Diese dunkele Macht, die in mondheller Nacht mir befiehlt, der Matratze zu weichen und dann über den Gang, an den Türen entlang, hin zum randvollen Kühlschrank zu schleichen.
Wie der missfällig brummt und dann vollends verstummt, als ich tief in sein Inneres greife. Erst mal köpf ich ein Bier, dann zermalmt meine Gier einen Gouda mit mittlerer Reife.
Auch vom Braten ein Eck, der vergisst voller Schreck, ob dem drohenden Ende zu kreischen und so kann ich ihn gut (zwischen Zähnen klebt Blut – wurst) in stoischer Ruhe zerfleischen.
Noch solange er zuckt, wird ein Pudding verschluckt und zum Schluss noch ein Schnäpschen misshandelt. Diese dunkele Macht, die in mondheller Nacht mich zum reißenden Werwolf verwandelt.
Dein Kühlschrank leidet unter dir. Und sowie bringst du zu Papier? Stefan, mir graut vor dir!
Liebe Grüße Thomas
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Lieber Stefan, deinem gekonntezn Umgang mit Rhythmus und Reimform zum folgen ist eine Freude schlechthin. Dazu bist du inhaltlich so witzig, dass ich wirklich nur den Hut ziehen kann, vor soviel Humor und Können. Das Enjambement ..".klebt Blut-wurst" topt alles!
Liebe Grüße der Sanderling
"Alles wirkliche Leben ist Begegnung" Martin Buber
Lieber Thomas, zum Glück kann mein Kühlschrank nicht lesen. Er gehört noch zur alten Sorte, ist nicht "smart" und hat von "IoT" noch nie was gehört. Dein letzter Vers ist nicht korrekt, denn mir graute schon längst vor Dir. Bitte korrigiere ihn in "Stefan, mir graut nach dir!"
Lieber Sanderling, vielen Dank für die Blumen! Ich werde sie in den Kühlschranz stellen. So halten sei länger und der arg Geplünderte hat auch was davon... Hoffentlich ist das Licht auch noch bei geschlossener Türe an.
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller