auf schusters rappen

das wandern ist des müllers lust gemeint sind wohl
junge burschen die hinauszogen in die welt ihr
handwerkswissen und ihren horizont zu erweitern

neben kameradschaft auf dem weg lernten sie auch
andere sitten und gebräuche kennen sahen fremde
mühlen mit flügeln aber auch kirchen und schlösser

mancher lernte dabei die frau fürs leben kennen blieb
bei ihr oder brachte sie mit ans heimische wasserrad
vielleicht zieht ja bald eine tochter hinaus in die welt

Lieber Perry,

sicher ein Gedanke, der es wert ist kunstvoll dargestellt zu werden.
Gerade nach dem hören der mp3 ist mir allerdings nicht klar wieso du ihn gerade so präsentierst, also ich meine damit die Unterteilung in diese (für mich sehr willkürlich wirkenden) Verse. Klar ich kenn mich nicht aus mit neuen Herangehensweisen, auch die Notwendigkeit freie Formen ohne einen Grund oder zumindest einen für mich ersichtlichen zu wählen, sind für mich nur schwer zu verstehen oder nachzuvollziehen. Gerade die mp3 und ich finde das super das du die dazugestellt hast, ist für mich ein deutlicher Beleg dafür, dass die Einteilung völlig willkürlich und ohne Bezug zum Inhalt ist. Wenn die Einteilung wenigstens die bewusst nicht gesetzten Satzzeichen ausgleichen würde, aber nein, es ergeben sich für mich einfach keine anderen Deutungsmöglichkeiten oder auch Doppeldeutigkeiten. Warum schreibst du auf diese Art? Bitte verstehe meine Fragen nicht als sinnlose Kritik, ich interessiere mich wirklich dafür, wieso du das so machst. Was ist die Motivation dahinter?

Liebe Grüße

Derolli

Hallo Derolli,
danke fürs Interesse.
Die gewählte Form hat inhaltliche (Einleitung, Hauptteil und Schluss) und formale (äußerer Rahmen, Verdichtung etc.) Gründe, die Wortbilder mit gelegentlichen Assoziationen, Enjambements und Binnenreimeen) darzustellen. Da ich Lyrik als Kunstform verstehe, darf sie vom Leser durchaus etwas fordern (freies Lesen, übertragene Deutungsmöglichkeiten etc.). Ein Grund für die äußere Textform liegt auch in einer zusätzlichen bildlichen Gestaltung der Texte (Postkartenfomat), die ich auch gelegentlich als Lyrikvideo vertone.
Das muss natürlich nicht jedem Gefallen, ist aber nunmal meine Art zu schreiben.
LG
Perry