zusätzlich den Aspekt des subjektiv als Wahrheit empfundenen, da die Motte nicht unbedingt aus Faulheit oder Bösartigkeit handelt ist das sehr treffend.

Mir jedenfalls gefällt deine Gedankenfühung und auch die daraus entstehenden Überlegungen und Schlüsse die ich ziehe.

Liebe Grüße

Derolli

Lieber Derolli,
verschiedene Aspekte sind immer gut und wenn ein Text die Phantasie für weitere Gedanken und Sichten weckt, hat er seinen Zweck erfüllt.
Fehlverhalten basiert nur selten auf Bosheit, Faulheit sicher öfter, doch auch dann mag ich kaum eine Schuld zuweisen. So ist es nun mal!
Wer hat schon die Voraussetzungen, alles zu erkennen?
Danke für Deine Gedanken und Dein Lob!
Liebe Grüße Ulrich

Lieber Ulrich,

das Gedicht ist sehr ansprechend! Es ist ja kein Geheimnis, dass ich es mit
dem Reim nicht so habe, jedoch versuche ich immer einen Lesefluss zu finden.
In der letzten Zeile bleibe ich stecken, da ist der "Wurm" drin, nicht die Motte!
Ich mache es mir leicht - Ich habe auch keine Idee!

Lg Jorsch

Lieber Jorsch,
das kann ich jetzt mal nicht verstehen... für mich ist die Metrik ganz klar erkenntlich.
Bescheiden leuchtet eine Kerze
xXxXxXxXx
und lockt als wäre hier noch Tag.
xXxXxXxX
Die Motte brennt mit kurzem Schmerze,
xXxXxXxXx
da ihr nichts an der Wahrheit lag.
xXxXxXxX
LG Ulrich

Lieber Ulrich,

keine Frage mit der Metrik! Ich bleibe hinter dem "nichts" hängen, weil es eine
Atempause für mich erzwingt. Ich mache mal ein Häkchen, wo ich so als
Nichtreimer Atempausen machen würde. Ist bestimmt auch falsch von mir,
wenn ja kann ich ja auch nur davon lernen! Andererseits, nicht wird nicht betont,
so habe ich es mal gehört! Sind nur Gedanken ...

Bescheiden`(3) leuchtet eine Kerze
und lockt`(2) als wäre hier noch Tag.
Die Motte`(3) brennt`(?) mit kurzem Schmerze,
da ihr nichts`(3?) an der Wahrheit lag.

Lg Jorsch

Lieber Jorsch,
die Frage nach der richtigen Betonung ist ähnlich wie nach der Schönheit. Es ist nicht zu messen und es gibt keine Allgemeingültigkeit.
Lasse 10 Personen einen Text lesen und Du erhältst 10 Versionen. Ob man sich der Metrik oder dem Inhalt verpflichtet fühlt? Oder auch Gewohnheiten und Mundarten?
Gedichte bestehen aus drei Komponenten. Dem Schreiben, dem Interpretieren/Vortragen und dem Hören/Aufnehmen. Alle drei werden stark vom emotionalen und intellektuellen Hintergrund, von der momentanen Interessenlage und Stimmung beeinflusst.
Wat den een sin Uhl ist den annern sin Nachtigall.
Danke für Deine Fragen und Anregungen!
LG Ulrich

Lieber Ulrich,

ich wollte ja nun auch keine Wissenschaft daraus machen!
Mir gefällt es gut und mit einer Luftholpause hinter dem "nichts"
bekomme ich es auch gut durch. Ich finde es spannend, wenn
Betonung ein Werk verändert.

Lg Jorsch