Je mehr das Leben schenkt, je früher scheint die Stunde, zu kommen mit der Last. Wie schaffe ich`s vom Grunde und ohne Qual zum Tod, wenn Trauer mich umhüllt? Wenn Sorge um das Kind mein ganzes Herz erfüllt?
Der letzen Lebenswunsch, geliebt im Heim zu sterben. Dem Kinde Haus und Hof und Stärke zu vererben. Wo jeder sich doch übt, die Schwäche nicht zu zeigen, gehört auch Mut und Kraft vom Sterben nicht zu schweigen.
Drum geb mit warmer Hand ich gerne jedes Gut. Behalt in meinem Herz das Glück und Lebensmut. Beschreite jeden Tag die Stunden ganz gelassen, so werd als Lebensstern ich nicht verfrüht verblassen.
..................... Original
Je mehr das Leben schenkt, je früher scheint der Abend. zu kommen, straff gelenkt, die Bürde in mir grabend. Wer lenkt die Abschiedsstund? Wenn Trauer mich umhüllt in tiefer Einsamkeit, verbleibt er unerfüllt?
Der letzen Lebenswunsch, geliebt im Heim zu sterben. Dem Kinde Haus und Hof und Stärke zu vererben. Wo jeder sich doch übt, die Schwäche nicht zu zeigen, gehört auch Mut und Kraft vom Sterben nicht zu schweigen.
Drum geb mit warmem Herz ich gerne jedes Gut. Behalt in meiner Hand das Glück und Lebensmut. Beschreite jeden Tag die Stunden ganz gelassen, so werd als Lebensstern verfrüht ich nicht verblassen.
wer noch nie einem Sterbenden die Hand reichen durfte, liest voller Bewunderung deine einfühlsamen Verse. Dein Wissen um die letzten Wünsche und Ängste ist beeindruckend.
Ich habe ein paar Vorschläge: Je mehr das Leben schenkt, je früher scheint der Abend Komma. zu kommen, straff gelenkt, die Bürde in mir grabend. Inversion. Dieser Zeilensprung ist ungünstig, besser wäre: Er kommt uns straff gelenkt, Wer lenkt die Abschiedsstund? Wenn Trauer mich umhüllt Statt der Doppelung ‚lenkt’ (S3) passen weist, zeigt .... sprachlich besser. in tiefer Einsamkeit: Komma, kein Doppelpunkt verbleibt er unerfüllt?
Der letzen Lebenswunsch: Komma, kein Doppelpunkt geliebt im Heim zu sterben Komma,. dem Kinde Haus und Hof und Stärke zu vererben. Wo jeder sich doch übt, die Schwäche nicht zu zeigen, gehört auch Mut und Kraft vom Sterben nicht zu schweigen.
Drum geb mit warmem Herz, kein Komma ich gerne jedes Gut. * Inversion Behalt in meiner Hand, kein Komma das Glück und Lebensmut. Beschreite jeden Tag die Stunden ganz gelassen, so werd als Lebensstern, kein Komma verfrüht ich nicht verblassen. Inversion
Die Inversionen passen nicht zum Thema. Verzichte lieber auf Reime, als die Verse dorthin zu verbiegen; manchmal hilft auch eine Änderung der Reihenfolge.
Ein sehr, sehr wichtiges Gedicht, mit dem ich mich gerne beschäftigt habe. Herzliche Grüße, Heliane.
Liebe Ilona, ich gebe meinen beiden Vorgängern Recht. Das Thema ist zu spannend um im Alexandriner verheizt zu werden. Ich würde dieses Thema gerne einmal noch in anderer Form von Dir lesen. Die beiden letzten Verse gefallen mir besser als der Erste, weil Du dort zeilenübergreifend geschrieben hast. Das passt irgendwie nicht und das "die Bürde in mir grabend" ist ziemlich konstruiert. Und irgendwie versteh ich auch nicht was Du damit sagen willst. Und wer ist "er" der unerfüllt ist? der Abend? Liebe Grüße, Heidi
Kleiner Vorschlag von mir?
Je mehr das Leben schenkt, je früher kommt der Abend, der Tod kommt stets zu früh, am Lebensfaden nagend, bringt er die Abschiedsstund? Wenn Trauer mich umhüllt und tiefe Einsamkeit, was bleibt, was wird erfüllt?
vielen Dank für eure kritischen Anmerkungen. Ich habe nun die erste Strophe neu gestaltet und hoffe ich konnte mich dort klarer ausdrücken. Danke Heliane, danke Heidi danke Eremit.
leider komme ich erst jetzt zum Kommentieren, und ich finde es schade, dass ich die Originalversion nicht mehr erkennen kann. Ich sehe nämlich etwas recht Interessantes, besonders in der Ersten Strophe, was noch deutlicher wird, wenn man das Fragezeichen am Ende der dritten Zeile in ein Komma verwandelt. Dir gelingt es hier nämlich den monotonen Schritt des Alexandriners durch eine geschickte Phrasierung (Wechsel von weiblichen und männlichen Kadenzen, eine Zäsur, die in der zweiten Zeile durch den Punkt zur Pause wird, etc.) dynamisch so zu gestalten, dass er sich gut anhört. Mit fällt das auf, weil ich mir Gedanken gemacht habe, wie das mit diesem Metrum im Deutschen möglich ist, und zu keiner rechten Lösung gekommen bin.
In den letzten beiden Strophen ist das etwas schwächer. Vielleicht könnte man Hand und Herz austauschen (Ich geb mit warmer Hand und behalte mir im Herz). Ein klein wenig stört mich noch die Inversion in der Schlusszeile, könnte es nicht einfach heißen „ich nicht verfrüht verblassen.“
Der Inhalt deiner Gedichtes ist sehr schön und stimmt seltsam heiter. Ich bin ein wenig erinnert an Johann Sebastian Bachs: 'Sooft ich meine Tobackspfeife - Erbauliche Gedanken eines Tobacksrauchers' aus dem Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach.
ich habe Deinem Wunsch entsprochen und das Original eingesetzt. Kann sein, dass dort der das eine oder andere Komma schon verbessert sind. Wir sollten uns alle angewöhnen nicht im Original zu ändern. Nun ok, ich gestehe, ich habe erst in Gedichteforen was von Inversionen gehört. Ich habe mich schon gefragt ob ich wirklich auch so falsch spreche? Ich höre nicht einmal was verkehrtes dabei raus. Aber was falsch ist verbesser ich doch gerne. Und Dein Vorschlag scheint zu passen. Ich übernehme es gerne. herzlich Ilona
ich kann nur meinen Hut davor ziehen, welchen Thema du hier im Alexandriner bearbeitest und dass machst du für meine Begriffe sehr geschickt. Ich habe ja auch versucht ein ersteres Thema zu abzugehen und bin dabei, vorallem im Vergleich zu deinen Versen, kläglich gescheitert. Mit geht es ähnlich wie Thomas, ich mag den Rhythmus deiner Alexandriner, auch wenn er nicht er ursprüngliche ist, wie Eremit das anmerkt.
Für mich passt die Strophe drei, ich habe nicht das mpfinden, dass sie schwächer wirkt, als die ersten Beiden, vom Inhalt schon garnicht.
Also mein Fazit ist - das hast du hervorragend gemacht.
vielen Dank für Dein Lob. ehrlich, ich mag meine Verse zu diesem Thema auch. Ich habe schon zu dem Thema Sterben, Tod, ... sehr viel geschrieben. Ich mag das Thema, es ist so menschlich und trifft uns alle.
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