Im Bemühen Verse zu verdichten, ging ein Autor so extrem vor, dass Bücher nur noch aus leeren Blättern bestanden. Kritiker rühmten die perfekte Dichtkunst nur einer meinte, der Dichter sei nicht ganz dicht.
die Behauptung Dichten bedeute "verdichten" hört man häufig, sie ist jedoch nicht haltbar. Das heutige Verb "dichten" kommt von "tithen", welches im englischen zu "tight" (dicht) wurde, aber die Bedeutung von "tithen" ist viel umfassender als "verdichten", "tithen" kommt vor in der Bedeutung von "etwas schriftlich abfassen" aber auch im Sinne von "etwas schaffen", "etwas anordnen" oder "singen" und "lügenhaft erzählen" (heute "erdichten" ). Außerdem wurde "tithen" für alle Textgattungen (also auch Epos und Drama) im Sinne von "in Verse setzten" verwandt, was insbesondere den "Freien", die gerne vom "Verdichten" reden, nicht ins Konzept passen dürfte. Die Reduktion von "dichten" auf "verdichten" ist zur Definition von Lyrik (auch gereimter) also nicht recht brauchbar.
Dein Gedicht finde ich sehr gut, weil es auf humorvolle Weise anregt, mit diesem Vorurteil aufzuräumen, wozu hoffentlich mein Kommentar zusätzlich beiträgt.
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