Gedichte aus dem Musengarten - Forum für Lyrik und Prosa. » Lyrik und Prosa » Lustiges, Satirisches, Albernes » Keine Angst vor Kassenschlangen

Supermärkte sind zwar wichtig,
können aber nervig sein.
Niemals mache ich es richtig,
welche Kasse soll’s denn sein?
Dort, da stehen nur drei Kunden,
ja, das hab ich gut gewählt.
Doch ich steh gefühlt zwei Stunden,
weil ein Rentner Kleingeld zählt
Dann bleibt wieder alles liegen,
was hat der denn jetzt verbockt.
Er vergaß, das Obst zu wiegen,
was ein Seufzen mir entlockt.
Schließlich geht’s ein Stück voran,
nun wird‘s endlich doch noch wahr.
Vor mir nur noch dieser Mann.
Doch sein Einkauf für ein Jahr
füllt das Band von hint bis vorne.
Prima, ja ich bin entzückt,
weil der Nächste mir zum Zorne
hinten auf die Pelle rückt.
Oh, wie ich Gedränge hasse!
das lass ich mir nicht gefallen,
trag mein Zeug zur nächsten Kasse,
lass dabei die Eier fallen.
Kaum am End der andern Schlange,
geht auch da bereits nichts mehr.
„Was ist los?“, so frag ich bange -
Kassenzettelrolle leer.
Endlich halt ich in den Händen
Einkauf samt dem Kassenbon,
steh in eigenen vier Wänden
mit dem Rührei im Karton.
Kaffee, Brandy in die Tasse,
dann kommt die Gelassenheit.
Wie ich diese Hektik hasse!
Ich bin Rentner und hab Zeit.

Lieber Galapapa,
mir gefällt dein lustiges Gedicht sehr gut, bitte mehr davon.
Liebe Grüße
Thomas

Hallo Thomas,
ja, ich muss mein düsteres Image etwas aufpolieren. Allerdings muss ich in diesem Genre noch viel üben.
Liebe Grüße!
Charly

Lieber Galapapa,
ich will dich da nicht abhalten, aber das ist doch schon recht gut geraten.
Liebe Grüße
Thomas

Lieber Charly,
das Gedicht ist wirklich lustig, aber ich finde es zu lang, oder ist nach dem Absatz eine andere Endvariante vorgesehen?
Liebe Grüße,
Heidi

Liebe Thomas,
danke fürs Lob!
Liebe Grüße!
Charly
Liebe Heidi,
der Absatz ist ein Fehler. Danke für den Hinweis!
Liebe Grüße!
Charly

Lieber Charly,
schön, dass Du im Humorfaden mitmischst! Ist witzig geworden und das kann jeder nachempfinden, der regelmäßig einkaufen geht. Ein bisschen Kürzen könnte nicht schaden (es heißt ja "verdichten ). Zum Beispiel könnte man die letzte Strophe weglassen, weil (für mich) die vorletzte die bessre Pointe hat.
Liebe Grüße,
Stefan

Lieber Stefan,
danke für Deinen Kommentar! Deine Expertenmeinung hat mich natürlich besonders interessiert.
Ja, da muss ich noch daran arbeiten, man kann das auch in aller Kürze erzählen. Das ist es ja, was ich an Dir besonders bewundere, Dein perfekter Umgang mit der Sprache, das treffsichere Verdichten. Aber ich bin ja noch ganz am Anfang in diesem Genre, da hab ich bisher noch so gut wie nichts gemacht und, wie alles, muss man halt das auch lernen. Allerdings muss ich sagen, dass es besonders Spaß gemacht hat, so dass ich auf den Geschmack gekommen bin und auch künftig auf Deine Unterstützung hoffe.
Jemand hatte mir gesagt, dass der Schluss zu "flach" wäre. Darauf hin habe ich die letzte Strophe noch angehängt. Du hast allerdings recht damit; die ist überflüssig.
Ich habe jetzt auch gelernt, dass es ein Fehler ist, immer nur bei den Gleichen nachzulesen. Ein Glück, dass ich Dich in Wetzlar kennenlernen durfte!
Herzlichen Dank und liebe Grüße!
Charly