Neue Fassung:

Es gibt und es gab allerorten, in homo sapiensischen Zeiten,
immens hohe, mächtige Herrn, tyrannisch und ungemein wichtig.
Die Art, unerbittlich im Tun, als Herrscher gebildet und tüchtig.
Ja, souverän glänzend die Reden, doch gnadenlos nach allen Seiten.

Man ließ sich ein Denkmal erstellen, aus Stein oder Marmor beizeiten.
Es sollt' für die Ewigkeit stehn; sie waren nach Würdigung süchtig.
Auch heut, sich der Herr gerne zeigt, in Talkshows brilliert, unaufrichtig,
für Tatsachen blind und er lässt sich von Gier und von Machtkalkül leiten.

Das Volk stand mit staunenden Augen, vor solch hehrem Edelmut,
ob reich oder arm allenthalben, es packte sie kalte Wut.
Von Denkmälern uralter Herrscher, nur Trümmerwelt liegt auf dem Platz .

Auch heut hat so mancher der Herren, nicht Wahrheit, nicht Ehre im Schatz.
Es bleiben die Orden, das Zeugnis, Gemälde samt Stolz an den Wänden,
dann stehn sie vor Gott, klein und schmächtig, erbärmlich und mit leeren Händen.


Alte Fassung:

Es gibt und es gab allerorts, in homo sapiensischen Zeiten,
gar viel hohe, mächtige Herren, tyrannisch und ungemein wichtig.
Die Art, unerbittlich im Tun, als Herrscher gebildet und tüchtig.
Ja, souverän glänzend die Reden, doch gnadenlos nach allen Seiten.

Man ließ sich ein Denkmal erstellen, aus Stein oder Marmor beizeiten.
Es sollt' für die Ewigkeit halten; sie waren nach Würdigung süchtig.
Auch heute, da zeigt man sich eitel, in Talkshows gar laut und nicht züchtig
die eigene Wichtigkeit. Man lässt sich von Gier und von Machtkalkül leiten.

Das Volk stand mit staunenden Augen, vor solch hehrem Edelmut,
ob reich oder arm allenthalben, es packte sie kalte Wut.
Von Denkmälern uralter Herrscher, die Trümmerwelt liegt auf dem Platz .

Auch heut hat so mancher der Herren, nicht Wahrheit, nicht Ehre im Schatz.
Es bleiben die Orden, das Zeugnis, Gemälde samt Stolz an den Wänden,
dann stehn sie vor Gott, klein und schmächtig, mit Nichts in den offenen Händen.

Liebe Clara,
hier

Zitat

---

Die Markierung der Pausen in der Zeilenmitte (du verwendest // ) ist angebracht und notwendig, da die Versfüße unregelmäsig gefüllt sind.

---

hat der liebe Thomas leider Unrecht. Die "Atemholpausen" sind durch die Interpunktion gekennzeichnet, die Markierungen müssen weg!
Inhaltlich gefällt mir dein Gedicht sehr gut! Du hast eines der"tragenden" Themen prima durchleuchtet.
Mit der "Gangart" habe ich Probleme, obwohl ich Langverse besonders gerne mag. Mir scheint, als sei ich dem klassischen Sonett mit seinen 11 Silben derart verhaftet, dass ich eine Verlängerung nur schwer akzeptieren kann.
Mit gemischten Gefühlen gelesen.
Herzliche Grüße,
Heliane.

Lieber Thomas, liebe Heliane,

ihr habt natürlich Recht. Es ist eine aufgepeppte Sonettvariation. Aber die Zeiten wandeln sich, werden etwas freier, warum nicht auch die Gedichtformen. (ich höre gerade den Aufschrei der Sonettiers) Naja, irgendeine Ausrede braucht der Mensch schließlich.

Aber es freut mich, dass ich euch trotzdem mit dem Inhalt ansprechen konnte. Ich fand das Thema sehr schwierig, da ich keine reine Nacherzählung schreiben wollte. Und ich war mir bis zur letzten Sekunde vorm Einstellen uneins und hab da geändert und wieder zurückgeändert, da verbessert und und und .... bin nun unendlich froh, das es steht.

Ich danke euch herzlichst
Clara

Liebe Clara,

Du hast den Schwerpunkt der Aussage auf den letzten Teil der Geschichte gelegt und sehr interessant ausgeschmückt. Die Bedeutung und den Sinn von Denkmälern hast Du gut dargestellt und damit auch ein interessantes Verständnis angeregt. Gefällt mir sehr gut.

LG Hans

Liebe Clara,

mir geht es ähnlich wie Heliane. Dein inhaltlich gutes Gedicht hat hinsichtlich der Form und was den lyrischen Klang anbelangt, einige Mängel, die du aber sicher noch beheben kannst. Es muss m. E. kein formal perfektes Sonett werden, aber klingen, das ist wichtig!

Liebe Grüße aus Lüli
Karlheinz

Liebe Clara, ich stolpere in der ersten Zeile über die zwar interessanten, aber für mich schwer lesbaren "homo sapiensischen Zeiten" Das kann ich auch 10 mal lesen und stolpere immer noch. Das finde ich schade, denn dann komme ich zügig durch deine interessante Version eines Sonett's.

Ich habe einmal geschaut wo mir etwas unklar erscheint.

Auch heute, da zeigt man sich (sie)? eitel, in Talkshows gar laut und nicht züchtig
die eigene Wichtigkeit. Man lässt sich von Gier und von Machtkalkül leiten.----hier stolpere ich wegen der eigenen Wichtigkeit über (sich), vielleicht kann sich dazu noch mal jemand äußern, der sich besser auskennt.

Das Volk stand mit staunenden Augen, vor solch heerem Edelmut,---vielleicht heerem in Gänsefüßchen?

Auch heut hat so mancher (auch heute hat mancher)? der Herren, nicht Wahrheit, nicht Ehre im Schatz.----gibt es so etwas? Ehre im Schatz?

Leider komme ich gerade erst vom Spätdienst und bin sehr müde, sonst würde ich dir zu dem Reim Platz/Schatz etwas helfen, aber ich bin sicher du bekommst das hin. So viel musst du ja nicht ändern.
LG Heike

Liebe Clara,
ich muss dir jetzt hier erst einmal gestehen, dass ich weder Sonnete spontan erkenne, noch Lutherstrophen und viele andere. Ich erlebe aber beim Lesen wie die Autorin mit Sprache umgeht. Und erst einmal versuche ich nur dafür offen zu sein. Die Art wie du schreibst fesselt mich als Leser. Inhaltlich bekommt der Urtext bei dir eine Wende durch die leeren Hände, mit der die Herrscher vor Gott treten. Das gefällt mir. Vielleicht nimmst du dich auch einmal selbst auf, beim laut Lesen, um dein Gedicht selbst zu hören, denn gut Klingen sollte es, da stimme ich Karlheinz zu.
Liebe Grüße,
der Sanderling

liebe Clara
ich bin hin und her gerissen von Deinem Gedicht. Auch ich höre den sonettigen Klang an manchen Stellen und dann in manchen Zeilen will es auch wieder nicht richtig klingen. Aber Du hast Dich selbst da in eine schwere Aufgabe hinein buchsiert.
Vom Inhalt her finde ich es richtig gut.
Was mich allerdings richtig gestört hat ist, der Ausdruck: Ehre im Schatz ich glaube zu wissen was Du meinst. Ich habe versucht es in den Strophen zu ändern. Ob es Dir gefällt wie ich es schreibe mußt Du entscheiden. Ich habe versucht nicht zu viel zu ändern.

Das Volk stand mit staunenden Augen, vor solch heerem Edelmut,
ob reich oder arm allenthalben, es packte sie kalte Wut.
Von Denkmälern uralter Herrscher, die Trümmerwelt zeugt unterm Strich.

Auch heut hat so mancher der Herren, nicht Wahrheit, nicht Ehre in sich.
Es bleiben die Orden, das Zeugnis, Gemälde samt Stolz an den Wänden,
dann stehn sie vor Gott, klein und schmächtig, mit Nichts in den offenen Händen.

herzlich Ilona

Das Märchen der Mächtigen

Es gibt und es gab allerorten, in homo sapiensischen Zeiten,
xXxxXxxXx // xXxxXxxXx
immens hohe, mächtige Herrn, tyrannisch und ungemein wichtig.
xXxxXxxX // xXxxXxxXx
Die Art, unerbittlich im Tun, als Herrscher gebildet und tüchtig.
xXxxXxxX // xXxxXxxXx
Ja, souverän glänzend die Reden, doch gnadenlos nach allen Seiten.
xXxxXxxXx // xXxxXxxXx

Diese Strophe ist durchgängig in Daktylen geschrieben. Wobei, die sich reimenden inneren Verse 2 und 3 vor der Zensur männlich enden. Im Gegensatz zum klassischen Sonett nicht im Jambus. Allerdings stimmt die Anzahl der Hebungen, 3 vor und 3 nach der Zäsur.

Man ließ sich ein Denkmal erstellen, aus Stein oder Marmor beizeiten.
xXxxXxxXx // aXxxXxxXx
Es sollt' für die Ewigkeit stehn; sie waren nach Würdigung süchtig.
xXxxXxxX // xXxxXxxXx
Auch heut, sich der Herr gerne zeigt, in Talkshows brilliert, unaufrichtig,
xXxxXxxX // xXxxXxxXx
für Tatsachen blind und er lässt sich von Gier und von Machtkalkül leiten.
xXxxXxxXx // xXxxXxxXx

Das gleiche Schema wie bei Strophe 1.

Das Volk stand mit staunenden Augen, vor solch heerem Edelmut,
xXxxXxxXx // xXxxXx X (hier fehlt mir eine unbetonte Silbe bei Edelmut, aber ich habe keine bessere Lösung gefunden)
ob reich oder arm allenthalben, es packte sie kalte Wut.
xXxxXxxXx // xXxxXx X (damit es in den Reimzeilen gleich bleibt, habe ich deshalb hier auch eine weggelassen)
Von Denkmälern uralter Herrscher, nur Trümmerwelt liegt auf dem Platz .
xXxxXxxXx // xXxxXxxX

Auch heut hat so mancher der Herren, nicht Wahrheit, nicht Ehre im Schatz.
xXxxXXxXx // xXxxXxxX
Es bleiben die Orden, das Zeugnis, Gemälde samt Stolz an den Wänden,
xXxxXxxXx // xXxxXxxXx
dann stehn sie vor Gott, klein und schmächtig, erbärmlich und mit leeren Händen.
xXxxXxxXx // xXxxXxxXx


Bis auf den Metrikausbruch im ersten Terzett sind die Daktylen durchgängig. Und jeweils die reimenden Verse identisch in der Metrik.

„Ehre im Schatz“ ist ebenfalls keine freie Erfindung. Ich habe mich dabei an einen Ausspruch der Bergpredigt angelehnt. Das würde ich gerne erhalten.

Bergpredigt
Von der falschen und der rechten Sorge: 6,19-34
6:19 Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, 6:20 sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen. 6:21 Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.


Ihr lieben Alle,

ich danke euch herzlich für eure wunderbaren Kommentare. Entschuldigt, dass ich erst heute antworte, aber ich hatte erst jetzt Zeit an meinem Gedicht rumzubasteln. Ich habe aber noch versucht, ein paar bessere Ausdrücke und Wörter zu finden. Ob mir das gelungen ist, müsst ihr beurteilen. Es sind im Text einige altertümliche Worte enthalten, die ich aber absichtlich dazwischen geschmuggelt habe in Gedenken an die antike Welt.

Liebe Grüße
Clara

Hi,
hinsichtlich der Melodie erinnern mich deine Verse an das Gedicht >der Frühling< von Ewald Christian von Kleist. Quasi Hexameter mit unbetonten Auftakt am Versbeginn.
Lg
fietje

Guten Abend, Fietje,

ich danke dir vielmals für deinen überaus positiven Kommentar. Ich werde mir das Gedicht von Kleist nachher mal raussuchen und durchlesen. Bin ja gespannt.

Liebe Grüße
Clara

Du komponierst! Dabei ist es egal ob es Hexas sind, Alexandriner oder Sonetten. In erster Linie ist es deine Komposition. Dabei teile ich deine metrischen Noten nicht vollends, sprich, ich höre an wenigen Stellen etwas anders, was uns aber nicht davon abhalten sollte, deine Kompositionen einer näheren Betrachtung zu unterziehen. Ich meine du hattest vor, deinen Versen eine einheitlich Melodie zu verpassen.
Daktylen eingefasst in unbetonten Auftakten, mal beendet im Trochäus, manchmal einsilbig betont.
Etwa:
x XxxXxxXxxXxxXxx Xx
x XxxXxxXxxXxxXxx X
Dabei hast du dich bemüht holodaktyl zu bleiben und eine Zäsur, gewissermaßen einen "Sinneinschnitt", zu bilden.
Deine Noten:
dann stehn sie vor Gott, klein und schmächtig, erbärmlich und mit leeren Händen.
xXxxXxxXx // xXxxXxxXx
Meine Noten:
dann stehn sie vor Gott, klein und schmächtig, erbärmlich und mit leeren Händen.
xXxxX/XxXx/xXxXxXxXx
Unverbindlicher Vorschlag zur Inspiration:
dann stehn sie vor Gott, klein und schmächtig, erbärmlich mit leeren Händen.
xXxxXXxXxxXxxXxXx
7 Hebungen, nicht holodaktyl, und?
Auch bei Kleist wirst du Abweichungen vom Grundschema finden. Auch bei Hexametern und Pentametern sind Abweichungen die Regel. Warum? Sie vermeiden einen langweiligen Gleichschritt und sie sind Mittel für die Komposition. Natürlich kann auch ein daktyler Gleichschritt vorteilhaft sein, Heliane weiß wovon ich spreche . Daktylen können "walzerlich" daherkommen: TAM didi TAM didi TAM didi... .
Nun was ich sagen wollte, ich meine deine Verse brauchen diese Abwechslungen basierend auf dem obigen Grundschema.

Deine Noten grün, meine schwarz:

Es gibt und es gab allerorten, in homo sapiensischen Zeiten,
xXxxXxxXx // xXxxXxxXx
xXxxXxxXxxXxxXxxXx
immens hohe, mächtige Herrn, tyrannisch und ungemein wichtig.
xXxxXxxX // xXxxXxxXx
xXXxXxxXxXxxXxxXx
Die Art, unerbittlich im Tun, als Herrscher gebildet und tüchtig.
xXxxXxxX // xXxxXxxXx
x-X-XxXxxXxXxxXxxXx - unerbittlich ggf auch xxXx
Ja, souverän glänzend die Reden, doch gnadenlos nach allen Seiten.
xXxxXxxXx // xXxxXxxXx
XxxXXxxXxxXxXxXxXx (sou|ve|rän Anapäst) (gna den los nach auch Xxxx...)
Warum halte ich >Ja< trotz Fahrplan für betont? Dreifach unbetont kann man m.E. kaum einen Vers beginnen. Ändern würde "ich" es deswegen nicht.

Unter Vorbehalt möglicher Fehler, hoffe ich, dass du einiges aus meinem Kommentar brauchen konntest.

Lg
aus dem Norden
fietje

Lieber Fietje,

du hast mich heute schwer beeindruckt. Und ich habe versucht, das Gedicht mit den unterschiedlichen Betonungen laut zu lesen. Das macht ja mal richtig Spaß. So danke ich dir sehr dafür. Ich werde es bei Gelegenheit vielleicht mal auf MP3 einlesen. Da ich noch relativ neu bin unter den Metrik-Gedichte-Schreibern und bislang eher in freier Moderna unterwegs war, habe ich mich noch nicht so getraut, auch bewusst Abweichungen einzubauen, aber bewusst und bekannt ist mir das natürlich schon.

>der Frühling< von Ewald Christian von Kleist
war mir bislang unbekannt. Ich habe es nun gelesen und auch verstanden, was du damit gemeint hast. Aber das ist schon ellenlang.

Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und dein Bemühen um mein Gedicht und - es hat mir viel gebracht.

Liebe Grüße
Clara

Liebe Clara,

ein Sonett, das auch wieder keins ist, interessant!
Du hast hier einen Bogen zwischen den damaligen und heutigen Herrschern geschlagen. Das gefällt mir!
Auf eins möchte ich noch hinweisen. Du gehst von in der 1. Strophe von Herrschern aus und in der 2. Strophe ist es nur einer, der sich gerne im Fernsehen zeigt. Ich verstehe den Sinn dahinter schon und musste grinsen, aber ich würde da doch Herren schreiben. : „Auch heut sich die Herrn gerne zeigen“. Passt metrisch genauso.
Mit den „homo sapiensischen Zeiten“ mag ich Heike Recht geben. Ist irgendwie komisch und hört sich gewollt an.

Liebe Grüße, Heidi

good morning clara,
auf "reguläre" Hexameter umgestellt, würde es dann so klingen:

Hohe, mächtige Herrn, tyrannisch und ungemein wichtig.
Unerbittlich im Tun, als Herrscher gebildet und tüchtig.

Hohe, mächtige Herrn, tyrannisch und ungemein wichtig.
Xx/XxxX//xXxxXxxXx
Unerbittlich im Tun, als Herrscher gebildet und tüchtig.
XxXxxX//xXxxXxxXx

Der Hexameter verzichtet aber auf Reime, er fängt stets betont an und der Adoneus am Ende der Verse (XxxXx) sollte in seiner Struktur unberührt bleiben. Vielleicht findet dieser daktyle Langvers irgendwann deine Aufmerksamkeit.
Sollte Interesse bestehen, dann könnten wir uns noch einmal die anderen Strophen vornehmen und die vermutlich unterschiedlichen Sichtweisen der Betonungen herausarbeiten...
Lg
fietje

Liebe Heidi,

Es ist kein astreines Sonett und doch eins, was soll's. Für mich Frei- und Modern-Dichter ist das ein kleiner Kraftakt und ich bin trotzdem ziemlich stolz auf mich. Ja, ich hatte er Herrn, aber die Metrik geht dann beim Verb nicht mehr auf, das muss ich ja dann auch ins Plural setzen und passt nicht mehr zur Schwesterreimzeile. Vielleicht finde ich ja noch eine geeignete Lösung, solange lasse ich es mal.
Ich habe mir überlegt ob ich "ho-mo sa-pien-si-schen" rausnehmen soll, mich aber dann doch dagegen entschieden, nachdem ich mir das Gedicht etliche Male laut gelesen habe und mir liegt der Ausdruck leicht auf der Zunge.

ich danke dir sehr für deine Kritik, dein Lob und die Mühe

mit vielen, lieben Grüßen
Clara

Lieber Butenlänner,

ich habe heute Abend etliche Erklärungen und Regeln zum Hexameter gelesen. Sehr umfangreich ist die Erklärung bei WORTWUCHS. Und die Idee, ein Gedicht in dieser Form zu schreiben, gefällt mir außerordentlich gut. Aber ein ganz Neues. Und ich würde mich auch wirklich freuen, wenn du mir dabei Pate stehen möchtest. Nur dieses Gedicht hier möchte ich in seinem Schema belassen. Ich habe mir richtig viel Mühe damit gemacht.

Ich danke dir vielmals und freue mich auf eine Hexameter-Gedichtarbeit.

Liebe Grüße
Clara

Der Hexameter ist ein antiker Vers aus sechs Versfüßen, deren letzter um eine Silbe verkürzt ist. Grundsätzlich besteht der Hexameter aus Daktylen (Hebung und zwei Senkungen), die jedoch in antiken Versen teils durch einen Spondeus (zwei Hebungen) ersetzt wurden, um Eintönigkeit zu vermeiden. Da der sechshebige Hexameter um die letzte Silbe gekürzt wird, ist der letzte Versfuß unvollständig, also katalektisch, und endet meist unbetont (→ weibliche Kadenz).

Hi,
nein nein, auf keinen Fall umstellen auf Hexa oder anderes, die Verse sind so wie sie sind gut.


dann stehn sie vor Gott, klein und schmächtig, erbärmlich und mit leeren Händen.
xXxxXxxXx // xXxxXxxXx
xXxxXXxXxxXxXxXxXx

Was ich beachtenswert fand:
Auch heut, sich der Herr gerne zeigt, in Talkshows brilliert, unaufrichtig,
für Tatsachen blind und er lässt sich von Gier und von Machtkalkül leiten.

Das Volk stand mit staunenden Augen, vor solch heerem Edelmut,
ob reich oder arm allenthalben, es packte sie kalte Wut.

>gerne< für sich alleine, oder umgeben von anderen Silben, tendiert meist zu Xx. Bei dir geht es schön herunter zu xx. Bei >heerem< ist diese Beugung nicht ganz so stark, funktioniert aber mE auch.

Hinsichtlich Hexas: die deutschen Hexameter- Verse sind nicht in jeder Hinsicht identisch mit den antiken Versen der Griechen.

Sing, unsterbliche Seele, der sündigen Menschen Erlösung,
Die der Messias auf Erden in seiner Menschheit vollendet

Klopstock Vers1+2, der Messias

Aber dazu vlt irgendwann mal mehr.

lg
fietje

Lieber Fitje,

jetzt bin ich aber unendlich beruhigt. Gottseidank. Ich dachte schon.

Dann werde ich mich bei dem nächsten Leuchtfeuer meiner Ideen über einen Hexameter hermachen. Danke dir vielmals.

Liebe Grüße
Clara