#1 | Der Nordwind
19.11.2013 13:00 (zuletzt bearbeitet: 22.11.2013 21:58)
Galapapa
(
gelöscht
)
Der Nordwind rauscht und trägt die Hungerzeit hinein in ein erschöpftes Harren. Von Ferne kräht das Hufescharren, des weißen Schlafes Gnadenlosigkeit. Und in Erschöpfung bleibt das Leben stehn, im grünen Treiben einzuhalten, erneut die Tatkraft zu entfalten. Der Nordwind rauscht, wird altes Laub verwehn.
Der Nordwind pfeift, sein weißer Schleier fliegt auf eiskristallnen Glitzerschwingen, in deren Auf und Ab ein Singen vom Traum, in dem ein Auferstehen siegt. Es stirbt das Jetzt, doch gibt es ein Danach. Im gläsernen Palast gefangen, wird doch das Sein ans Licht gelangen. Der Nordwind pfeift, die Zuversicht bleibt wach.
dein Gedicht strahlt eine starke Zuversicht aus. Zudem klingen darin für mich zwischen der schönen Wortmalerei einige philosophische Gedanken an.
Allein dieser Vers will mir wegen "denn" und "dann" nicht so recht gefallen: "Denn stirbt das Jetzt, dann gibt es ein Danach." Auch das "gibt" könnte vielleicht durch einen passenderen Begriff ersetzt werden, vielleicht so: "Denn stirbt das Jetzt, erschafft es ein Danach."
Hallo Lailany, erstmal danke für Dein Lob! Du hast das sehr fein beobachtet und ich kann nur sagen: Beides ist richtig und beides werde ich übernehmen; von Deiner Erlaubnis gehe ich einfach mal aus. Gefällt mir nun auch besser so, hab herzlichen Dank! Liebe Grüße! Galapapa
Hallo Sidgrani, auch Dir herzlichen Dank fürs Lob und Deine Anregungen. Ich habe den Vers umgeschrieben und nun klingt er mir auch besser. Herzliche Grüße! Galapapa
deutliche Bilder, wunderschön formuliert und äußerst lesenswert; sprachlich passend zur Strophenform leicht aufgebauscht, halt romatisch.
Eine kleine Mäkelei muss ich dir da lassen; S1 V3: von Ferne und "krähen" Hufe? Nee nich? Meinst du nicht auch, dass klingt oder schallt oder meinetwegen auch dröhnt besser käme? Dir fällt bestimmt etwas passendes ein.
Liebe Medusa, danke für Dein Lob, ich weiß es wohl zu schätzen! Danke auch für Deine Hinweise! Die Großschreibung von "Ferne" hab ich eingetragen, obschon ich sogar eher dazu neige, das "e" am Wortende als gewissermaßen "lyrisches e " zu betrachten, wenn Du weißt was ich meine. Das Krähen möchte ich stehen lassen. Kustmaler aus früheren Epochen haben auch manchmal ihre Bilder "verfinstert" indem sie schwarze Krähen an den Himmel gemalt haben. In meinem Bild krähen diese Vögel das Hufescharren (Ungeduld) des nahenden Winters und dessen Gnadenlosikeit. Man muss den Vers etwas abstrahieren, die Augen schließen und wirken lassen. Das muss nicht jedem gefallen, zugegeben. Danke nochmal und herzliche Grüße! Galapapa
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