SML

Mein Autodisplay zeigte SML,
Ich schrak zusammen, wußte nicht was ist.
Doch dann erlosch es, ich vergaß das Zeichen,
denn in der Stadt, da gab es viel zu tun.
Ich kam dann voll beladen bald zurück
und startete, da war es wieder da!

Wieso denn nur, ist es jetzt wieder da
Und was bedeutet dieses SML?
Im Handbuch fand ich, was es heißt und ist.
Die Schrift stand für ein Motorstörungszeichen.
Ich fuhr trotzdem, was sollt ich anders tun?
Doch jetzt ging dieses Zeichen nicht zurück.

Dann auf der Straße blieb ich bald zurück
und noch ein andres Bild war plötzlich da.
Ein Bild vom Motorblock und SML.
Ich sagte mir: jetzt ist es wie es ist,
weil du nicht reagiert hast auf das Zeichen
und habe überlegt: was muß ich tun.

Was ist zu machen, was kann ich jetzt tun,
denn wenden ging nicht, ich konnt nicht zurück.
Doch halt, dort kam die Ausfahrt, war bald da.
Noch immer dieses Zeichen SML..!
Auf einer Bundesstraße ist das Mist.
Hier gibt es schnell Gehupe und auch Zeichen.

Verließ die Straße nach dem Ausfahrtszeichen!
Gefahr gebannt, doch musste ich was tun,
denn ich hat Angst, ich käme nicht zurück.
Dann mit viel Glück sah ich den Parkplatz da,
doch immer noch das Bild und SML.
Ich rief den Notruf an, es ist was ist!

Beschrieb am Telefon was war und ist.
Der gelbe Engel kam, ein gutes Zeichen.
Dann hatte dieser Engel viel zu tun,
las den Computer aus, hin und zurück.
Doch blieben dieses Zeichen, blieben da,
das Bild vom Motorblock und SML.

Ich wurde abgeschleppt, es ist nun mal wie`s ist!
Die Motorsteurung wars, den alten Wagen lass ich ruhn
und hoff, mein neues Auto ist bald da.

Liebe Heidi, in flüssiger Sestinenform beschreibst du auf interssante Weise, etwas dass ich niemals erleben möchte.

Deine erste Zeile führte mich mit dem Wort Display in die Irre, nämlich zum Handy. Da hätte ich einen Vorschlag.
(Mein Autodisplay zeigte SML)

In S5 Z1 hast du statt zeichen=weichen geschrieben, und in S6 Z2 =erreichen.

Bis auf diese kleinen Abweichungen ist deine Sestine perfekt und die Idee sowie Umsetzung gefallen mir .

LG Heike

Liebe Heidi,
mir gefällt, besonders im zweiten Teil, der lockere Umgang mit den Reimwörtern nicht. Ruhn/tun beispielweise passt nicht .
Die Sestine eignet sich gut zur Schilderung eines ständig wiederkehrenden Frusts, was du mit deinem Gedicht sehr schön beweist.
Wie gut, dass ich auf ein Auto nicht angewiesen bin ...
Herzliche Grüße,
Heliane.

Hallöchen Ihr lieben beiden Dichterinnen, Heike und Heliane!

ich habe mir schon sowas gedacht, dass es stören könnte. Ich hatte es auch heute morgen korrekt noch reingesetzt, aber dann hat es mich geritten und ich habe die Wörter verändert, weil das dauernde Gereime mir zu leierich vorkam.
Mal sehen was die anderen Spezialisten sagen, ich werde mich der Mehrheit beugen.

Herzliche Grüße, Heidi

Liebe Heidi,

ruhn - tun stört mich überhaupt nicht, schließlich heißt "ruhn" eigentlich nur nix tun, oder!?

Ich hab mit der Coda so meine Probleme, der zu vielen Silben wegen.

Herzliche Grüße aus dem Frankfurter Nordend
Karlheinz

Lieber Karlheinz,
auch die Coda war noch ein verspäteter kreativer Einfall. Aber man darf das doch, oder? Die Coda ist freier, meine ich gelesen zu haben.
Ruhn, heißt nix tun.....! Passt doch! Danke!
Danke für Deinen Kommentar,
Liebe Grüße,
Heidi

Liebe Heidi,

mir gefällt dein Gedicht. Außerdem hatte ich neulich nachts ja genau das gleiche Desaster mit "Anton". Ich kenne dieses Leid also live. Kleine Abänderungen empfinde ich eher belebend, denn es ist schon eine etwas leierliche Gedichtform.

Gerne gelesen
Clara

liebe Heidi,
ich hatte es ja schon im Original zustand in der Frühe gelesen. Da fand ich es einfach wundervoll und modern.
Nun hast Du Dich verleiten lassen und ich finde es schade, gerade bei Deinem Inhalt und der modernen Sprache fand ich es schön zu sehen, es gibt die Möglichkeit alte Gedichtformen ins Moderne zu bringen.

herzlich Ilona

Liebe Clara, liebe Ilona,
zum Glück habe ich das Original gespeichert, ich werde es also wieder zurücksetzen, ein paar Miniausbrecher werden aber noch drin bleiben, Clara!
Danke Euch und herzliche Grüße,
Heidi

Liebe Heidi,
eine Geschichte wie sie das Leben schreibt. Der Text hüpft für mein Empfinden auch manchmal, da der Rhythmus wechselt. "denn wenden ging nicht, ich konnt nicht zurück."
Nach dem Komma landest du bei "konnt" (nach meiner auftaktig, daktylischen Lesart) auf eine betonte Zeit, womit es in diesem Satz dann nur vier, statt fünf Hebungen wären. Aber, was soll´s! Das Auto macht Hüpfer, da kann das in diesem Text ruhig auch mal so sein und bleiben, finde ich. Falls du anderer Meinung bist, glätte es einfach.
Witzig deine Geschichte!
herzliche Grüße!
der Sanderling

Lieber Thomas,
danke für Deinen ausführlichen Kommentar
denn wenden ging nicht, ich konnt nicht zurück.
xXxXx, XxXxX

So sehe ich das lieber Thomas, vielleicht liege ich falsch. Man könnte natürlich auch schreiben:
denn wenden ging nicht, konnte nicht zurück.

Keine Ahnung, betone ich falsch?,
Wie auch immer, ich danke für Deine aufmerksames Lesen.
Liebe Grüße, Heidi

Liebe Heidi,
vielleicht ist es an der Zeit uns allen mal mehr Freiheit einzuräumen. Freiheit in Rhythmen, bei individuell unterschiedlichen Betonung; Freiheit im Verteilen von Silben und auch Freiheit im Verständnis der Aufgabe.
Also, alles gut!
herzliche Grüße!
der Sanderling

PS. Wie sagte Heliane zu Beginn der Arbeit an den Sestinen so schön, auf meine Frage zum Thema Reime, die gar keine sein sollen, und warum sie dann doch so heißen:
Zitat: ...Mein Tipp: Mache dir um Nichtigkeiten bitte nicht zu viele Gedanken. Zitat Ende
Guter Vorschlag!

Lieber Thomas,
ich bin auch und überall für Freiheit, aber hier bei der Form habe ich schließlich alle Freiheiten zurückgenommen und es so gemacht wie Heliane sinngemäß meinte, wir sollten uns auf die Jahrhundert alteTradition berufen. Ich war dann jetzt mal Traditionalist.
Muss aber vielleicht nicht immer so sein.
Herzliche Grüße, Heidi

Liebe Heidi, "denn wenden ging nicht, ich konnt nicht zurück." (ist korrekt) Doch blieben dieses Zeichen, blieben da, das (s) hat sich eingeschlichen.

LG Heike