so einfach
hast du mich verlassen
mitten in der Nacht
bei eisiger Kälte

lässt mich da stehn
am Wegrand
frierend und zitternd
mit Tränen im Gesicht

du schweigst
hörst nicht mein Flehn
in dunkler Stille

das - verzeih ich dir nicht

und nun
lässt du dich
auch noch abschleppen

dämliche Rostlaube

Ohhje, lieber Thomas,

sogar noch schlimmer - ein Abhängiges. Das kommt davon! - wenn man da wohnt, wo ich wohne und dahin muss, wohin ich muss.

Liebe Grüße
Clara

Liebe Cara,
hieß Dein Auto Anton? Jedenfalls kann ich die Verzweiflung gut verstehen wenn mitten im freien Feld das Auto den Geist aufgibt. Ich möchte gar nicht daran denken, dass es mir auch passieren könnte.
So was muss ja bedichtet werden.
Das mit dem Abschleppen hast Du doch veranlasst, oder ?
Aber warum hast Du so seltsamen Abschnitte gemacht und das „das/du“ Wort in eine extra Zeile gesetzt? Ich finde, dass es hier gewollt aussieht.
Sonst gefällt mir Dein Gedicht.
Liebe Grüße, Heidi

Liebe Heidi,

die Abschnitte sind Sprech- und Gedankenpausen. Ich hätte es auch auf eine Zeile mit einem (-) machen können. Mir gefiel es halt grad so besser. Ja nicht nur auf freiem Feld, auch noch bei Nacht und Frost. Und die gelben Engel völlig überbelastet in dieser Nacht mit ewigen Wartezeiten. Und ich hoffe, die Werkstatt kriegt meinen Anton wieder heile. Ich brauch den noch.

Danke für's Lesen und dein Lob.

Viele, liebe Grüße
Clara

Liebe Clara,
wer bei diesem Wetter unterwegs ist, sollte eine warme Decke und heißen Tee im Kofferraum verstauen . Ich hoffe, die Gelben Engel kriegen deine "Rostlaube" wieder hin .
Haben Autos auf dem Land alle einen Namen? Das ist sehr ulkig, denn ein Name beinhaltet eine Beziehung. Können wir eine Beziehung zu einer Maschine haben?
Du kennst allmählich meine Abneigung gegen die Einfalt, Regeln unserer Sprache einzuhalten? Ich muss mich also nicht ständig wiederholen.
Ich mag dein Werklein trotzdem gerne, weil deine Wut, deine Verzweiflung ungebremst herüber kommen.
Herzliche Grüße,
Heliane.

Liebe Clara,

das Gedicht gefällt mir und ich kenne viele Frauen, die ihrem Auto einen Namen gegeben haben. Vielleicht in der Hoffnung, dass es dann auf ewig bei ihnen bleiben möge...

Ich hoffe, du hast einen würdigen Nachfolger gefundet, denn ohne Auto geht in manchen Gegenden tatsächlich nichts mehr.

liebe Grüße

anna a.

Liebe Clara, aus dem realen Leben also und das bei dem Wetter!? Trotz der Tragik kann ich ein Schmunzeln nicht vermeiden, aber ganz ohne! Schadenfreude. So etwas möchte man ja selber auch nicht erleben.
Deshalb drohe ich meinem Auto wenn es mal wieder Mänggängerchen macht, dass ich es in die Schrottpresse stecken lasse.

Was mir nicht gefällt bei deinem Gedicht ist die Kleinschreibung.

LG Heike

Liebe Heike,

da habe ich ja noch einen unbeantwortetet Kommentar gefunden. Sorry! Und dann auch noch einen so netten.

Ich ändere nachher die Kleinschreibung noch. Muss ja nicht unbedingt sein. In der Überschrift kann ich das allerdings nicht. Geht nicht.

Übrigens lebt Anton noch, bzw wieder. Das war die Benzinpumpe.
Er ist gerade neulich durch den TÜV gekommen.
Mit 17 Jahren. Also beim zweiten Anlauf. Uns wurden neue Reifen und Bremsen auferlegt. Ich hatte immer noch die ersten drauf, also die von Geburt an. Und ich fahr nicht ganz wenig. Ja, wenn diese jetzt die nächsten 17 Jahre halten, will ich mich mal nicht beschweren.

Anton ist so ein stabliles Ami-Modell. Ersatzteile bekommen ist nicht ganz einfach, aber bislang hat es sich gelohnt.

Danke schön
und liebe Grüße
Clara

Hey Thomas,

falls mich ein lyrisches Lichtblick zum Anton überfällt, komme ich deiner Bitte gerne nach. Aber im Moment parken die Ideen noch in der Tiefgarage.

Liebe Grüße
Clara