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geändert und überarbeitet am 14.01.2016
Apfelbaumgehäuse
Er war mein Haus
bleicher Kindertage
An seinen Ästen
prangten
tausend Sterne
reife Äpfel
süße Pracht
Nur der sachte Wind
im Laub verspielt
er kannte
meine Träume
die kühnen
und geheimen
An einem Morgen
brach er
unter seiner Last
So musst ich
lernen
ohne ihm
zu träumen
meinen Weg
zu gehen
© Jörg Kellermann 2015
Hallo Jorsch!
Apfelbaumgehäuse: schon mal eine gelungene (tolle) Überschrift.
Inhaltlich gefällts mir auch.
Auch stört es (mich) überhaupt nicht, dass keine Endreime vorhanden sind.
S 1, Z 4: Sonnensterne Pracht ? Besser vielleicht Sonnensternenpracht ?
S 2, Z 4: kühn und geheim klein schreiben (bezieht sich auf die Träume in Z 3)
S 3, Z 4: ihn statt ihm
Sehr gern gelesen und kommentiert.
Herbstliche Grüße von Sanssouci

Lieber Jorsch,
Ich gebe Sanssouci recht, die Überschrift hat mich sehr gelockt. Beim Lesen hatte ich fast das Gefühl drei völlig voneinander losgelöste Strophen zu lesen. Die Wiederholung des Wortes träumen hat mich vollends rausgekickt. Sehr gelungen ist die Zeile : " die Kühnen und Geheimen" in meinen Augen.
Vorschläge habe ich leider keine.
Liebe Grüße
Anna
Liebe Anna Amalia und Sanssouci,
na klar "ihn", "...die Kühnen und Geheimen (Träume)", wenn ich Träume
nicht wiederhole und mich auf das vorherige "Träume" in Z 3 nicht berufe,
dann groß? Keine Ahnung! "Sonnensternenpracht" werde ich bedenken.
Es ist ein vorläufiger Entwurf, ich muss es noch weiterentwickeln, eine Linie
sollte sich noch entwickeln können. Warum findest Du die Zeile gelungen,
gut trotz Großschreibung?
Ich werde auf den Beitrag nochmals besuchen, ansonsten bin ich bis zum
1. Advent offline. Gehe wieder in "Gedichtklausur", Euch eine schöne Zeit!
Weiterhin habe ich in meiner antiquarischen Buchhandlung ein Buch erstanden:
Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod und promt eine derbe Kritik im www
gefunden: Warum der "Zwiebelfisch" nicht in den Deutschunterricht gehört (Maitz,Elspaß )
Beide Ansichten will ich auch reflektieren und ggf. meine Gedichte prüfen. Ist zwar
trocken, jedoch nötig!
Lieber Jorsch,
Martins Vorschläge sind korrekt, du solltest die Fehler unbedingt korrigieren.
"Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" hat noch zwei ebenso lesenswerte Folgen und gehört in jede Sammlung unentbehrlicher Nachschlagwerke .
Mir kommt dein Gedicht etwas hölzern daher, vielleicht bekommst du noch etwas mehr Fluss hinein?
Die Bilder gefallen mir sehr gut .
Herzliche Grüße,
Heliane.
Liebe Medusa,
die Vorschläge (Fehler) sind mir durchaus im Gedicht gegenwärtig,
jedoch momentan in meiner Überarbeitung nicht vordergründig.
Ich brauche erst wieder einen Funken damit es weiter geht.
Deine Ansicht, dass Sicks „Zwiebelfische“ und Fortsetzung
unentbehrliche Nachschlag(e)werke sind respektiere ich, kann
deine Meinung aber nicht teilen.
Der Sprachschatz entsteht einzig und allein im Sprachraum,
die Aufgabe seriöser Nachschlagewerke besteht darin eine
Allgemeingültigkeit als Richtlinie vorzugeben. Während Sick
mit seinen Sichten polarisiert. So würde im gegebenen Fall
Nachschlagwerk bei Sick ein eindeutiger Rechtschreibfehler sein,
wobei der Duden empfiehlt, dass ein “e“ die momentane
Allgemeingültigkeit darstellt. Wenn in 10 Jahren ggf. das “e“
komplett verschwindet, so ist es dann allgemeiner Standard,
weil die deutsche Sprachfamilie es so vorgelebt hat.
Ein weiteres fragwürdiges Beispiel ist seine seitenweise Kritik
an der Redewendung: „das macht keinen Sinn“, auch wenn man
Sinn nicht machen kann, ist es eine Aussage die im Kontext
betrachtet werden muss. Gegenfrage: Was wäre unsere Sprache
ohne die Wortkapriolen, z.B. aus dem Bundestag, die Jugendwörter,
die Modewörter, auch die Unwörter möchte ich dazu zählen.
Eine Sprache wird immer im Wandel sein und sie ist gleichzeitig
auch Reflexion und Kritik an einer Gesellschaft.
„DDidGsT“ war für mich eine unterhaltsame Lektüre, ich werde die
Fortsetzungen nicht lesen, weil sie nicht lesenswert für mich sind.
Das Buch vermittelt für mich eine gewisse Form der Autorität, die
ich grundsätzlich ablehne.
Eine schöne Advent(s)zeit wünscht der Jorsch!