Lieber Ralf, W.B war ein junger Mann aus der Nachbarschaft. Fitnesstrainer, prächtiges Aussehen und da stürzt er sich vor gute paar Jahren aus der fünften Etage fast vor meinen Fenster in der Parterre. Sein Bruder erzählte tags darauf, dass er von den Drogen nicht loskam und seiner Mutter nicht mehr unter die Augen treten konnte, weil die nur noch am Weinen war. Keiner von uns hatte was gemerkt. Er war freundlich, gut erzogen. Aber das sind nun mal die Drogen. Danke für den Kommentar. Liebe grüße von Lisa
ich habe einmal Ähnliches erlebt. Direkt neben mir, ich saß im Auto, kaum ein Meter entfernt auf einer Brücke, ist ein blutjunges Mädchen übers Geländer in die Tiefe gesprungen. Das ging so schnell, selbst mit einer Vollbremsung hätte ich sie nicht mehr halten können. Lange her, aber ich habe das Bild immer noch im Kopf. Und warum? - Ihr Freund hatte ein paar Minuten zuvor mit ihr Schluss gemacht.
Du hast das Thema sehr schön aufgegriffen und in bildhafte Worte gefasst.
Liebe Clara, zum Glück hatte ich das nicht hautnah miterlebt, weil es nachts geschah und ich schlief im Zimmer zum Hof. Man hörte zwar das Martinshorn vielfach, doch um die Ecke ist ein Krankenhaus, da sind die Botschaften ringsum, das Verteidigungsministerium, das Brandenburger Tor. Polizei und Feuerwehr waren nachts omnipräsent . Man hatte sowas gar nicht mehr richtig wahrgenommen. Halleluja, denn sowas erleben möchte man nicht.Wohne seit zehn Monaten weit weg, hier gab es noch kein einziges Mal ein Martinshorn zu hören. Danke für den Kommentar. Liebe Grüße von Lisa
mir ist dein Gedicht sehr positiv, trotz des tragischen Inhaltes, aufgefallen und ich wollte dir nur sagen, dass ich mich (zugegebenermaßen hauptsächlich wegen der Kommentare dazu und deiner Erklärung zum Ursprung) beim zweiten und dritten Lesen so richtig hineinversetzen konnte in die angebotenen farbvollen, verwaschen roten Bilder.
Der Ausdruck schneeweiss-staubig sagt mir sehr zu, um das High und Down der Sucht durch ein Pulver mit einem Wort zu zeichnen. Das empfinde ich sehr stark gewählt, je länger ich darüber nachdenke je besser gefällt mir diese Umschreibung. Auch das verwenden von Farben ohne den konkreten Farbton zu nennen ist für mich anspruchsvoll im besten Sinne, meine Interpretation geht dabei von mattgelb, schneeweiß über verwaschen rot bis hin zu zart grün (was für mich die Farbe beginnenden Lebens ist).
Das Gedicht erinnert mich an meinen letzten Einsatz als Rettungssanitäter bei Nieselregen auf Kopfsteinpflaster, am Ende waren unsere Kleider rosa und noch Jahre danach kommt mir diese Farbe des schwindenden Lebens in den Sinn wenn ich an der Unfallstelle vorbeikomme. Heute erinnert nichts mehr an diesen tragischen Vorfall, nur die immer blasser werdenden Erinnerungen.
Einzig den Begriff Blumenseele kann ich für mich nicht wirklich einordnen, aber das liegt sicherlich an meiner Fantasiearmut.
Also sehr starkes Gedicht, dass ich froh bin hier lesen zu dürfen. Lieben Dank!
Hallo, liebe*r Derolli aus Offenbach a.d.Queich ich danke dir, dass du dir die Zeit genommen hast, mein Gedicht zu lesen und auch noch zu kommentieren. Wir hatten damals einen nervigen Baum in der Nähe. Wenn der blühte, waren unsere Fenster voller Pollenstaub, genauso die Wohnungen, wenn man die Fenster zu lange offen ließ. Und wenn der Regen an den Scheinen entlangfloss, bildeten sich kleine Rinnen, die ein bizarres Muster zeichneten. Ich hatte diese Pollen als Blumenseelen empfunden an diesem Tag, als beschriebenes Drama passierte. So habe ich in jeden Vers auch eine Farbe eingebaut, die dieses Ereignis begleitet hatte. Der gelbliche Staub an dem Fenster, das weiße Pulver, das den armen Kerl zu diesem Entschluss getrieben hatte, das Grau des Asphalt und schließlich der rote Lebenssaft, der sich mit dem Regen ins Ungewisse aufmachte. Ich sage mir immer, ein Gedicht, das man erklären muss, scheint nicht gut zu sein. Doch es gibt ja auch diese dichterische Freihiet, also muss der Leser, falls er sich darauf einlässt, sich eine eigene Bedeutung für die Zeilen zurechtlegen, was du ja auch getan hast. Habe mich über dein Feedback sehr gefreut. Liebe Grüße von Lisa
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