so ganz warm werde ich nicht mit Deinem Text. Ich versuche mal meine Gedanken und Fragen zu formulieren.
Zitat1000 Jahre saß ich auf dem Stein
bei diesen 3 Zeilen denke ich an eine Statue, ein Denkmal oder änliches.
Zitatheute stand ich auf und ging
mh, also ein Denkmal kann nicht aufstehen. Ich frage mich außerdem, warum hat der Autor das "auf" in der 3. Zeile alleine gestellt. Es muss doch was bedeuten, In der ersten Strophe steht es nicht allein. Aber was?
Ich erkenne hier zwar eine Linie, ich saß, ich stand und ich ging.
Zitat nie wieder kehre ich in diese(r) Kälte
Das lyr. Ich hat dort auf dem Stein gekehrt, irgend etwas war also unsauber und es war kalt. Hat er Schnee geräumt? Weshalb aber ist das (r) in ( )?
Zitat1000 Jahre lang verbrannt auf einem Stein
und jetzt kommt statt Kälte plötzlich Hitze. Oh man ich bin verwirrt. Mags Du Dein Gedicht auf lösen? herzlich Ilona
ist ja interessant wie Du versuchst Dich an meinen Text näherst. Es hat einen ganz anderen Hintergrund, ich will es mal beleuchten, obwohl ich mir schon "1000 Jahre" vorgenommen habe es nicht mehr zu tun:
1000 Jahre = eine Ewigkeit saß ich auf dem Stein = arbeitete ich gleich einer Starre in meiner Firma, war unzufrieden
heute stand ich auf = jetzt ist endlich Schluss! und ging = ich werde jetzt mein Leben in die Hand nehmen
nie wieder = nie wieder kehre ich dahin zurück kehre ich in diese(r) Kälte = nie wieder kehre ich in dieser kalten Welt
1000 Jahre lang = viel zu lange habe ich mich verbogen verbrannt = ich habe meine Jahre vergeudet auf einem Stein
Fazit: Wenn du arbeitest dann mit Herzblut, aber lasse dich nicht ausnutzen (nie wieder kehre ich in dieser Kälte)!
Lieber Jorsch, meine Überlegungen zu deinem Text kommen deiner Erklärung ziemlich nahe. Ich dachte zwar nicht an die Arbeitswelt, sondern an gefühlte 1000 Jahre und das dringende Bedürfnis, etwas zu ändern. Was ich gar nicht verstehe ist dies:
Zitatnie wieder kehre ich in diese(r) Kälte
Da fehlt was. Wer kehrt denn? Und wohin? Nur ein Vorschlag, der dir wahrscheinlich gar nicht schmeckt: Nie wieder kehre ich zurück in diese Kälte (oder so ähnlich).
eure Kommentare bringen meiner Meinung nach etwas ganz entscheidendes zu Tage. Den Unterschied zwischen Metapher und Symbol. Ilona versteht nicht, weil sie Metaphern zu finden versucht. Jorsch denkt in Symbolen, welche durch ein Gleichheitszeichen benannt werden können, wie der Antwortkommentar es tut.
Obwohl der berühmte Aristoteles das Gegenteil sagt behaupte ich: Metaphern sind (im Unterschied zum Symbol) nicht mit Gleichsetzungen der Art Wie A zu B so C zu D zu erschöpfen, sondern erzeugen eine tiefere (oder höhere, wenn man will) Synthese, indem sie zwei Bilder (oder Symbole) auf eine Weise verschmelzen, die etwas emotional erfahrbar macht, was in keinem der Symbole enthalten ist. Seltsamerweise sind die scheinbar komplizierteren Metaphern genau zu verstehen, während Symbole der Offenbarung bedürfen.
Besser kann ich es nicht in Kürze ausdrücken. Aber als Denkanstoß wird es vielleicht dienen können.
nie wieder kehre ich (um) in diese Kälte oder nie wieder kehre ich (buckeln) in dieser Kälte
Ach Medusa, ich habe so lange daran gebastelt, manchmal muss auch ich über Eure Zusammenhänge nachdenken und alles erschließt sich dann auch nicht bei mir. Wenn aber doch ist es ein kleiner stiller Sieg für mich.
Es ist eben meine Art und Weise mich so auszudrücken, doch es ist schön für mich, wenn die Worte doch so flexibel verstanden werden! Meine freien Gd. sind immer wertfreie Momentaufnahmen, quasi ein Vorübergehen, was dem Leser eventuell berührt oder er geht einfach weiter. Als wären es 10 Cent auf der Straße. (siehe mein Gd. Meine Worte)
Komischerweise habe ich das Gedicht von Anfang an so verstanden: ich dachte zwar auch nicht an die Arbeitswelt , jedoch an Beziehungen . Nach Jahren der Starre kommt Bewegung , die jedoch auch erst ihr rechtes Maß finden muss....
warum nicht auch so? Es geht ja hauptsächlich darum, dass man in einer Starre hängt und dann, möglicherweise durch einen Impuls, aufsteht und sich neu orientiert!
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