Drehe dich auf deine Weise Immer weiter, rund im Kreise, Kleine Kugel drehe dich; Um dein gold'nes Feuer tanze, Strahle hell im Sonnenglanze Blau und silberweiß für mich.
Hier in weiter Weltenferne Sehe schweigend ich dich gerne, Wie du heimatlich erstrahlst, Wie du hell und doch bescheiden In des Universums Weiten Mir ein Bild des Friedens malst.
Hier schrumpft alles klein zusammen, Not und Elend, Kriegesflammen Brennen aus der Ferne nicht. Unrecht, Knechtschaft, Diktaturen, Ihre rohen Folterspuren Spür' ich aus der Ferne nicht.
Satte, die von Gleichheit sprechen; Hunger, Seuchen und Gebrechen Seh' ich aus der Ferne nicht. Kindertränen, Seelenschmerzen, Grind auf frischvernarbten Herzen Seh' ich aus der Ferne nicht.
Fern bin ich von allem Leide. Frei bin ich in kalter Weite. Fühle kaum dein blaues Licht. Drehe Kugel, drehe leise Immer weiter dich im Kreise. Glücklich bin ich wahrlich nicht.
Könnte ich mich näher wagen, Ohne gänzlich zu verzagen, Käm' ich ganz zu dir zurück; Doch mir fehlt seit fernen Zeiten Kraft zur Freude und zum Leiden, Kraft zu leiden und zum Glück.
Drehe dich im Lichte leise. Sorge, daß du mir im Kreise Immer heimatlich erstrahlst. Immer leicht in fernem Tanze Unbeschwert im Sonnenglanze Mir ein Bild des Friedens malst.
Lieber Thomas, eine sehr interessante Aussage, der ich im roten Faden gut folgen kann. Die Metapher der Kugel geht mir allerdings nicht auf. Ferners Leid rührt uns nicht, solange die Nähe heil ist. Gefällt mir! Ein Tippfehler?: "Sehe schweigen ich dich gerne," villt. scheigend? oder eine Inversion? LG Ulrich
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