Gedichte aus dem Musengarten - Forum für Lyrik und Prosa. » Lyrik und Prosa » Fantastisches, Mystisches, Religiöses » Zweiter Versuch: Der Weg in die Unsterblichkeit.

Auf Wunsch eines einzelnen Herrn mein zweiter Versuch
Der Weg in die Unsterblichkeit
Es lebte einst ein Bauer im Schwarzen Land am Nil,
bestellte seine Felder, es wurd ihm nie zuviel.
Versorgte Frau und Kinder mit nimmermüdem Fleiß,
sah stolz aufs stete Wachsen und mochte Trank und Speis.
Er liebte tags die Felder, des nachts die gute Frau
und zeugte schöne Töchter, mit Augen himmelblau.
Nach jeder Ernte gab er den Göttern ihren Teil,
drum wurde ihm der Segen der Heiligen zuteil.
Sie blieben ihm gewogen, er zollte ihnen Dank -
doch Hapi nahm ihn zu sich, der Bauersmann ertrank.
Die Frau und Töchter weinten, Anubis kam daher
und führte seine Seele zur Nimmerwiederkehr.
Das Ka des Bauern Maged kam in die Unterwelt,
der Weg hindurch war schwierig, durch Tor und Stein verstellt.
Er musste sie benennen, das fiel ihm ziemlich schwer -
doch Ka war klug und weise und wünschte Wiederkehr.
So kam er ungehindert und heil vors Ka-Gericht,
wo sie akribisch nahmen sein Menschenherzgewicht.
Es lag auf einer Waage und pochte ohne Kraft,
darunter lechzte Ammit, begierig, schicksalhaft.
Bestand die arme Seele die nächste Prüfung schlecht,
war dieses Mahl für Ammit, die Strafe nur gerecht.
Sie schlang das Herz, den Leichnam, der Lügner starb erneut
und hat sein falsches Zeugnis am Ende wohl bereut.
Die Seele wurde mehrmals zum Leben nun befragt,
sie sprach darüber ehrlich und gänzlich unverzagt.
Die Ma’at nahm die Feder und prüfte deren Last,
Anubis hatte eilig das Gleichgewicht erfasst.
Der Schreiber Thot vermerkte, die Waage stünd gerad,
Osiris nickte huldvoll, hats Zahlenwerk bejaht.
Dann führte Horus Maged zum hohen Götterthron,
der Bauer war sehr glücklich, erhielt verdienten Lohn:
Osiris lobte Maged ob seiner Ehrlichkeit,
für viele Opfergaben und tiefe Gläubigkeit.
Die Gottheit nahm ihn gerne an ihrer Seite auf
und Maged lebte glücklich, war alle Zeit wohlauf.
Hier als Prosa

liebe Heliane
nun Du warst ja richtig fleißig und Dir ist ein schönes Gedicht gelungen.
Manchmal bringt so eine Stichelei von einem einzelnen Herren doch etwas.
Also, mir hat Deine Prosageschichte gut gefallen, aber dieses Gedicht ist um einiges gefälliger. Es liest sich leicht und locker.
herzlichst Ilona

Liebe Heliane,
na bitteschön, geht doch! Das hat ja super geklappt und das Gedicht ist Dir gut gelungen.
Liebe Grüße,
Heidi

Liebe Ilona,
Thomas sei Dank, er hat mir Mut gemacht und ich bin froh, mich drangesetzt zu haben. Ja, es liest sich recht locker, leiert aber durch die simple Form etwas. Jetzt kann ich wenigstens mithalten und muss mich mit meiner Prosa nicht verstecken .
Ich danke dir für dein Lob und grüße herzlich nach Kiel,
Heliane.
Liebe Heidi,
ich habs heute aus dem Ärmel geschüttelt, es ging zum Glück ganz leicht. Ich hatte nämlich Ängste, dass ich in ein Loch gefallen wäre und gar nicht mehr dichten kann, das wäre schrecklich!
Ich freue mich sehr, dass dir die Ballade gefällt und schicke dir herzliche Grüße,
Heliane.
Liebe Heliane,
die Geschichte einer Wiedergeburt mit einer Ballade ist sicher etwas Neues und so auch etwas Besonderes. Es ist Dir mit schönen Reimen gelungen. Die Wiedergeburt ist geheimnisvoll und mystisch und gut für Phantasien geeignet. Eine sehr gute Lösung der Aufgage.
LG Hans

Liebe Heliane,
ich bin sehr froh.
Liebe Grüße
Thomas

Hallo Hans,
danke fürs Lob, es freut mich.
LG, Heliane.
Lieber Thomas,
ich auch, danke .
Herzlich,
Heliane.

Gleich nochmals, liebe Heliane,
auch dein Gedicht kann sich sehen lassen - obwohl mich deine Prosageschichte fast mehr eingefangen und in Bann gezogen hat. Woran das liegt, weiß ich jetzt allerdings nicht. Trotzdem ist dir die Ballade wirklich gelungen und sie ist leicht zu lesen.
Liebe Grüße
Clara

Liebe Clara,
es liegt wohl an der Länge der Ballade und der simplen Versform, dass dir die Geschichte besser gefällt - sie ist präziser und lässt dem Leser mehr Raum für eigene Phantasien.
Danke fürs Lob .
Herzliche Grüße,
Heliane

Liebe Heliane, von mir aus könntest du auch den Prosatext ins Büchlein stellen, Hans hat keine bestimmte Form gefordert. Oder kommt so etwa bei den Büchlein nicht in Frage. Aber die Hexameter waren ja im optischen Aufbau ähnlich, warum eigentlich nicht. Deine Ballade ist dir auch gut gelungen, hat aber auf mich nicht so eine starke Wirkung wie in Prosa.
LG Heike
PS: Dein Avatar ist wieder super

Liebe Heike,
in den Lichtblicken 12/13 bekamen wir die Aufgabe, aus einer (eigenen!) Fabel ein Gedicht zu schreiben;
es gibt also kein "Gesetz" gegen eine Kurzgeschichte.
Meine Kurzgeschichte war eine Notlösung, weil ich wegen der Themen eine Blockade hatte und an jedem
Versuch scheiterte. Bei der Ballade fiel mir ein dicker Stein vom Herzen, darum mag ich sie auch.
Die Geschichte ist schön kurz, darum mag ich sie gern. Die Ballade ist zu lang, Kürzungen kann und werde
ich nicht mehr vornehmen, das ginge mir jetzt über die Hutschnur . Ich weiß wirklich nicht, welches
Werklein ich ins Büchlein kopieren soll .
Danke fürs Lob zum Avatar .
Herzliche Grüße,
Heliane.

Liebes Meduschen,
ich habe beide Versionen gelesen. Da es nicht unbedingt ein Gedicht sein muss, dass ins Büchlein kommt, sage ich, nimm die Kurzgeschichte.
Hat mir nämlich auch wesentlich besser gefallen, Du weisst, Gedichte sind eh nicht meins und lange schon gar nicht

Liebe Gabi,
es fällt mir wirklich schwer, eine Entscheidung zu treffen. Die Ballade passt besser zur Aufgabe, auch wenn die Gedichtform nicht unbedingt erwünscht war. Die Kurzgeschichte hingegen ist einfach besser, weil sie so schön kurz ist .
Vielleicht bekomme ich noch ein paar Hilfestellungen?
Danke für deinen Kommentar und herzliche Grüße nach Etziken,
Heliane.