Iwwerzwersch

Will isch zu meim Fernseh geh,
Will es bissi glotze,
Steht e bucklisch Männsche da,
Fängt gleisch an zu motze.

Will isch zu meim Kiosk geh,
Will e Biersche kaufe,
Steht e bucklisch Männsche da,
Will sisch aach besaufe.

Will isch in mei Bettsche geh,
Will e bissi schlafe,
Steht e bucklisch Männsche da,
klaut mer all mei Schafe!

Will isch zu meim Willi geh,
dem uffs Maul zu schlaache ,
Steht schon ´s bucklisch Männsche da,
Will den aach verhaache!

„Lieber Willi, ach, isch bitt´,
Schlääscht disch ´s Männsche, haach zurück!“

Lieber Thomas,

gute Frage! Natürlich ist das ein Spiel mit dem merkwürdigen Wörtchen „überzwerch“. Der Überzwerg, das Männlein, verhält sich überzwerch!
Zumindest in der Mundart verhält sich jemand überzwerch, wenn er sich nicht ganz normal verhält.
Hier taucht er immer dort auf, wo man ihn nicht vermutet..,

Liebe Grüße aus Samothraki
Karlheinz

Lieber Karlheinz,
ich habe mich sehr amüsiert über dein Gedicht. Ich musste es aber sehr langsam lesen, da ich es sonst gar nicht aussprechen kann .
Schön, deine Mundartgedichte!
Liebe Grüße
Thomas

Lieber Sanderling,

ich danke dir und möchte dir, weil ich nicht weiß, inwieweit du s erkannt hast, einen Hinweis zur Entstehung geben:
Es handelt sich um eine abgewandelte Variante des „Kinderliedes“ vom Buckligen Männlein, das in der Volksliedsammlung „ Des Knaben Wunderhorn“ von Clemens Brentano zum ersten Mal abgedruckt wurde.

Liebe Grüße aus Samothraki
Karlheinz