Das Weinfelder Maar

Vor langer Zeit im Eifelland
Da lebte einst ein Graf,
der war als guter Mensch bekannt
war mutig, fromm und brav.

Und wer ans Schlosstor hungrig schlug,
dem wurde aufgetan,
es gab Graf Reinhart stets gut genug,
man war ihm zugetan.

Einst suchte er im ganzen Land
sich eine stolze Maid
und als er seine Schöne fand
hat er sie gleich gefreit.

Das Glück, es währte kurze Zeit,
sie war zwar schön, doch hart.
Bald hatten sie ein Kind zu Zweit,
den Buben, klein und zart.

Den hielt sie sich als Unterpfand,
als Druck und nicht aus Liebe.
Regiert im Schloss mit fester Hand,
verteilte auch mal Hiebe.

Dereinst, als wirklich groß die Not
da klopft ein armes Weib
und bat nur um ein Stückchen Brot
das ging der Frau zu weit.

Sie hat den Hund auf sie gejagt
geflucht der armen Alten,
da hat das Weib ganz laut geklagt,
zu Gott, er solle walten.

Da sprudelt Wasser aus dem Grund.
Das Schloss versank gar bald
und eben kam zu dieser Stund
Graf Reinhard aus dem Wald.

Er war zur Jagdt und nicht zu Haus,
und es geschah geschwind.
Das Schloss verging mit Mann und Maus,
laut schrie er um sein Kind.

Erbleicht stand er am Maares Rand
- doch da, wie Himmelslohn,
da schwamm ganz heile und gesund,
im Wiegenbett der Sohn.

Man holte ihn aus seinem Boot,
legt ihn ans Vaterherz.
Das nahm dem Grafen Leid und Not
und linderte den Schmerz.

Weinfelder Maar heißt heut der See,
man nennts auch Totenmaar
und man erzählt mit leisem Weh,
was damals dort geschah.

Lieber Thomas,
ich war grad dort eine Woche wandern, das Maar hat wirklich eine ganz besondere, vielleicht auch traurige Ausstrahlung. Es ist das tiefste Maar mit ca. 75 Meter Tiefe.
Danke für Deinen Kommentar und Deinen Vorschlag. Ich hab selbst schon so was gedacht.
Liebe Grüße, Heidi

Liebe Klatschmohn,

ich hatte noch nie etwas vom Weinfelder Maar gelesen. Deshalb finde ich Deine Ballade so besonders gut. Ich mag auch in der Lyrik etwas über Land und Menschen lerne. Hier konnte ich es.

herzlich Ilona

Hallo Klatschmohn
nett und spannend erzählt und um zwei drei Strophen zu lang
Gruß
Levi

Liebe Heidi,

ja, Schönheit ist oft mit Gefühlskälte gepaart, doch letztlich rächt sich dies. Hier zeigst Du uns hierfür gut gereimt ein Beispiel mit der Du die alte Sage vom Totenmaar mit Deiner Ballade nacherzählst. Sehr gut gelungen.

LG Hans

Liebe Klatschmohn,

herrlich gruselig und schön "balladisch" .
Schade, dass heute meist die Bösen überleben .

Bevor du dein Gedicht am Maar aushängen lässt, was eine tolle Idee ist, würde ich eine kleine Überarbeitung vorschlagen. Kürzungen sind nicht nötig; deine Erzählung empfinde ich von Anfang bis Ende als sehr spannend, kurzweilig, bildreich und keineswegs als zu lang - ich hätte auch gerne noch mehr gelesen .
Mir scheinen ein paar Formulierungen nicht besonders gelungen, da könntest du ansetzen.

Fein, dass du uns die Eifelsage nahe bringst. Ich wusste bislang nicht, was ein Maar ist und habe bei Wikipedia nachgefragt, nun bin ich etwa klüger .
Ich habe deine Ballade sehr gerne gelesen .
Herzliche Grüße,
Medusa.

DIREKTE ANTWORT AN MEDUSA; DIE ANDEREN KOMMIS BEANTWORTE ICH SPÄTER

Liebe Medusa,
da bitte ich doch um Hilfen, was schlägst Du zur Verbesserung vor? Die Sache mit der Dame gefällt mir nicht.
Ich

Liebe Heidi,
da bin ich wieder und wie gewünscht, habe ich gewerkelt .
Krieg bitte keinen Schreck – es sieht schlimmer aus als es ist – und es sind nur Vorschläge! Vielleicht kannst du den einen oder anderen gebrauchen?
Viel Spaß beim Basteln .
Herzliche Grüße,
Heliane.

S1 V2: der war für Wohltaten bekannt Im Jambus müsstest du ‚Wohltaten’ betonen. Könntest du dich mit ‚als guter Mensch’ anfreunden?
S2 V3: es gab Graf Reinhart stets gut genug, Hier vielleicht ‚es gab vom Grafen stets genug’?

S3 V1: Einst suchte er im ganzen Land Er suchte einst im ganzen Land
S3 V2: sich eine junge Dame nach einer guten Frau
S3 V3:bis dass er seine Schöne fand. Und als er seine Schöne fand
S3 V4:Amalia war ihr Name. ....... ?

S4 V1: Das Glück, das währte kurze Zeit, es währte
S4 V2: weil sie zwar schön, doch hart. Denn sie war schön doch hart
S4 V3och hatten sie ein Kind zu Zweit, Hier fällt mir nix ein
S4 V4: den Buben, klein und zart. Ein Büblein (Bübchen), klein und zart

S5 V1:Einstmals, als wirklich groß die Not Dereinst, es herrschte große Not,
S5 V2: da klopft ein armes Weib erschien ein armes Weib

S6 V1:Sie hat den Hund auf sie gejagt hat einen Hund aufs Weib gejagt
S6 V2:und flucht der armen Alten, geflucht der armen Alten

S7 V1: Da kam viel Wasser aus dem Grund. Darauf stieg Wasser aus dem Grund

S8 V1: Er war zur Jagd und nicht zu Haus, Er kam von einer Jagd nach Haus
S8 V2: und es geschah geschwind. Und sah das Leid geschwind:
S8 V4: laut schrie er um sein Kind. Schrie hilflos nach dem Kind

S9 V1:Blaß stand er an des Maares Rand Erbleicht stand er am Maaresrand
S9 V3: da schwamm ganz heile und gesund, da schwamm ganz heil und kerngesund
S9 V4: im Wiegenbett der Sohn. sein Sohn

S10 V1: Man holte ihn aus seinem Boot, Boot geht gar nicht, das Kind liegt im Bettchen!
S10 V2: legt ihn ans Vaterherz. Er drückte ihn ans Herz
S10 V4: und lindert seinen Schmerz. und linderte den Schmerz

Erst mal: Danke Medusa! Super! Bloß der Vers, mit der Dame, da hilft mir Frau auch nicht weiter. Vielleicht fällt jemandem ein anderes Wort für Frau/ ..... ein, das auch wieder einen Reimpartner findet.

Einst suchte er im ganzen Land
sich eine junge Dame
bis dass er seine Schöne fand.
Amalia war ihr Name.
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Liebe Ostseemöwe,
ja, die meisten Leute kennen die Maare nicht. Die Eifel ist aber auch sonst super. Man findet da so unterschiedliche Gegenden, von Wacholderpfaden, Wald, Felder, versteckte märchenhafte Ecken mit alten Geschichten und den vulkanischen Überbleibseln, die überall zu sehen sind. Eigentlich gab es da nur Vulkane und das „Beste“ sie sind eigentlich noch gar nicht erloschen. Irgendwann geht alles wieder hoch. Ich finde allerdings es sollte besser nicht. In Wallenborn gibt es auch noch einen Kaltwassergysier, der wird irgendwie durch Gase dazu gebracht alle 10 Minuten eine Wassersäule auszuspucken.
Ich komm ins Schwärmen, ich merke es, deshalb hör ich jetzt auf. Ich freu mich, dass Du Dich mit meiner Ballade beschäftigst hast………….., übrigens die Eifel ist auch Krimiland. Hillesheim ist die Krimihauptstadt Deutschlands.
Liebe Grüße, Heidi


Hallo Methusalem,
für das „nett erzählt „ bedanke ich mich herzlich, weiß aber dennoch, das noch Verbesserungspotential drin steckt.
Liebe Grüße, Heidi


Lieber Hans,
ist das so, dass Schönheit oft mit Gefühlskälte einher geht? Vielleicht müssen sich besonders schöne Leute auch auf die Art schützen. Ich weiß nicht.
Jedenfalls freue ich mich, dass Dir die Ballade gut gefallen hat.
Liebe Grüße, Heidi

Liebe Heidi,
und wenn du statt Dame oder Frau (EHE)WEIB schreibst? Vielleicht findet sich dafür ein passender Reim?
Ich weiß, das wird nicht besonders gern gelesen, hier passt es gut in die Zeit .
Oder du stellst den Vers um: .... das Eheweib fürs Leben ...... (ein Eheweib zum Lieben) oder so ähnlich. Für -eben/-ieben findest du garantiert einen Reim .
Herzliche Grüße,
Heliane.

Hi Klatschmohn,

ja das ist eine Ballade.

Mein Vorschlag:

Einst suchte er im ganzen Land
sich eine junge Maid,
bis dass er seine Schöne fand
und nahm sich Adelhaid.

Oder ist der Name fix?

Na dann:

Einst suchte er im ganzen Land
ein junges, hübsches Wesen,
bis dass er seine Schöne fand:
Amalia, ist es dann gewesen.


Nun ich muss sagen da gefällt mir dein Original besser.

Liebe Grüße

Derolli

Hi, Olli! Du Retter in der Not: Ich reime Maid auf gefreit. Wie wäre das? denn der Name ist wohl fix.
Dankesgrüße, Heidi

Hallo Klatschmohn,

hier wurde ja kräftig gewerkelt und das hat sich gelohnt.
Schönes Werk, wie man es besser nicht lesen kann. Und es kann mithalten zu all den anderen sagen, die sich um viele Burgen, Seen und Schlösser winden.

Ich hab das gern gelesen!
LG Alkmene

Hallo Alkmene,
vielen Dank für das nette Kompliment. Ja, ich find auch, es liest sich ganz passabel.
Liebe Grüße,
Heidi