(Versuch: Kriminelles in einer Fortsetzungs-Geschichte mit mehreren Kapiteln prosaisch festzuhalten! Die Grundidee entspringt einer wahren Begebenheit, Personen, Namen, und Finale sind frei erfunden. Orte stimmen nicht mit der Realität überein.)
1. Kapitel
München 2010 Der Sommer war mir bereits verhagelt. Wolkenverhangen schläft der Himmel hinter dem Sturmtief. Grau in grau ziehen die Quellwolken vorbei mit Regen, ach, so viel Regen und Blitz und Donner im Gepäck. Ich stehe leicht über das Brückengeländer gebeugt und starre in die Tiefe. Laut ist das Rauschen der Isar zu hören. Es noch sehr früh am Morgen. Langsam hebe ich die Hand und nehme mir die blonde Perücke vom Kopf und lasse sie ins Wasser fallen. Mit geübten Fingern fasse ich mir vorsichtig in die Augen und nehme die Farblinsen heraus und schnippe sie davon. Das schwarze Abendkleid ziehe ich über den Kopf und schleudere es mit Schwung in die Isar, die edlen schwarzen Pomps und die Seidenstrumpfhose folgen. Neben mir steht ein Rucksack. Jeans, einen bunten Wollpulli, dicke Socken und Trekkingschuhe nehme ich heraus und ziehe sie an. Über dem Geländer hängt der schicke, mittelgraue Designermantel. Einen Moment halte ich ihn fest, dann verschwindet auch er in der Tiefe. Nachdem auch noch eine Skulptur in der Isar versinkt, werfe ich mir den alten Parka über und ohne einen weiteren Blick zu verschwenden, steige ich in den roten Porsche, der hinter mir steht. Den Rucksack bugsiere ich kurzerhand auf den Beifahrersitz. Erleichtert atme ich tief durch, starte den Wagen und lenke ihn aus der Stadt und auf dem Parkplatz eines kleinen Autohauses. Die Abschminktücher sind in der Handtasche, damit lassen sich leicht die Spuren der letzten Nacht aus dem Gesicht wischen. Noch schnell einen letzten Blick in den Rückspiegel und mit der Bürste durch die schwarzen Locken gekämmt und ich bin wieder hergestellt. Einen Scheck, Preisgeld über 20000 €, ziehe ich vorsichtig aus der Ledertasche, drücke einen leichten Kuss darauf und schiebe ihn in die Innentasche des Parkas, nehme Rucksack und Handtasche aus dem Auto und schließe leise die Türen. Den Schlüssel werfe ich in einen Briefkasten des Autohauses. Mein alter Kombi steht unauffällig am Straßenrand. Grinsend setze ich mich hinter das Lenkrad. Geschafft! Wer hätte das gedacht! Inzwischen schiebt sich der Berufsverkehr über die Straße stadteinwärts. Mein Weg führt auf die Autobahn, nach Hause, zurück in ein kleines Dorf, zurück in mein Leben.
Liebe Clara, da hast du es wirklich wahr gemacht, wie ich in den ersten Zeilen erkenne. Das finde ich schön und die Geschichte beginnt spannend. Ich kann nur allgemein etwas dazu schreiben denn ein Buch rezentieren kann ich nicht. Diese beiden Stellen sind mir aufgefallen. Langsam hebe ich die Hand und ziehe(nehme) mir die blonde (du hast zuvor schon zieht stehen) Inzwischen schiebt sich der Berufsverkehr durch den dichten Regen (und trotz heftigem Wind) über die Straße stadteinwärts. (würde ich weglassen, weil der Wind den Berufsverkehr nicht aufhält) Mir ist noch etwas eingefallen. Ich würde zwar in der Ich-form schreiben aber nicht den eigenen Namen nehmen und den Namen auch nicht gleich verraten.
ich bin dir echt dankbar für deinen Kommentar und wirklich froh, dass es doch spannend rüberkommt. Das war mir eine große Sorge. Schließlich soll das mein erster kleiner Roman werden. Deine Einwände habe ich allesamt umgesetzt. Ich hatte den Text erst in der Sie-Form, habe ihn dann aber in die Ich-Form umgeändert.
Vielen Dank dir (und für den Tritt, um eine solche Geschichte überhaupt anzufangen.) Liebe Grüße Clara
Liebe Clara, abgesehen von der Umweltverschmutzung der Isar kann ich mich in dem Text wiederfinden. Auch ich bin auf die Fortsetzung gespannt! Schöner Erzähl-Stil. LG Ida
tröste dich, das ganze Zeug ist ja nicht in Echt in der Isar gelandet. Tausend Dank für deinen Besuch in meiner Geschichte und für dein Lob.
Liebe Heliane,
ich war ganz schön aufgeregt, ob es hinhaut mit meinem ersten Kapitel. Jetzt gilt es weiterhin durchzuhalten. Die Geschichte steht als Gerippe, und ich hoffe ich kann eure Erwartungen erfüllen. Danke dafür.
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