geändert und überarbeitet am 10.11.2015

Ungereimtes

Fange nicht das Wort
sperre es nicht ein

Kostbar sind deine Worte

Deine Sprache
ist das Herz
was in dir schlägt

Du legst den Stein
stößt ihn mutig an
alles nur
in deinem Sinn

Deine Worte
haben Kraft
nicht der Stil
nicht die Form allein

Warum
soll ein Punkt
Gedanken teilen
wer sagt es uns
wo fängt es an
wann hört es auf

Ein Umbruch
in den Zeilen wandelt
ein Neubeginn
oder eine Frage
schreib es niemand vor

Schreie laut heraus
alles was du denkst
ehrlich soll es sein
und spiele nicht

© Jörg Kellermann 2014

Lieber Jorsch,

Dein Gedicht finde ich insofern nachdenkenswert, da sich in meinen Augen in der Lyrik nicht Stil und äußere Form von der Essenz trennen lassen. Im Idealfall unterstreicht die äußere Form die Aussage des Gedichtes und ich gebe dir völlig darin recht, dass der Schreiber das selber für sich abspüren muss. Gelungene Metrik zum Beispiel muss noch lange nicht ein gelungenes Gedicht bedeuten.

Sehr interessantes Thema!

Liebe Grüsse

Änneli

Liebe Anna,
dieser Beitrag stand gleichlautend zwei Mal in Faden, darum habe ich einen gelöscht .
Herzlich,
MedusaMOD.

Liebe Anna Amalia,

Zitat

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Nein
die Essenz ist nicht der Stil
und nicht die Form

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genau so! Hier geht es um Gefühle, diese sollen erreichbar sein. Der Umkehrschluss ein freies GD. muss
auch nicht gelungen sein. Ich finde ein Gd. muss etwas tragen (übertragen).

Ich arbeite noch daran, für Deine Meinung ein Dankeschön!

Lg. Jorsch

Lieber Jorsch,
ich finde auch, dass die Form ungeheuer wichtig für ein Gedicht sein kann. Sie kann die Aussage unterstreichen oder konterkarieren, sie kann auf Widersprüche aufmerksam machen und das Verweilen am Text provozieren. Egal, was der Autor damit bezweckt, ein anderer Stil kann zu derselben Aussage ein ganz anderes Gefühl transportieren. Die freie Form gibt zumeist wenig vor und lässt dem Leser mehr Spielraum, doch nur, wenn er Phantasie und Bezug dazu hat.
Dein letzter Satz ist mir nicht ganz klar, meinst Du es wörtlich?
Mit Interesse gelesen!
LG Uller

Lieber Ulrich,

eigendlich wollte ich damit die Aussage und den Inhalt betonen und über die Form stellen, ich glaube ich sollte es eutliche machen!
Mit dem Spielen meinte ich es soll ehrlich rüberkommen, auch hier ist noch Nachbesserung nötig!

Danke und lieben Gruß vom Jorsch!

Aber genau so hab ich doch meine Antwort gemeint, Jorsch. Ein gutes Gedicht ist für mich ein Gedicht, dass berührt - unabhängig von Stil und Form.

Doch Stil und Form können meine Aussage unterstreichen. Es ist ein Unterschied, ob ich beispielsweise eine Alliteration verwende ( weiche Wolken wollen wogen) oder ob ich schreibe: dunkle Wolken können wackeln...

Ich persönlich nähere mich meinen Gedichten ohnehin meist intuitiv und dann über den Klang und natürlich über die Bilderr, die vor meinem inneren Auge erscheinen.

Ich hoffe, ich konnte mit meinen Worten das Ausdrücken, was ich meine und bin angeregt, über dieses Thema nachzudenken( auch Zeichen eines guten Gedichtes)

Alles liebe

Anna

lieber Jorsch
ich habe vor kurzem erst wieder gesagt, ich gehe mit meinen Texten (manchmal ist es auch nur ein Satz) schwanger. Ich kenne nur nie die Stunde der Geburt. Sie kommt dann ganz ganz plötzlich.
Irgendwann ist das Baby da und ich muss es nur noch hübsch machen. Aber die Freude ein gesundes Kind zu haben ist immer wieder groß.
Als Mutter bin ich dann auch noch eitel. Ich musste erst lernen, Geschenke der Kollegen an zu nehmen.
Manchmal sehe ich sofort, ach ja dem Kind stünde der eine Strampler wirklich gut.
Manchmal bedanke ich mich auch nur höflich und packe das Geschenk in den Schrank, weil mir meine Ausstattung dann doch besser gefällt.
Einige meiner Kinder brauchen immer mal wieder was neues zum Anziehen. Es gibt aber auch Babys, die kommen gleich so süß auf die Welt und sind ganz ohne große Mühe einfach nur hübsch.
Aber am liebsten mag ich die Kinder mit denen ich sehr viel Arbeit hatte.

herzlich Ilona
Ps. Dir darf ich ja so verworren schreiben

Liebe Anna Amalia und Ilona,

ich muss nun fleißig meine Worte bedenken, es deutlicher machen. Es wird reifen! Was mir selbstkritisch auch nicht gefällt, es hat so eine
Art von Belehrung und Vorgabe drin, dass muss ich auch noch rausbekommen! Selbst ein Bein gestellt! Ich werde es "reiflich" bearbeiten!

Ilona, Du darfst! Ich habe hier wohl eine mächtig schwere Geburt? Vielleicht brauche ich auch noch Jahre um so etwas zu schreiben,
wenn ich mich aber jetzt damit quäle und befasse, erreiche ich das gleiche Ziel und habe meinen Horizont erweitert? Ein Grundstein
für Neues? Vorläufig werde ich das Gd. erstmal zurückstellen.

Deine Umschreibung mit dem Babys ist sehr bildlich, ähnliches finde ich bei meiner Arbeit mit den kleinen Patienten wieder.

Zitat

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Aber am liebsten mag ich die Kinder mit denen ich sehr viel Arbeit hatte.

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Wenn Du es auf die Gd. beziehst - ja, im zwischenmenschlichen versuche ich mich davor zu hüten, es ist schwer!

So heute sollte ich mal wieder mehr arbeiten, darum Euch einen schönen Tag!

PS: Gleich schlägt ein 18 Monate Baby-Boy auf, einfach nur zum gesundbleiben und ich muss noch Gummibärchen holen!

Lg. Jorsch

Lieber Thomas,

es ist sehr schwer alle Gedanken auf einen Nenner zu bringen! Ich versuche noch einmal zu beschreiben was ich meinte,
ich hoffe es ist nicht so verknotet!

Das Wort was ich sage, hat die Bedeutung und die Kraft, Form und Stil sind wichtig, doch wenn sie nicht vordergründig stehen
bleibt, bleibt immer noch das Wort! Lieber Thomas, wenn ich zu Dir sage, dass ich mich gerne mit dir im Forum schreibe, dann
kannes gereimt sein, gesungen, geflüstert oder was weis ich? Essenz entsteht aus Verdichtung eines Stoffes und in diesem Kontext
muss doch nicht erklärt werden, dass ich es ehrlich meine. Form und Stil können auch vom Pathos zerdrückt werden.

Mit dem Sagen und dem Spielen meine ich, wenn ich eine Meinung habe, soll ich es auch ehrlich sagen, aufrichtig und mit allen
Konsequenzen, könnte, wollte und müsste ist sehr oft feige. Wenn ich was öffentlich schreibe, muss ich auch damit rechnen
gehängt zu werden.

Hilde Domin Zitat aus: 10 erprobte Mittel zur Verhinderung des Fortschritts:

Zitat

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Mittel, sich selbst die Karriere zu versauen:
Sei unbequem, zuallererst dir selbst.
Schade dir, indem du nicht in’ Schritt und Tritt gehst;
indem du hinsiehst, statt wegzusehen;
indem du aufstehst und protestierst,
wo alle sitzen bleiben,
als hätten sie einen Theaterplatz unter dem Hintern;
indem du entscheidest von Fall zu Fall
und sogar erst nach Kenntnis des Falles.
Damit schadest du dir enorm.

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Sag laut
was du denkst
und spiele nicht

vielleicht besser ausgedrückt, Deinen Link habe ich überflogen und wenn ich am o.g. Gd. weiterarbeite, lese ich alles dann in Ruhe!

Dir einen schönen Tag! Lg. Jorsch

Liebe Musengärtner,

ich habe mich nochmals mit dem Gd. gequält und geändert. Vielen Dank für die
vielen Anregungen!

Lg. Jorsch