Niegelungen
(Walkürenritt)

Er ringt mit ihr im Hochzeitszelt
-ganz oft besungen, strammer Held -
grad ließ sie ihn ihr Pathos spüren,
wer will hier wen wozu entführen?

Das Busenwunder, das noch nie...,
sitzt steif auf ihm, brüllt wie ein Vieh!
Am Anfang wirkte sie adrett
und koste ihn noch eher nett.

Im Nahkampf freilich trägt sie Helm,
sein Schwert ergreift sie, beißt den Schelm.
Hojotohó, er liegt am Strand,
geschliffen grob von Hand im Sand.

Für Richard W.

Lieber Thomas,

geschliffen wird ein Edelstein, geschleift eine Festung. Da hier nicht die Festung Brünhild geschleift wird, muss hier wohl Gunther von Hand auf grobe Weise zum Bräutigam geschliffen werden...oder so ähnlich

Danke und liebe Grüße aus Samothraki
Karlheinz

Lieber Thomas,

gemeint habe ich, dass er (Gunther), grob geschliffen durch die Hand Brünhilds nach der Zeltmission, am Strand liegt, wie ein Diamant im Sand!

Liebe Grüße aus Samothraki, wo die Rohdiamten von Zwergenhänden geschliffen werden
Karlheinz

Lieber Thomas,

vielen Dank für deine abermalige Rückmeldung!

Karlheinz aus Chora

Lieber Karlheinz,

ein feingeschliffener Text, der den Vieh- Reim auf ganz eigene Weise löste.

Vielen Dank, dass du dich auf dieses Experiment eingelassen hast, ich kann mir nun lebhaft vorstellen, wieviel Spaß die Abendgesellschaften bei diesem Reim hatten.

Liebe Grüße

anna a.

PS: Die Walküre hatte ich während des Lesens leibhaftig vor Augen.

Lieber Karlheinz,
welch wolllüsternes Treiben du uns hier präsentierst. Alle Achtung! Jedes Wort sitzt und fügt sich ein.
Klasse!
Liebe Grüße
derSanderling

Lieber Sanderling,

wohl wahr, die Wolllust, also die Lust an der Wolle, weil die Wohllust wohl zur Wollust lustigerweise mutierte.

Liebe Grüße aus weniger wolllustigen, sondern früher wollüstigsten Gefilden
Karlheinz

Lieber Karlheinz,
Brünhilde hin, Gunther her, geschliffen hin, geschleift her - dir ist eine seeehr lustige Parodie gelungen, olle Wagner wäre erfreut.
Dieser Vers gefällt mir nicht wirklich:

Zitat

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Im Nahkampf doch, trägt sie nun Helm,

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Was hälst du von " Im Nahkampf jedoch trägt sie Helm"? Für mich klingt das flüssiger .
Herzliche Grüße auf die Insel der Glückseeligen,
Heliane.

Liebe Heliane,

schön, dass es dir gefällt! Das mit dem unschönen doch ist mir auch aufgefallen und dort stand auch zunächst deine Version. Dann kam ich aber wegen der Betonung von „jedoch“ auf der 2. Silbe wieder ins Schwanken und nahm doch doch!

Was meinst du?

Herzliche Grüße aus Samothraki, das schön, jedóch nicht ohne Probleme ist...
Karlheinz

P.S. Jetzt hab ich’s, ich nehme „freilich“!!!

Lieber Karlheinz,
du hast natürlich Recht, denn auch ich empfand die "falsche" Betonung als etwas kritisch, trotzdem gefiel mir die Formulierung besser. "Freilich" ist freilich perfekt! Allerdings würde ich es zwischen sie und Helm setzen, ODER in der jetzigen Form auf das Komma hinter freilich verzichten.
Herzliche Grüße aus unserer Hauptstadt, wo die Menschen seit Tagen frieren und wieder Mäntel tragen müssen ,
Heliane.

Liebe Heliane,

vielen Dank, du hast freilich recht! Mit dem „freilich“ habe ich freilich immer ein bisschen Probleme, da es nicht so ganz meinem Sprachgebrauch entspricht. Freilich lernt man nie aus...

Jetzt hab ich das Komma getilgt!

Herzliche Grüße aus Samothraki, wo es ebenfalls nicht besonders warm ist und die Pinien um das Dorf herum plötzlich absterben...
Karlheinz