Es bebt sein Leib voll Zorn und Wut an diesem dunklen Morgen. Er löscht das Deckenlicht, sie ruht auf ihrem Kissen wohlgemut, vergisst so alle Sorgen.
Ganz leis macht sich ein Grinsen breit auf seinem Bleichgesichte. Die Chance naht, es ist soweit, man hört nur kurz, wie schrill sie schreit, schon schreibt die Ruh Geschichte.
Jetzt bebt sein Leib. Das Wolkengrau an jenem frühen Tage zeigt unverhohlen und genau ein deutlich blutverschmiertes Tau an einer Eichenzarge.
schön gruselig! Chance wird (laut Duden) mit einem e am Ende gesprochen, also zweisilbig. weshalb „ist da“ möglichst zu einer werden sollte, z.B. „naht“ etc.
Vielen Dank für eure Rückmeldung. Ich habe deinen Vorschlag berücksichtigt, lieber Thomas. Was mich noch interessiert ist: was ist in dem Gedicht passiert? Welche Fantasie habt ihr dazu?
meine Anerkennung zu dieser dreiteiligen Moritat in Nachtigallen-Strophen. Da flossen die Ideen ja nur so aus deiner Feder. Toll! Ich denke, er hat sie gemäuchelt.
da sich meine Gedichte immer in mir von Zeile zu Zeile entfalten, ohne dass ich wirklich weiß, in welche Richtung es weitergeht, sind mir auf dem Weg folgende Möglichkeiten eingefallen:
1. Er hat ihr Gewalt angetan, sie hat ihn in Notwehr umgebracht.
2. Er hat sie umgebracht und sich dann erhängt = im Sinne eines erweiterten Suizides
3. Sie hasst ihn, hat ihn um die Ecke gebracht und ist mit ihrem Liebhaber getürmt….
Ja, liebe Gabi, ich finde es immer wieder spannend, nicht nur zur kommentieren, ob mir der Inhalt oder der Stil eines Gedichtes gefallen hat, sondern aufzuschreiben, was konnte ich selbst zwischen den Zeilen entdecken, welche Worte haben mich besonders erreicht und welche Bilder in mir entstehen lassen. Das ist dann widerum für den Verfasser interessant, der seine Sprachsensibilität dadurch weiter vertiefen kann.
Liebe Grüße und danke, dass du hier auch immer wieder kommentierst - übrigens: ich finde, jeder, der ein Gedicht lesen oder hören kann, hat Ahnung.
leider komme ich erst jetzt dazu dir zu antworten. Was steht in dem Text? Es ist da ein Er und eine Sie. Sie ist passiv, er aktive. Sie schläft ein, er sieht die Gelegenheit, etwas zu tun, was er offensichtlich schon länger vor hat. Auch das Schreien ist passiv geschildert, man hört nur kurz. Nicht: Sie stößt einen kurzen Schrei aus, sondern ihr Schreien wird offensichtlich unterbunden. Das blutverschmierte Tau zeigt ein Verbrechen an, welches recht komplex sein muss, denn beim einfachen hänken fließt normalerweise kein Blut. Auch ist nicht einfach zu erklären, wie ein Tau an einem Türrahmen befestigt werden kann. Sehr mysteriös das Ganze.
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