Ich suche einer Sprache für die sprachlos gewordenen, die zu viel sehen, zu viel ertragen, die das Unfassbare an Leid, Hunger, Krieg und Entwürdigung nicht begreifen können.
Ich suche eine Sprache oder wenigstens Zeichen und finde nichts davon. Nichts das diesen Menschen hilft? Aber wozu habe ich denn meine Stimme?
Original
Ich suche eine Sprache für sprachlos Entseelte. Für tote Kinderaugen die zu viel sehen, zu viel ertragen. Dessen Verstand das Unfassbare an Leid, Hunger, Krieg und Entwürdigung nicht begreifen können.
Ich suche eine Sprache oder wenigstens Zeichen und finde nichts davon. Nichts das diesen Kindern hilft? Aber wozu habe ich denn meine Stimme?
Ich schreie, schreie für die Sprachlosen und ich sehe, sehe für die toten Kinderaugen. Die Gier der Mächtigen, die über Leichen gehen und ich schäme mich für mich selbst.
ich hatte spontan das Bedürfnis deinen Text "abzukühlen", wodurch er für mich noch eindringlicher wurde. Aber das ist Geschmackssache. Ich schreibe es trotzdem mal hin:
Ich suche einer Sprache für die sprachlosen gewordenen, die zu viel sehen, zu viel ertragen, die das Unfassbare an Leid, Hunger, Krieg und Entwürdigung nicht begreifen können.
Ich suche eine Sprache, oder wenigstens Zeichen, und ich finde nichts davon, nichts, was diesen Kindern hilft. Aber wozu habe ich denn meine Stimme?
Liebe Ilona, ich höre aus Deinen Zeilen zwar berechtigtes aber im jugendlichen Eifer zu heftig formuliertes Entsetzen. Weniger ist mehr! Die Kürzungen von Thomas bringen es auf den Punkt. Der Leser braucht einen Raum für eigene Empörung. Bei solch offensichtlichen Problemen erreichen leichte Andeutungen viel mehr. LG Ulrich
lieber Thomas lieber Ulrich ich danke herzlich für eure Überlegungen. Ich bin immer noch am innerlichen sortieren. Mit Sicherheit werde ich aber Thomas Anregungen einbeziehen.
Ist die Sprache in der Lage, das Entsetzliche zu beschreiben, auszudrücken oder muss sie stumm bleiben?
Auf jeden Fall trägt sie keine Schuld an dem Grauen, das diese Welt leider noch viel zu oft heimsucht. Sie ist Mittel zum Zweck - nicht mehr und nicht weniger.
Deswegen halt ich es auch für falsch, sich dafür zu schämen, wenn man das Unsagbare nicht sagen kann.
Mit Sprache lässt sich sicher vieles nicht erklären, verstehen - zumindest vermag sie - von Zeit zu Zeit - etwas Trost zu spenden - und das ist doch auch schon was.
Müsste die Sprache des Grauens nicht eine grauenvolle Sprache sein?
Du hast mit deinem Gedicht viel in mir ausgelöst - dafür danke ich dir (mit Worten).
lieber Wüstenvogel ich danke herzlich für Dein Lob und Deine Überlegungen. Ja ich fühle mich hilflos angesichts dieses Grauens. Vieleicht gibt es wirklich keine Sprache bei diesem Elend.
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