Gewitter im Saosgebirg

Lieber Carlino,

was für ein gewaltiges Werk, ich bin sehr angetan! Deine Bildsprache zeichnet sich sofort vor meinem Auge ab, besonders wenn du in den ersten zwei Strophen das Szenario aufbauend entwickelst. Die wilden Pferde und ihre Himmelsdynamik sind eine tolle Idee und laufen in mir wie ein Film ab.
Der Trochäus passt auch wie der Donner zum Blitz und treibt geradezu durch deine 14 (!) Strophen.
Was meinst du, klänge es in Strophe 2 vielleicht runder, würdest du sagen: "schwüle Stimmung, nur für kurz"?
In Str.12, letzter Satz, schlage ich vor:
"doch das wäre wohl zu schön", dann klänge es nicht ganz so staccatoartig, mit den einsilbigen Worten.
Und für Strophe 13 ein letzter Vorschlag,: "..wenn sie sich die Levzen lecken".
Thomas Hinweis auf den Anklang zu großen Meistern sehe ich auch so und kann dir insgesamt nur ein riesiges Kompliment machen. Ein großes Werk!

Herzliche Grüße
der Sanderling

Lieber Thomas, lieber Sanderling,

eure lobenden, teils überschwänglichen Worte erfreuen mich natürlich sehr und ich danke euch herzlich dafür! Ich fühle mich sehr sehr geehrt! Eure Kritik ist sicher berechtigt, da heißt, ich kann sie nachvollziehen. Trotzdem möchte ich alles so lassen wie es ist. Eingriffe an den von euch benannten Stellen wären zwar möglich, würden aber die Struktur m. E. völlig verändern…

Ganz herzlichen Dank und ebensolche Grüße
Karlheinz

lieber Carlino
ich bin sofort in Griechenland gewesen und konnte dieses gigantische Schauspiel durch dich erleben. Gott sei Dank aus gebührlicher Entfernung.
Nur einmal habe ich ein kleines Gewitter auf Kreta erlebt und bin dabei tausend Tode gestorben.
In den Bergen schallt der Donner noch ganz anders als auf dem flachen Land.
Ich kann verstehen, dass du dein Gedicht so belassen möchtest. Ich sehe auch keinen wirklichen Korrekturbedarf.
Dein Gedicht zeigt wirklich großartig, die Natur macht keinen Unterschied zwischen Mensch und Tier. Sie kann grausam und gnädig sein.
Liebe Grüße Ilona

Lieber Carlino,

gewaltig ist das Gewitter, imposant sind Ungemach und Wettersturz und co... ich bin ebenfalls sehr beeindruckt von dieser Naturgewalt, die sich durch dein Gedicht zieht und mich an die Flutkatastrophe hier im Ahrtal denken lässt. Ist es nicht genau diese Ohnmacht, die wir angesichts von Donnergroll und zuckendem Himmel verspüren, die uns oft nachdenklich stimmt?

Ich habe mich mit dem Thema schwer getan, mir fehlten Worte und Bilder, um diese besondere Gewitterstimmung zu beschreiben und ich ziehe nun den Hut vor dir. Meine Lieblingsstelle:

Blitze zucken, dann ein Krachen,
infernalisch flammt es auf,
echohaftes Satyrlachen -
Regenschutt schwemmt Rinnsals Lauf;

Eben fällt mir noch auf, dass ich denke, dass die Alliterationen wunderbar die Wiederholungen am Himmel des Blitzens und Donnerns unterstreichen.

Beste Grüße

anna a.

Liebe Ostseemöwe,

Gewitter in Griechenland können wirklich biblische Verwüstungen auslösen! Hier auf der Insel war es am 25.9.2017 soweit und ich musste es miterleben, wie innerhalb von 3 Stunden die Welt in Chora „unterging“. Sechs Wasserfälle bildeten sich in kürzester Zeit oberhalb des Städtchens und rissen Teile der Bebauung mit sich. Trinkwasser und Strom fielen mehrereTage aus, Straßen und Brücken waren weggeschwemmt…einfach infernalisch

Liebe anna,

ich freuen mich, dass es dir so zusagt und danke dir, dass du auf die Alliterationen hinweist, die mir für dieses Gedicht als Stilmittel sehr passend schienen

Euch beiden mein herzlicher Dank und ebensolche Grüße aus Chora, wo das damals zerstörte Gesundheitszentrum immer noch nicht fertig instand gesetzt ist…
Karlheinz