WIR

Jewgenij Iwanowitsch Samjatin (*1884 +1937) schrieb im Jahre 1920, genau 100 Jahre vor der "Corona-Panemie" den Roman "WIR" als Vorbild für Huxleys "Schöne neue Welt" und Orwells "1984". In WIR steht: "Der Wohltäter ist eine für die ganze Menschheit unumgänglich notwendige, totale Desinfektion, und infolgedessen gibt es in dem Einzigen Staat keine Peristaltik…"

Was Samjatin noch nicht ahnen konnte: Die gläsernen Häuser im Einzigen Staat sind Semispiegel, durchsichtig von außen nach innen, aber von innen nach außen wird eine viruelle Welt vorgespiegelt.



© Ralf Schauerhammer

Liebe Ostseemöwe,

vielen Dank, dass du auf mein recht seltsames Ding (von dem ich gar nicht weiß, was es ist) reagiert hast, welches mir im Rahmen des Nachdenkens über ein politisches Gedicht in den Sinn kam.

Es geht mir jedoch nicht um eine "Denke". Orwell und Huxley sind nur erwähnt, um die originäre Leistung von Samjatin zu betonen, denn er hat zuerst das Diktatorische des "wissenschaftlich-philanthropischen" Gemeinsamkeits-Staates beschrieben, wie er sich dann in den kommunistischen Staaten und den Staaten der "real existierenden Sozialismus" verwirklichte, und wie er sich heute in China entwickelt, aber auch in der als "Überwachungskapitalismus" bezeichneten politischen Wirklichkeit, verbunden mit der "meinungsbildenden" Macht globaler "Sozialer Medien", im Westen immer deutlicher hervortritt.

Ich habe mich seit nunmehr fast zwei Jahren sehr intensiv mit Statistiken und Informationen zu Corona beschäftigt, und mich auch gefragt, was ich als Regierender getan hätte. Ich hätte vor allem versucht, herauszufinden, was wirklich Sache ist und ich hätte auf keinen Fall andere Meinungen mundtot gemacht, wie das geschehen ist, weil das das Ende der Wahrheit ist. Im Augenblick sehe ich, dass langsam einiges auf den Tisch kommt, leider sehr spät, und wir werden zunehmend erkennen, welches hohen Preis wir (vor allem Alte und Kinder, aber im Grund wir alle) für "alternativlose" Maßnahmen zu zahlen haben. Es ist noch etwas früh, die Angst ist noch zu groß, aber es wird klar werden.

Du siehst daran, dass ich nicht glaube, dass wir in Samjatins "WIR" angekommen sind, nur auf dem Weg dazu…

Liebe Grüße
Thomas