Bereit

Reich mir die Hand in dieser finstern Zeit
und hilf mir durch die Dunkelheit zu gehen,
und lass mich meine Endlichkeit verstehen.
Reich mir die Hand, ich bin dafür bereit.

Gib mir Geduld, was immer kommen mag,
das anzunehmen, was du mir erwählt,
es anzunehmen, bis es nicht mehr quält.
Gib mir Geduld zu warten auf den Tag.

Ich will mich dann an deiner Hand erheben
und nicht von deiner Seite will ich weichen
und freudig werd ich über Meere gehen.

Ich werde mit Geduld als Blinder sehen
und werde helfend meine Hände reichen.
Und freudig will ich deiner Liebe leben.


In der neuen Version ist das Wort "akzeptieren" ersetzt, die ursprüngliche Verison lautete:

Bereit

Reich mir die Hand in dieser finstern Zeit
und hilf mir durch die Dunkelheit zu gehen,
und lass mich meine Endlichkeit verstehen.
Reich mir die Hand, ich bin dafür bereit.

Gib mir Geduld, was immer kommen mag
zu akzeptieren, was du mir erwählt,
zu akzeptieren, bis es nicht mehr quält.
Gib mir Geduld zu warten auf den Tag.

Ich will mich dann an deiner Hand erheben
und nicht von deiner Seite will ich weichen
und freudig werd ich über Meere gehen.

Ich werde mit Geduld als Blinder sehen
und werde helfend meine Hände reichen.
Und freudig will ich deiner Liebe leben.



© Ralf Schauerhammer


P.S.: Es ist mir eine Ehre, dass der Gelehrte Senil Özkan, unmittelbar nachdem er seine Übersetzung von Goethes Faust ins Türkische vollendet hatte, auch mein Sonett ins Türkische übertragen hat.


Und es ist mir eine zusätzliche Freude, dass nun die hervorragende Sängerin Yonca Cakar den Text für mich und alle Freunde der Poesie rezitiert hat. Ich habe dadurch angeregt nun auch die deutsche Version zum gesprochen (siehe Anhang).



DUA

Yardım et şu kasvetli dönemde bana
Yardım et geçeyim şu karanlıktan,
İzin ver faniliğimi anlayayım ben.
Yardım et bana, ben hazırım buna.

Her ne olursa olsun bana sabır ver,
Kabul etmem için, her ne ise takdirin,
Acı dininceye kadar kabul etmem için.
Sabır ver ki bekleyeyim o güne kadar.

Sonra dirilmek isterim senin elinde
İstemem ayrılmak yanından ben de
Ve neşeyle gideceğim denizler üzerinde

ma olarak sabırla göreceğim
Ve yardım elimi uzatacağım.
Aşkını neşeyle yaşamak isterim.

Lieber Sanderling,

danke für deinen ausführlichen Kommentar. Ich denke das "r" ist richtig, denn die Liebe eines anderen kann man nicht leben. Was du über den Inhalt schreibst, passt sehr gut zu meiner Vorstellung. Der letzte Satz in der umgestellten Form klingt vielleicht natürlicher, sagt aber nicht ganz genau das Gleiche.

Liebe Grüße
Thomas

Lieber Karlheinz,

wodurch sollte "akzeptieren" ersetzt werden, mir fallen folgende Worte ein:
verstehen, erlauben, annehmen, anerkennen, gestatten, billigen, dulden, legitimieren, einsehen, tolerieren, einräumen, einwilligen, genehmigen, gutheißen, konzedieren.
Sie sind meiner Meinung nach alle unpassender. Hast du eine Idee?

Liebe Grüße
Thomas

Lieber Sanderling,

zur Struktur habe ich eine Aufzeichnung gemacht, nach einer Art, die ich irgendwo bei der Besprechung von freien Versen gesehen habe, wo mit inner Bezüge des Gedichts anschaulich gemacht werden sollten. Ich versuche mal das Bild hier einzufügen.

Lieeb Grüße
Thomas

Lieber Karlheinz,

ich habe nun "annehmen" statt "akzeptieren" geschrieben. Den Unterschied empfinde ich als gering, aber wenn es dir gefällt...

Liebe Grüße
Thomas

Lieber Karlheinz,

ich wusste es.

Liebe Grüße
Thomas

Liebe Musengärtner,

ich konnte Neues anfügen. Vielleicht gefällt es euch.

Liebe Grüße
Thomas

Lieber Sanderling,

vielen Dank. Ja, ich freue mich sehr und Yonca hat mich angeregt nun auch die deutsche Version zu sprechen.

Liebe Grüße
Thomas

Liebe Gabi,

ich höre gerne Poesie auch in fremden Sprachen, selbst wenn ich nur durch eine Übersetzung erahnen kann, worum es inhaltlich geht. Am meisten begeistert hat mich einmal eine Rezitation in Altpersisch, was mir half zu verstehen, warum heute in Iran die Poesie so verbreitet ist und geliebt wird.

Es ist die universelle "Sprachmusik" der Lyrik, welche ich liebe. Das ist umgekehrt auch der Grund, warum mich viele Gedichten im freien Vers (und bisweilen auch gereimte) nicht ansprechen, weil nämlich genau dieses lyrisch "Sangbare" fehlt.

Liebe Grüße
Thomas

Lieber Sanderling,

herzlichen Dank für den Bericht über dieses schöne Erlebnis, welches man aus diener Schilderung mitfülhen kann. Außerdem ist es Schlüssel zum Verständnis von Sprache, welche eben nur zum Teil auf Logik und Begriffen beruht. Ich finde auch immer wieder frappierend, wie Tier unsere Sprache verstehen, obwohl sie weder Begriffe noch Logik haben.

Liebe Grüße
Thomas