Hiwwe un Driwwe

Lieber Karlheinz
genauso kann ich mir die 70er Jahre in deinem Kiez vorstellen.
Frech und schnodderig und klar sind immer die andern bissel komisch und blääd.
Großartig, auch die Mutter, ich sehe sie in der Kittelschürze aus Nylon vor mir stehen.

Liebe Grüße in die Vergangenheit

Liebe Ostseemöwe,

das Milieu das hier beschrieben wird, reicht bis in die 50er Jahre zurück. Damals war das Gießen jenseits der Lahn für uns Diesseitige eine No-go-Area. Ging man als Kind da durch bekam man unweigerlich was aufs Maul…
Auf unserer Seite war die Mentalität aber auch nicht viel besser…

Danke und herzliche Grüße
Karlheinz

Lieber Carlino,

deine Mundartszenen einer Stadt, zwischen "hiä un Driwwe" belegen eindrücklich wie schnell Menschen sich abgrenzen und die anderen zu hassen beginnen. "Driwwe uff de anner Seid",.. wann wird das mal ein Ende haben. Wie sagt Frau Friedländer so schön: "Wir sind doch alle Menschen". - Du hast mit deinem Mundartgedicht gekonnt im kleinen beschrieben was im großen Weltverbund genauso wenig klappt. - Eine Bitte habe ich an dich: könntest du mir eine Rezitation deines Gedichtes aufnehmen, damit ich "die echte" Rhythmisierung des Dialektes hinbekomme?

Lieben Gruß und danke!
der Sanderling

Lieber Karlheinz,

beim Lesen deines Gedichtes musste ich sofort an "Spiel nicht mit den Schmuddelkindern, sing nicht ihre Lieder..." denken. Beschrieb das nicht das hessische Marburg? Vielleicht kam die Assoziation über deinen Dialekt. Ach,witzig, gerade erst lese ich, dass Thomas dieselbe Assoziation hatte wie ich.. wir sind eben doch alle offensichtlich ähnlich alt.

Aber ich könnte das Lied aufgrund seiner subtilen Aggressionen auch früher verorten, zum Beispiel in den 50er Jahren, auf alle Fälle klingt es durch die Wahl des Dialektes eher so, als würde es aus der Provinz kommen. Wie hast du es gedacht?

Liebe Grüße

anna a.

Lieber Sanderling,

inzwischen habe ich dir schon per Email den gewünschtenVortrag des Gedichtes zukommen lassen. Ich hoffe, das bringt dir was…
Die Zeit, in der der Hinweis, „wir sind doch alle Menschen“ noch etwas gebracht hätte, ist leider längst vorbei, wie mir scheint. Stattdessen wird wieder vermehrt dämonisiert und abgewertet…Der Gegner ist Feind und wird als Tier oder Bestie in Menschengestalt angesehen…

Lieber Thomas,

die Schmuddelkinder habe auch ich noch im Ohr und das Oberschullehrerhafte…

Liebe anna,

ja das kommt aus der Provinz, nämlich aus Gießen. Gießen war nach seiner Zerstörung ein Haufen Trümmer und hatte große soziale Probleme, da es einerseits eine „eingesessene“ zwangsangesiedelte Bevölkerungsschicht sowie außergewöhnlich viele Vertriebene und Displaced Persons aufnehmen musste, die vorwiegend auf der anderen Seite der Lahn untergebracht waren.

Herzlichen Dank für eure Gedanken und liebe Grüße
Karlheinz

Lieber Carlino,

danke für deine Rezitation, das hilft mir. Willst du die nicht auch unter dein Gedicht "anhängen"? Macht einfach Spaß Dialekte so gekonnt vorgetragen zu bekommen.

Liebe Grüße
der Sanderling

Lieber Sanderling,

leider hab ich schon wieder Schwierigkeiten, mp4 in mp3 umzuwandeln…
Die Technik ist nicht so meins

Herzliche Grüße aus Lüli
Karlheinz

Hi Karlheinz,

das kriege ich schon hin und sende es dir dann zurück!

Lieben Gruß
Thomas

Ihr Lieben,

danke für eure Hilfe, wiedermal…!

Herzliche Grüße
Karlheinz