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geändert und überarbeitet am 03.11.2015
Toilettenfrau
Auf dem Teller
keine 20 Cent
Eilig fort
gegangen
Gerade eben
diese Frau
die den Abort
saubermacht
Trug sie einen weißen Kittel
eine bunte Schürze
waren ihre Haare
schon ergraut
Ich glaube
sie sagte
an der Tür
Ich wünsche einen schönen Tag!
Danke!
Hab ich
es ihr gesagt
oder
© Jörg Kellermann 2013

O Jorsch, wie wundervoll, dass du diesen Reinemachfrauen ein Denkmal setzt...!!!!!! Ich habe auch immer ein ganz besonderes Herz für sie ..
Abendliche Grüße
Anna

Hallo Jorsch,
mit diesem Gedicht hast Du uns einen Spiegel vorgehalten.
Wie oft nehmen wir die Dienstleistungen selbstversätndlich an und vergessen den Menschen dahinter. Sehr nachdenkenswert und ich hab das Gedicht gerne gelesen.
Gruß, Heidi
Danke Heidi und Anna Amalia,
in der Psychologie werden solche Leute als Unpersonen bezeichnet. So was ist aber völlig normal, wir können ja auch nicht mit jeder Kassiererin und Toi-Frau eine soz. Bindung eingehen. Ich habe aber das Gefühl, das im Gd noch Sprünge sind, darum erhoffte ich eine Reflexion, Gute Nacht Jorsch!

Lieber Jorsch,
ich wollte eigentlich nichts dazu sagen, aber deine selbstkritische Bemerkung finde ich so gut, dass ich es doch tue.
Wenn du "Sprünge" empfindest, dann liegt das meiner Meinung nach daran, dass der Inhalt (der sehr gut ist, wie du an den Reaktionen merkst) so sehr im Vordergrund steht, dass der Text eigentlich gar kein Gedicht ist, sondern eine sehr gute Mini-Kurzgeschichte.
Ich würde sie als solche stehen lassen, wie sie ist, und nicht versuchen ein Gedicht daraus zu machen. Vielleicht schaffst du es, ich würde es nicht hinbekommen, da bei mir die Idee des Gedichtes immer mitsamt der Form entstehen muss - weshalb ich bei Gedichten die Trennung in Form und Inhalt auch nur als praktische Redeweise empfinde, um hinterher zu erklären was Sache ist.
Ich habe deinen Text gerne gelesen und finde ihn gut.
Liebe Grüße
Thomas

Jorsch , ich finde es schwer, an dem Text etwas zu ändern und trotzdem ihn deins sein zu lassen .. Ich denke aber darüber noch nach ...
gute nacht
anna
Es leben die Toilettenfrauen! Wenn ich mit dem "Nichtgedicht" sogar ein Denkmal gesetzt habe, was will ich mehr? Danke! Jorsch

Lieber Jorsch,
Es ist wirklich gut.
Liebe Grüße
Thomas
Lieber Jorsch,
ich begegne diesen armen Frauen nur, wenn ich auf der Autobahn unterwegs bin. Oft genug war mir ihr Arbeitsplatz eklig und unwürdig und nie wusste ich, welchen Kittel sie getragen hatte. Ich hinterlies meinen Obolus und verschwand, manchmal sogar grußlos.
Gut, dass du dieser gesellschaftlichen Underdog ein Denkmal setzt!!!!!
Beim nächsten Halt denke ich an dein Gedicht .
Herzliche Grüße,
Medusa.
Liebe Medusa,
Zitat
Beim nächsten Halt denke ich an dein Gedicht
Manchmal ist es nur ein Augenblick, der dann auch dankbar zurück kommt!
Einen schönen Tag! Jorsch