Du bleibst in mir


Warum muss ich, der niemals von dir weichen kann, dich jetzt vermissen?
Lebst tief in mir, umarmst mich Nachts, in Träumen brauch ich nichts vermissen.

Im Morgengrauen fliehst du wieder, bleibst bis Mond und Sterne ziehen.
Des Traumes Wärme, die mich sanft umspülte, weicht aus meinem Kissen.

Still ist es nun, seit jenen Tagen, als deine Hand aus meiner glitt.
Wirst du in mancher Stunde unser stummes Fingerspiel vermissen?

Zeriss ein Herbststurm unser Glück? Ein kalter Wind weht durch den Garten.
Im Frühling zählten wir in ihm die weissen Blüten der Narzissen.

Kennst du den Weg noch, hin zum zum Bach, an dem wir oft die Zeit vergaßen?
Ich geh ihn gern, kann dich auch da, an seinem Ufer nur vermissen.

Dein Bild in seinem Wasser lächelt, so blicken wir uns schweigend an.
Und Worte flüstern zärtlich aus dem Grund: "Ich werde dich vermissen."

Lieber Jonny,

was für ein überaus zauberhaftes, gefühlvolles und sehr bewegendes Gedicht, das mich sehr berührt hat.
Hier ist Dir wieder etwas ganz Besonderes gelungen, mehr mag ich zu dem Inhalt nicht sagen, obwohl mir
tausend Gedanken dazu durch den Kopf gehen.

Ich will aber noch eine kleine Anmerkung machen, - nicht überall hast Du den von Dir gewählten Jambus eingehalten:

Zeriss ein Herbststurm unsre Liebe? Kalter Wind weht durch den Garten.
Hier ist zwischen Liebe und Kalter ein Hebungsprall

Zeriss ein Herbststurm unsre Liebe? Ein kalter Wind weht durch den Garten
Wie wärs damit?

Und hier hast Du betont angefangen:

Worte flüstern leis aus seinem Innern: "Ich werde dich vermissen."

Mit einem "und" hättest Du das behoben und ich finde, dass es sich auch geschmeidiger anhört.
.. und Worte flüstern leis aus seinem Innern : "Ich werde dich vermissen."

Liebe Grüße, Heidi

Liebe Heidi!

Danke für dein schönes Lob!
Deine beiden Vorschläge finde ich sehr gut, so liest es sich flüssiger.
Nur habe ich dann jeweils eine Silbe mehr in den zwei Zeilen, wenn das die Regeln nicht umstösst werde ich gern beides übernehmen.
Ich geh noch mal ran, vielleicht find ich eine Brücke...

Liebe Grüsse, Jonny.

Lieber Jonny,

auch mir gefällt den gefühlvolles Gedicht ausnehmend gut. Habe nur wegen der Metrik zwei Vorschläge.

Zitat

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Still ist's geworden seit jenem Tag, als deine Hand aus meiner glitt.
xXxXxXXxXxXxXxXxX

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Vorschlag
Mit stillen Schmerzen musste Deine liebe Hand aus meiner gleiten
xXxXxXxXxXxXxXx

Zitat

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Dein Bild in seinem Wasser lächelt, so blicken wir uns schweigend an.
xXxXxXxXxxXxXxXxX

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Vorschlag :
Ich seh Dein Bild im Wasser. Still ergreift mich seine Last des Schweigens.
xXxXxXxXxXxXxXxXx

LG Hans

lieber Jonny
ich halte mich mal kurz.
Ein tolles Gedicht ist Dir gelungen, sinnlich und schön.
Ich habe auch noch einpaar kleine Vorschläge suche Dir raus was Du magst.

Warum muss ich, der niemals von dir weichen kann, dich jetzt vermissen?
du bist in mir, umarmst mich Nachts, in Träumen brauch ich nichts vermissen.

Im Morgengrauen fliehst du wieder, bleibst bis Mond und Sterne ziehen,
des Traumes Wärme, die mich sanft umspült. Entweichst aus meinem Kissen?

In aller Stille gingst du fort und bist auch meine Hand entglitten.
Wirst du in mancher Stunde unser stummes Fingerspiel vermissen?

Die Jahreszeiten schritten durch die Liebe. Wind und Regentage.
Im Frühling zählten wir zu zweit das Blütenweiss der Prachtnarzissen.

Den Weg, kennst du ihn noch zum Bach, wo wir so oft die Zeit vergaßen?
Ich geh ihn oft, kann dich auch da, an seinem Ufer nur vermissen.

Dein Bild in seinem stillen Wasser. Lächelnd blicken wir und schweigen.
Und Worte flüstern zärtlich aus dem Grund: "Ich werde dich vermissen!"

herzlich Ilona

Lieber Jonny,

mir gefällt dein Gedicht auch sehr gut – ich liiiiiebe Langverse .
Leider hast du dich in manchen Strophen mit dem Auftakt vergriffen – der Jambus beginnt auftaktlos – xXxXxX.....

Warum muss ich, der niemals von dir weichen kann, dich jetzt vermissen?
Lebst tief in mir, umarmst mich Nachts, in Träumen brauch ich nichts vermissen.
Klingt sehr schön und ist durch die gekonnt eingesetzten Zäsuren nicht „atemlos“

Im Morgengrauen fliehst du wieder, bleibst fort (?), bis Mond und Sterne ziehen.
Des Traumes Wärme, die mich sanft umspülte, weicht aus meinem Kissen.
„Umspülte“ halte ich für wenig passend; besser vielleicht erwärmte, umhegte ....?

Still ist's geworden seit jenem Tag, als deine Hand aus meiner glitt.
Hier steckt in den ersten beiden Füßen der Daktylus. Vielleicht so: Die Stille schmerzt seit jenem Tag .....
Wirst du in mancher Stunde unser stummes Fingerspiel vermissen?

Zeriss ein Herbststurm unsre Liebe? Kalter Wind weht durch den Garten.
Kein Hebungsprall zwischen „Liebe? Kalter“!
Im Frühling zählten wir in ihm die weißen Blüten der Narzissen.

Kennst du ihn noch, den Weg zum Bach, wo wir so oft die Zeit vergaßen?
Daktylus im ersten Versfuß. Ein schwaches Verb käme besser, damit „du“ betont werden kann.
Ich geh ihn gern, kann dich auch da, an seinem Ufer nur vermissen.

Dein Bild in seinem Wasser lächelt, so blicken wir uns schweigend an.
Daktylus im vierten Versfuß. „Wasser“ wirkt auf mich (!) ernüchternd. Wie wärs mit Spiegel, Glitzern ....
Worte flüstern leis aus seinem Innern: "Ich werde dich vermissen."
Warum hier die dritte Person? Wäre es nicht besser so: Und Worte flüstern leis aus meinem Innern .......?

Ich habe sehr gerne an deiner Ghasele gebastelt.
Herzliche Grüße,
Heliane.

Lieber Hans!

Ich freue mich das dir mein Gedicht gefällt und danke dir für deine guten Vorschläge!
Ja, meine Metrik hinkt noch etwas, aber sie heilt an den vielen guten Ideen von euch, danke!

Liebe Ilona!

auch dir ein Dankeschön!
Die letzte Zeile deiner Vorschläge hat mir so gefallen, das ich sie übernehmen werde.
Sie passt sich sehr gut den Vers an und die Metrik stimmt. Danke!

Liebe Grüsse, Jonny.

Lieber Jonny,
eine schöne sehnsuchstvolle Geschichte mit Wehmut und Nostalgie. Mir würde jetzt nichts einfallen, trotz der vielen guten Vorschläge, was ich besser machen wollte. Einzig hätte ich nicht den Gleichreim gewählt, doch das ist wohl Geschmackssache.
Mit viel Gefühl gelesen.
LG Ulrich

Liebe Heliane!

Danke für deine aufklärenden Vorschläge und Beispiele, die ich mir morgen in Ruhe noch einmal anschaue.
Sicher werde ich noch einige Korrekturen vornehmen und auf deine Hilfestellung zurückgreifen!

Lieber Ulrich!

Ja, etwas Nostalgie schwingt mit und die Sehnsucht schleicht durch viele meiner Gedichte.
Danke für dein gefühlvolles Lesen!

Lieber Thomas!

Danke auch dir für deinen Hinweis, der sich immer wiederholende Klang ist wirklich etwas zu kurz gekommen.
Vielleicht kann ich noch etwas dran verbessern, geh es morgen noch mal an.

Liebe Grüsse euch!
Jonny.

Lieber Thomas!

In Ordnung, dann lasse ich die Form so wie sie ist, versuche nur ein paar Worte zu ersetzen.
Dann einen schönen Abend noch!

Liebe Grüsse, Jonny.

Lieber Jonny,

also ich werde michmal bei Thomas einhängen - die Eindringlichkeit (und das ist für mich einer der Hauptmerkmale beim Ghasel) wird durch Langzeilen tatsächlich verschleiert - aber das hat auch seinen Reiz.

Liebe Grüße

Derolli

Lieber Olli!

Ja, ich hätte das ganze kürzer halten müssen, vielleicht wäre es mir besser gelungen
den wiederholenden Klang in den Text zu bringen.
Ist mir anfangs auch gar nicht so aufgefallen...

Liebe Grüsse, Jonny.