Lieber Thomas,

Fühlen und Lieben sind Facetten (Teile) des Denkens. Ich denke also bin ich, ist der einzige Beweis der persönlichen Existenz und auch von Existenz überhaupt. Diese Existenz hat mir immer Angst gemacht, denn damit war auch immer die Bedrohung verbunden, diese schlecht zu erleben und zu verlieren. Ob es vollkommenes Denken gibt bezweifle ich. Wie könnte denn diese Vollkommenheit gemessen oder woran könnte sich festgemacht werden. Vielleicht an der Logik oder an der Geschwindigkeit oder an der Asoziation. Denkt vielleich ein Computer vollkommen?
Mag sein dass Du so denkst. Ich vermag es nicht, mir dies vorzustellen (zu denken).

Den meisten Menschen ist ihre Existenz eine Qual. Zumindest zeitweise. Bei welchen es nicht so ist, die haben alles Negative daran verdrängt.
Subjektive Existenz ist zeitlich. In dieser Zeit erhält man viel, man erfährt jedoch auch viel, was man nicht kann, nicht erhält und was man verliert. Existenz ohne Vollkommenheit bleibt immer unbefriedigend. Mit jedem Streben geht es auch immer um eine Annäherung an die Vollkommenheit, die nie erreicht wird. Wer vom Baum der Erkenntnis gegessen hat, erkennt dass er nackt ist. Glücklich sind die armen im Geiste.
Hoffentlich habe ich jetzt nicht all zu viele Illusionen zerstört.

LG Hans

Lieber Thomas,
wie nähere ich mich deinem Text nur an, um ein eigenes Verständnis davon zu bekommen und in meinem Kommentar überhaupt etwas aussagen zu können, was seine Wirkung auf mich betrifft? So philosophisch bekannt der Beginn, so mutmaßlich deine Hypothese, dass es das vollkommene Denken gibt. Deine daraus knackig formulierte Ableitung, dass hierdurch die Furcht eingedämmt wird, ist für mich eine anzweifelbare These, - aber sei's drum. Deinen dreistrophigen Text erlebe ich ohnehin mehr als einen auf die Bedeutung der Liebe ausgerichteten Text. Ein bisschen scheinen mir die ersten zwei Strophen dem auch geschuldet, um eine angemessene Form zu bilden. Die Frage die bleibt ist für mich die nach dem Umgang mit der Furcht im Leben, wovor auch immer.
Wenn ich dann die Wahl der Überschrift ansehe, und diese als "Prüfstein" übersetzte, so komme ich zum Kern der Wirkung deines Textes auf mich. Letzlich wird es meine Liebesfähigkeit sein, und damit meine ich die Fähigkeit zur Liebe Menschen gegenüber und nichts Geschlechtliches, die darüber entscheidet ob es mir gelingt der Furcht einen mutigen wie friedvollen Gegenspieler im Leben aufzubieten.
Aha, das steckt für mich also in deinem Text. - Tolle Anregung zur Auseinandersetzung mit dem Leben und der Liebe!
Danke, und viele Grüße!
der Sanderling

lieber Thomas
nun bin ich froh, das Du den Titel geändert hast. Und auch die Kürzung des Inhaltes auf das Wesentliche ist Dir total gelungen.
Im Menschen ist alles, Der Kopfmensch, der Bauchmensch und der Mensch der Liebe der beide (Kopf und Bauch) nicht mehr braucht.
Alle Drei als Gleichberechtigt und Gleichwertig stehen zu lassen würde ich schön finden.

herzlich Ilona

Lieber Thomas,

Jedes Handeln auf Grund von Gefühlen ist oft bei Zeitknappheit erforderlich und gut. Ist jedoch ausreichend Zeit vorhanden, das Handeln zu bedenken, dann sollte jede Handlung logisch bedacht werden, denn Gefühle werden oft durch falsche und eingeschränkte Wahrnehmung von Informationen gesteuert die in die Irre führen.

LG Hans

Lieber Thomas, deine tiefsinnigen Gedanken regen mich an mir auch Gedanken über die Angst zu machen. Sie wird präsenter je mehr ich mich mit ihr beschäftige. Ich glaube auch das beste Heilmittel gegen sie ist die Liebe d.h. ein Mensch der einen die Ängste nimmt.

LG Heike

Lieber Thomas,
ich meine, wir können nicht lieben, ohne zu fühlen und ohne zu denken, nicht fühlen, ohne zu denken und ohne zu lieben, nicht denken, ohne zu fühlen und ohne zu lieben. Will sagen: Gefühl, Denken und Liebe voneinander zu trennen, dürfte schwierig sein. Du schilderst kurz und knapp, wie diese drei Eigenschaften miteinander verwoben sind, dass keine ohne die andere wirksam sein kann.
Mich stört ein wenig die „Vollkommenheit“ im Denken, Fühlen und Lieben, weil wir sie nie erreichen werden, damit müssen wir uns abfinden – nicht mal der Dalai Lama ist vollkommen .
Ein paar Eckchen und Käntchen machen interessant und sind spannend.
Herzliche Grüße,
Heliane.