Ein Hoch auf uns're Brüder/Schwestern, da sie gestern erst - so scheint es - uns, die wir gespalten, zahm gehalten, in den Mauern dieser Stadt verweilten, vereinten!
Fürwahr!...obzwar: Rissen sie auf ihren freien Reisen nicht auch tiefe, scharfe Schneisen in verträumtes, zart umsäumtes Land? Öffnete sich nicht, im Rücken dieser Helden und mit Blick auf hartes Geld, gar unverholen eine Hand? Standen nicht bald wir, die es schon immer besser wussten, hohlwangig gedrückt an uns're gute, alte Wand?
Wirklich schwer zu sagen! Noch heute klagen manche ungemut von Fluten, Schwemmen, die da - man erzählt sich - dräuten von den eig'nen ungekämmten Leuten...
ich brauchte sehr lange um Dein Gedicht zu erfassen/ zu verstehen. Du hast es geschafft, mich immer wieder zu fragen wo stand ich? Wo stehe ich? Beide Seiten hast Du aufgezeigt, jeder kann sich hier die Frage stellen. Das ist gut so.
das finde ich ganz und gar großartig, dass du diese beiden verschiedenen Perspektiven, die im Gedicht tatsächlich so anglegt sind, erkannt hast! Ich hatte mich schon mit Bedenken getragen, dass mein Geschreibsel als plattes "Anti-Ossi-Gedicht" missverstanden werden könnte. Vielen Dank für deinen Kommentar!
zusätzlich zu dem, was Ostseemöwe sagte, möcht ich noch hervorheben, dass ich dein Gedicht sprachlich für sehr interessant und gut halte. Erst dachte ich, es sei besser einige zusätzliche Zeilenbrüche einzufügen, aber als ich es dann versuchte, merkte ich, dass es nicht geht, ohne den Rhythmus zu stören.
Wow! Ich verstehe deinen Kommentar so, dass es dir gelungen ist, den Rhythmus des Gedichtes herauszulesen. Das bedeutet mir SEHR viel, da ich mich eigentlich immer in der Situation befinde, dass meine Dinger als "unmetrisch" bezeichnet werden, obwohl die meisten von ihnen, wie auch dieses, sehr wohl einen metrischen Klangbogen haben.
mir ist Rhythmus das wesentliche. Rhythmus verstehe ich nicht gleich Metrum, sondern eher als etwas, dass man als "Phasierung" bezeichnen könnte. Ein zugrundeliegendes Metrum (in der Musik durch den Takt gegeben) kann in der Sprache, welche keinen festen "Takt" hat, bisweilen recht "unmetrisch" sein. Ich kann es nicht gut erklären, eigentlcih ist es einfacher den Rhythmus (die Phrasierung) in einem metrische geregelten Gedicht zu entwickeln. Aber hier zeigst du meiner Meinung nach, dass es auch in einem recht "wilden" Text geht.
ich glaube, wir können gute Dichterfreunde werden! Was habe ich mir nicht schon meine zarten Fingerchen wundgeschrieben, um dasnwas du da so lapidar schreibst, auszudrücken. Du hast, zumindest in meinen Augen, recht: Ich kann in einen Takt von Musik tausend Wörter unterbringen - oder nur eines.
da du es selber machst, kürze ich deinen langen Namen mal so ab, INRI hat ja auch nichts dagegen.
Dichterfreundschaft? Gerne!
Die Frage ist wichtig, das denke ich auch und, wie du gemerkt hast, schwer vermittelbar.
Ich denke, der Vergleich mit der Musik ist hilfreich (die Musik ist ja auch nur eine "Sprache" ), weil jeder einsieht, dass es bestimmte kompositorische Regeln und Gesetzte geben muss, ohne deren Kenntnis man in der Musik nicht Kunstvolles machen kann, während Sprechen, das kann doch jeder und Poet sein kann deshalb auch jeder. Heraus kommt in Zeilen gehackte Prosa oder schlimmeres. Bei der ernsthafteren Beschäftigung erkennt man die Bedeutung der verschiedenen Mittel der Sprache und wie hilfreich z.B. Metrum und Reim sind. Dann besteht jedoch die Gefahr, dass man das Kind mit dem Bade ausschüttet, wobei es dann passiert, dass der Rhythmus mit dem Metrum gleich gesetzt werden. Vielleicht sollte man sich die Zeit nehmen, um den Unterschied am Beispiel guter (und bekannter) Gedichte zu erklären. Wenn ich jemals im Ruhestand bin, mache ich das vielleicht.
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