Ich stehe hinter einer Tür aus Glas.
Ein Schlüssel liegt nun fest in meiner Hand.
Mein Blick bahnt sich nur sehnsuchtsvoll den Weg;
ich möchte so gern in ein besondres Land.
Selbst wilde Tiere stehen dort im Gras
vereint. Gerade läuft ein Kind zum Steg.

Ein Kind läuft fröhlich singend übern Steg.
Es ahnt nicht meine Hoffnung hinterm Glas.
Mit einem bunten Strauß in seiner Hand,
gepflückt im Blumenmeer am Sonnenweg.
Ich möchte auch in dieses schöne Land
und kleine Hasen spielen dort im Gras.

Ach, wild verstreut im endlos grünen Gras,
in allen Farben leuchtet es bis hin zum Steg
und Schmetterlinge fliegen dicht am Glas
vorbei. Der Schlüssel liegt in meiner Hand.
Warum geh ich nicht einfach meinen Weg?
Was trennt mich noch vom fremden Land?

Verwildert blühen Bäume und Sträucher im Land,
die Bienen und Käfer schwirren laut im Gras,
ein Bächlein plätschert lustig unterm Steg,
doch ich steh hinter meiner Tür aus Glas
und halt mein Leben wieder in der Hand.
Ich gehe endlich meinen eignen Weg.

Selbst ich, ich Tor, bring es demnächst zuweg
und schau, dass ich im eignen Neste land,
denn schnell wächst über alte Gräben Gras,
dann tanz ich lachend auf dem kleinen Steg.
Den Schlüssel werf ich in den Bach. Ein Glas,
gefüllt mit süßem Nektar in der Hand.

Es liegt nun offensichtlich auf der Hand,
auch lebhafte Mäuse haben ihr Nest beim Weg.
Die halbverfallne Mauer ist ihr Land,
mit Moos bedeckt, - und kleine Löcher im Gras.
Und deutlich sehe ich im Traum den Steg,
ganz klar, mich trennt nur noch die Tür aus Glas.

Erwachend im Gras, am Ufer beim uralten Steg,
in meiner Hand noch süßen Wein im Glas;
und dort am Weg bau ich mein Haus aufm Land.

(Ach ja - das Kind im Traum -
ich hab mich wiedererkannt!)


Ich bin unterwegs, kann heute spät werden. Bitte entschuldigt! Ich kann erst kommentieren, wenn ich wieder
zuhause bin. Es war ganz schön kniffelig dieses Mal, aber es hat auch Spaß gemacht.

Liebe Clara,
Du hast vom Thema ein ähnliches Gedicht verfasst wie Sanderling. Auch hier gilt den Schritt nach draußen zu wagen.
Mir kommt die Geschichte aber ziemlich kindlich vor, aber Du hast ja in Deinem Kommentar auch so etwas ähnliches dazu gesagt.

Ich habe in paar Verse herauskopiert, bei denen Du vielleicht noch mal auf die Metrik schauen solltest:

Verwildert blühen Bäume und Sträucher im Land
die Bienen und Käfer schwirren laut im Gras,

auch lebhafte Mäuse haben ihr Nest beim Weg.
mit Moos bedeckt, - und kleine Löcher im Gras.

Erwachend im Gras, am Ufer beim uralten Steg,
in meiner Hand noch süßen Wein im Glas;
und dort am Weg bau ich mein Haus aufm Land.

Liebe Grüße, Heidi

Liebe Clara, die Idee ist gut, die Umsetzung leider nicht sehr gut gelungen. Ich komme beim Lesen ins stocken. Da musst du noch etwas am Gedicht arbeiten. Viel Erfolg.

LG Heike

Liebe Clara,

ingesamt eine schöne Idee, aber die Ausführung sollte noch an etlichen Stellen überarbeitet werden! besonders einige silbenmäßig viel zu lang geratene Zeilen, die sich nicht einfügen.

Liebe Grüße aus dem Frankfurter Nordend
Karlheinz

liebe Clara
Du hast es Dir selbst ein wenig schwer gemacht.
Ich habe ohne großen Aufwand die ersten Strophen metrisch verändern können. Die 2. Strophe ist metrisch völlig in Ordnung.

Ich stehe hinter einer Tür aus Glas.
Ein Schlüssel liegt nun fest in meiner Hand.
Mein Blick, er bahnt sich sehnsuchtsvoll den Weg;
ich möchte gern in ein besondres Land.
Selbst wilde Tiere stehen dort im Gras
vereint. Gerade läuft ein Kind zum Steg.
-----------

Ach, wild verstreut im endlos grünen Gras,
in allen Farben leuchtet es (bis hin) zum Steg (streichen)
und Schmetterlinge fliegen dicht am Glas
vorbei. Der Schlüssel liegt in meiner Hand.
Nur warum gehe ich nicht meinen Weg?
Was trennt mich noch vom fremden hellen Land?

Verwildert blühen Baum und Strauch im Land,
die Bienen, Käfer schwirren laut im Gras,
ein Bächlein plätschert lustig unterm Steg,
doch ich steh hinter meiner Tür aus Glas
und halt mein Leben wieder in der Hand.
Ich gehe endlich meinen eignen Weg.

Es liegt nun offensichtlich auf der Hand,
auch (lebhafte)kleine Mäuse bauens (haben ihr) Nest beim Weg. / lebhaft ersetzen
Die halbverfallne Mauer ist ihr Land,
mit Moos bedeckt ein kleines Loch im Gras.
Und deutlich sehe ich im Traum den Steg,
ganz klar, mich trennt nur noch die Tür aus Glas.
-------------------
Die Coda bekomme ich metrisch nicht geändert ohne auch die Aussage zu ändern. Musst Du noch mal selbst versuchen.

herzlich Ilona

Liebe Clara,
leider muss ich mich den Kritikern anschließen. Der Inhalt ist eine gute Idee, kommt aber durch einige Unregelmäßigkeiten nicht wirklich zur Geltung. Auch die Sprache ist etwas hölzern.
Ilonas Vorschläge sind sehr gut!
Herzliche Grüße,
Heliane.

Liebe Clara,
von der Wirkung her erscheint dein Gedicht mir etwas sprunghaft; viele Bilder wechseln ohne dass ich am Ende einen roten Faden erkannt hätte. (kann auch an mir liegen )
Würdest du den Rhythmus rein im Jambus belassen,würde sich sicher schon einiges richten; versuch doch mal. Z.B. hier:

"ich möchte so gern in ein besondres Land."

Klaue dem "möchte" sein "e" und der auftaktige Jambus stimmt wieder.

Jetzt wo es eingestellt ist, hast du ja vielleicht noch Muße es besonders rhythmisch zu überarbeiten. Vielleicht kommt dir dabei ja noch zusätzlich der eine oder andere schöne Gedanke den du aufgreifst.

herzliche Grüße!
der Sanderling

Hey ihr, viel Arbeit gerade, aber heute Abend habe ich wieder etwas Luft zum Kommentieren. Und ZUM VERBESSERN .. danke schonmal. Bis später.
LG Clara

Donnerstag-Nachtrag: Bin noch am Basteln. Oh Gott, ich werde es doch wohl hinbekommen. Danke für die Anregungen, die helfen mir doch schon dabei.