So lange bist du nun schon nicht mehr hier. Dein halbes Leben ging fast schon dahin seit du gegangen bist. Und ich, ich bin fast frei vom süßen Schmerzenswunsch, bei dir zu sein. Doch immer noch erscheinst du mir, so wahr und liebevoll, wie du gelebt, wie Duft, der über Sehnsuchtsblüten schwebt.
Lieber Ralf, dein Gedicht erweckt in mir ganz viele. Wunden. Nachdem ein Mensch gegangen ist, der uns was bedeutet hat, ist zuerst der große Schmerz da, dann scheint man die Trauer überwunden zu haben, aber es kommen immer wieder Momente, in denen der Schmerz sehr präsent ist. Besonders wenn ich etwas besonderes fühle oder erlebe und mich mitteilen möchte, es mir aber klar wird, dass da fast niemand mehr ist, mit dem ich Gefühle oder Erlebnise teilen könnte. Eltern, Geschwister, Kollegen, Freunde, Nachbarn – alles weg und das ist ein wenig viel. So kann ich mich in deinen Gedicht hineinversetzen und es nachfühlen. Und wenn man seine Gefühle in so schöne Worte fassen kann, ist das auch eine Befreiung. Liebe Grüße von Lisa
mit deinem leisen, berührenden Trauergedicht über Liebe und Verlust schaffst du es die Dauer einer innerer Verbindung aufrecht zu erhalten. Es spricht von der langsamen Wandlung des Schmerzes – von schneidender Sehnsucht hin zu einem liebevollen Erinnern, das wie ein Duft über dem Herzen liegt.
Der Schlussvers ist besonders stark: Die Erinnerung wird zur duftenden Präsenz – zart, schwer fassbar, aber spürbar und umhüllend. Das Bild des Dufts über „Sehnsuchtsblüten“ verbindet Trauer, Liebe und das Weiterleben mit der Erinnerung.
herzlichen Dank für eure einfühlsame Beschäftigung mit dem Text, den ich zögerte zu veröffentlichen. Manchmal schreibe ich halt für mich selbst als Zuhörer. Um so schöner ist es dann, wenn es auch andere anspricht.
behutsam möchte ich dein Gedicht kommentieren, denn es strahlt für mich eine Intimität aus, die eigentlich nur tief im Innersten unserer Gefühle lebt. Du schaffst es aber, sie in eine so schöne Form zu fassen, dass wir darüber sprechen können. Du wählst Worte, die verschachtelt aus der Tiefe der Seele ihren Weg in eine Satzform gefunden haben, und z.B. über Binnenreime deine immer noch große Verbundenheit mit der geliebten Person ausdrücken. Das ist sehr gekonnt.
Zitat: "Dein halbes Leben ging... und ich, ich bin". Wie auf einem klaren See scheint der Schmerz zu ruhen, doch ab und an schafft der Wind halt Wellengang, dann tut es immer noch weh. Ich verstehe das gut und es wird ein wertvoller Schatz bleiben, denn Liebe wird auch im Vermissen spürbar.
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