Lieber Thomas,

BRILLIANT! Das Gedicht hat einen richtigen Puls. Es will vorwärts und man rutscht in einem Zug von Anfang bis Ende. Sprachlich und inhaltlich einfach schön. Vielen Dank!

Liebe Grüße
Die Eminenz

Lieber Thomas,
mir scheint, als hättest Du Dich inspirieren lassen von dem Fritz dem Dichter.
Die gleiche Freude klingt auf und wohl auch zu einer ähnlichen Gelegenheit.
Schön wäre es, wenn es auch dazu passende Noten gäbe.
Interessant finde die vielen Inversionen, die das Ganze fließen lassen.
Ich wünschte, ich hätte mit am Tisch gesessen!
Liebe Grüße, Heidi

lieber Ralf (nun muss ich Dich aus einem inneren Zwang heraus ganz persönlich ansprechen)

ein wunderbares Lied/gedicht über Anfang und Ende.
über ein gelebtes Leben.
Besonders aber spricht mich die Mittelstrophe an.

Zitat

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will ich leeren meinen Becher
Freunde, auf ein volles Leben,
dass das Schicksal mir gegeben;
will, wie jeder kluge Zecher,
trinken auch auf jenes Leid,
das, gelindert durch die Zeit,
half mich selber zu erheben.

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was gibt es schöneres als am Ende sagen zu können: Das Schicksal hat es gut mit mir gemeint, ich hatte ein volles Leben.
Durch diesen Teil fühle ich mich soooo angesprochen.
Dein Gedicht klingt nicht wehmütiger Abschied, es ist ein stolzes Gehen bis zur Neige.
Wundervoll hast Du den Gedanken der letzten beiden Zeilen als Schlusspunkt gesetzt.
herzlich Ilona

Lieber Thomas,

wie immer kommt jetzt der Verriss deines Gedichtes aus meiner Feder.

Also ich weiß ja nicht, ob du dieses Gedicht ganz so freudig und beschwingt gemeint hast, wie es bisher aufgenommen wurde. Denn gerade sie von der lieblichen Möve aufgegriffenen Zeilen, scheinen mir doch sehr schwermütig zu sein - klar er kämpft sich raus aus dem Loch aber das Leid ist doch eine schmerzhafte Narbe, die vielleicht auch nie richtig zugeheilt ist. Welches Leid ist es im Übrigen? Ich denke eines über Verlust (der Liebe, oder eines Lieben).

Zitat

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trinken auch auf jenes Leid,
das, gelindert durch die Zeit,
half mich selber zu erheben.

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Große Zeilen für diesen Dreiverser (es wären große für jedes Gedicht).

Geschmeidig wie du hier ein Sprichwort (die Zeit heilt alle Wunden) abänderst und mit der Situation deines Antargonisten in Einklang bringst.

Jetzt habe ich natürlich mal eine Verständnisfrage: Gibt es kluge Zecher (S2V4)? Ist das eine absichtliche Verschmelzung von Ironie und Antithese? - vermutlich, denn der kluge Zecher zecht erst garnicht.

Wie immer ausdruchsstark und wohlüberlegt, einfach herrlich Gedichte zulesen die wie dieses bewegen und einen des Alltags berauben.

Liebe Grüße

Derolli

lieber Derolli,

hach, ich muss mich da äußern.

Zitat

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will ich leeren meinen Becher
Freunde,

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Was gibt es denn schöneres, als neben Freunden zu sitzen und auf das Leben zu trinken. Auf das was war und was kommen mag.
Freunde sind für mich ganz wichtig. Aber ich verstehe unter Freunde auch etwas ganz Besonderes. Für Freunde gehe ich durch dick und dünn und wirkliche Freunde sind auch immer Wegbegleiter.

Zitat

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auf ein volles Leben,
dass das Schicksal mir gegeben;

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Ich glaube auch an das Schicksal und die Gunst der Stunde. Mir hat es ein volles Leben beschert. Wenn ich auf meine 60.ig zurück blicke finde ich keine längere Zeitspanne in der mein Leben eintönig oder langweilig war. Das nenne ich dann ein volles Leben, ein Leben voller Ereignisse.

Zitat

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will, wie jeder kluge Zecher,
trinken auch auf jenes Leid,

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ich glaube ich bin ein kluger Zecher, ich trinke nicht nur auf die kleinen Augenblicke des Glückes. Ich trinke auch auf das Leid. Auf die Stunden, die mich lehrten, auf die Stunden durch die ich gehen musste um meinen Weg zu finden. Ist das etwas nicht klug? Doch, weil ohne diese Zeiten könnte ich nicht das große Glück verspüren. Das Glück, mich richtig entschieden zu haben, das richtige getan ... Aber auch durch mein falsches Tun meine Fehler erkannt zu haben. Ich kann heute auf mein erfahrenes Leid zurück schauen und sagen, es hat Narben hinter lassen, manche werden nie ganz verheilen, aber sie werden mich im richtigen Moment erinnern.

Zitat

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das, gelindert durch die Zeit,
half mich selber zu erheben.

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Die Zeit hat sein Teil dazu begetragen um das Leid zu lindern und was noch wichtiger ist, die Zeit half mir mich selber zu erheben. Mir einen Standpunkt zu bilden, mich wohl zu fühlen in meiner eignenen Haut. Die Zeit schafft es den Menschen wieder gerade gehen zu lassen.
Ich finde diese Stophen überhaupt nicht schwermütig.
Und schau mich an, ich bin 60 und lache soviel und so gerne wie eh und je.
Olli, es ist für mich kein Gedicht über Verlust. Auch die Neige des Lebens stimmt mich immerhin noch zuversichtlich.

herzlich Ilona

Liebe Ostsemöve,

der letzte Lebensabschnitt, der goldene Herbst, die Frohe Neige - lass ihn dir niemals vermiesen.

Kalr ist hier der Zecher gerade guter Laune - weil er zecht - morgen geht es ihm abe niocht so gut. In meinen Augen sind ihm seine Leiden bekannt, aber verarbeitet hat er sie nicht, die Zeit hat sie gemildert, er selbst hat sie nicht aktiv geheilt, vielleicht weil er nicht konnte.

Du glaubst also an das Schicksal und auch an die Gunst der Stunde, das ist jedoch eigentlich schwirig. Glück, im Sinne von Zufallsdusel, wird durch das Schicksal doch eigentlich unmöglich gemacht. Denn entweder wurde es vom Schicksal vorherbestimmt, oder du wirst keinen 6er im Lotto haben. Ich bin kein Fatalist, überhaupt nicht, denn sonst müsste ich ja auch daran glauben, dass ich rauchen kann soviel ich will, aber krank davon werde ich nur wenn es so gewollt ist, das wiederum würde bedeuten, dass die ganzen durch Lungenkrebs erkrankten Raucher garnix dafür können, was in meinen Augen ein schlag für jeden Krebskranken ist, der sich um Heilung bemüht indem er gesund lebt. Schicksal nein danke!

Aber du kannst natürlich gerne daran glauben, nur ich selbst kann damit nicht warm werden.

Liebe Grüße

Derolli

lieber Olli
(Thomas Du bist hoffentlich nicht böse, aber Du philosophierst ja auch gerne)
ne Olli, so wissenschaftlich abstrakt meine ich es nicht mit dem Schicksal. Im Gegenteil, "die Gunst der Stunde" kann ich nutzen oder ich lasse sie vorüber ziehen. An eine Vorherbestimmung im Sinne, ich setze mich hin und warte ab ... nein daran glaube ich nicht. Ich denke aber, jeder hat in seinen Genen gute Eigenschaften und wenn dann auch noch die "Gunst der Stunde" (also ein positiver Fingerzeig kommt) sollte er zupacken. Ich bin mir nicht sicher ob man positives Denken ererben kann oder eine fröhliche Natur, aber mein Vater hatte davon soviel und ich bilde mir immer ein, es ist mein Schicksal im positiven Sinne es auch in mir tragen zu könen.
herzlich Ilona

Lieber Thoma,
jaja, so ists recht: Über fehlende Interpunktion meckern und dann selbst auf wichtige Zeichen zu verzichten .

Zitat

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Freunde, wenn wir froh beisammen-
sitzen, hier kein Komma am Tisch mit weißem
Tuch und auserwählten Speisen,
wo die Flaschen lustig kreisen,
nach und nach zur Neige gehen,
wir im Licht der Kerzenflammen
unsre Zukunft schwankend sehen,

will ich leeren meinen Becher Komma,
Freunde, auf ein volles Leben,
dass das Schicksal mir gegeben;
will, wie jeder kluge Zecher,
trinken auch auf jenes Leid,
das, gelindert durch die Zeit,
half Komma, mich selber zu erheben.

Freunde, bin ich bald gegangen
und mein Becher ausgeleert Punkt.
Hat die Kerze sich verzehrt,
sollt ihr alle froh verstehen,
was das Leben mich gelehrt:
Alles, wie es angefangen,
muss einmal zu Ende gehen!

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Ein sehr schönes Gedicht, das ich allerdings weder mit Trübsal noch mit besonderer Heiterkeit gefüllt lese. Mir stellt sich ein lyrisches Ich dar, das Freud und Leid erfahren, seinen Humor jedoch nicht verloren hat und zeit seines Lebens in der Lage war, sich mit den Gegebenheiten abzufinden bzw. wenig Federn gelassen hat. Ob die beiden letzten Verse auf eine Resignation hindeuten, vermag ich nicht zu deuten – mir gefallen sie.
Herzliche Grüße,
Heliane.