Lieber Thomas,

dieses Gedicht ist richtig gut! Wenn es für die unzähligen Corona-Gedichte oder auch Politik-and-Sozial-Standing-Gedichte
einen Preis gäb, dann hätte dieses den Ersten verdient.

Herzlichst
Clara

Lieber Thomas,
es gelingt mir sicher nur ansatzweise, die Motivation nachzuempfinden, die vielleicht der Ursprung zu dieser Idee und deiner Umsetzung war. Dahinter scheint mir aber ein besorgter Geist zu stehen.
Die äußere Form des freien Textes ist dir gut gelungen. Zwei kleine Ideen zur Veränderung kamen mir. Vielleicht sagen sie dir zu.

nach zwei jahrtausenden
brauchen wir wieder
einen erlöser
brauchen wir
einen
der bedingungslos
in frage stellt
einen
der nächstenliebe
ins zentrum
rückt

sie werden ihn kreuzigen
aber vielleicht
rettet er
uns

Liebe Grüße
der Sanderling

Lieber Thomas,

Dein Gedicht hat unglaublich viel Tiefe und trifft den Ton der Zeit.
Ich habe Angst vor dem Einen der da kommt und bin nicht so beseelt vom Glauben, er wird uns retten.
Zuerst mochte ich den Titel nicht besonders. Nun aber glaube ich, es ist wirklich fraglich ob wir diesen Einen brauchen.
Auf jeden Fall ein Gedicht über das ich noch eine Weile grübeln werde.

Liebe Grüße Ilona

Lieber Thomas,

auch mir gefiel das Gedicht beim ersten Lesen sehr gut, beim zweiten Nachdenken dachte ich jedoch, warum denken wir Menschen so sehr, dass wir den Einen brauchen (mal abgesehen von der Gender- Frage). Warum nicht so?

fraglich

nach zwei jahrtausenden
brauchen wir
erlösung
brauchen wir
Visionen
die bedingungslos
in frage stellen
die
nächstenliebe
ins zentrum
rücken

sie werden sie kreuzigen
aber vielleicht
retten sie
uns

Ich weiß, dass ist suboptimal gelöst, aber meine Frage dahinter ist die: Brauchen wir vielleicht völlig neue Konzepte? Neue Denkwege? Neue Ideen?
Brauchen wir vielleicht ein wir und nicht nur den einen? Brauchen wir vielleicht das Eine? Vertrauen?

Das sind die Gedanken, die mir beim Lesen durch den Kopf schossen...

Liebe Grüße

anna a.

Lieber Thomas,

An der maskulinen Form bin ich gar nicht so hängengeblieben…ich habe mich nur gefragt, ob es denn der eine Erlöser sein muss oder ob wir nicht in der Vernetzung eine Lösung finden können… quasi nicht mehr monotheistisch denken, sondern polytheistisch…

Liebe Grüße

Anna a.

Lieber Thomas,

Vielen Dank für den Buchtipp, der sehr interessant klingt.

Liebe Grüße

anna a.

Hallo Thomas,
das mit dem Erlöser hat schon damals nicht wirklich geklappt, warum sollte es heute anders sein?
Wir können uns nur selber helfen, aber dazu müssten wir erst zu einer Gemeinschaft werden.
Formal gefällt mir die Betonung/Wiederholung des "einen", denn dieser Ich-Bezug ist wohl der Fehler im System.
LG
Perry

Lieber Thomas,

so bin ich jetzt hier am nachdenken und hab deine Worte etwas modifiziert weil mir Spaß macht damit zu arbeiten.

Zitat

---

zwei jahrtausende später
brauchen wir einen erlöser
der bedingungslos
in frage stellt
der
nächstenliebe
ins zentrum
rückt

sie werden ihn ermorden
aber vielleicht
rettet er
uns beide

---

Was hälst du davon?

Liebe Grüße

Derolli

Lieber Thomas,

schön, dass du hiermit die äußere Form etwas dem Inhalt angleichst, das gefällt mir.

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag!

der Sanderling