Du strenge Form aus längst vergangnen Zeiten, du schreitest fort in großer Geistesstrenge zu tiefster Einsicht aus der engsten Enge, aus der heraus uns deine Strophen leiten.
Du spiegelst uns die Welt in deinen Zeilen in zwei Quartetten, die das Herz befragen, um eine Antwort ihm sogleich zu sagen und einen Augenblick dann zu verweilen.
Nur um in kürzerem Terzinen-Reigen, in ganzer Höhe und in neuem Lichte die Frage aufgehoben uns zu zeigen.
Solang der Mensch vom Schöpfergeist getrieben Gedankenschönheit feiert im Gedichte wird dich, du edle Form, der Freie lieben.
Lieber Thomas, es ist nicht nur so nett, Dein Sonett, es gefällt mir wirklich! Alle Regeln eingehalten und einigen Vorbehalten gekonnt widersprochen. Wenn Du mit dem "Freien" den freien Denker meinst, magst Du Recht haben. Wer sich jedoch nur ohne Regeln frei fühlt...? Gern gelesen! LG Ulrich
wie schön, mal wieder ein Sonett zu lesen und dann auch noch ein sooooo gelungenes . Das kopiere in meine Lieblingsgedichte-Sammlung!
Und dir, lieber Ulrich, ganz lieben Dank für diesen Zusatz: Wer sich jedoch nur ohne Regeln frei fühlt...?! Ich füge hinzu: Wer sich diesen schönen Regeln nicht unterwerfen und sich am Resultat erfreuen möchte, der ahnt gar nicht, was ihm entgeht.
Dabei habe ich anfänglich Sonette gar nicht gemocht, bis ich mich (verleitet durch Shakespeare) damit beschäftigt habe und Geschichte und Form des Sonetts einigermaßen verstand, und dann erkannt ich auch, warum fast alles guten Dichter diese From weiterentwickelten, indem sie selbst Sonette geschrieben haben. Mittlerweile habe ich gute Sonette lieb gewonnen. Es gibt hat, wie bei anderen Formen, auch nicht so tolle Exemplare.
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