Lieber Thomas,

Zitat

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in Masken flüchtend, Stück für Stück Komma,
um, kein Komma wie ein Schattenriss kein Komma nur schwach

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Lieber Thomas,
ich glaub, ich werde nicht mehr! Schon wieder dieser Un-Reim ‚leben/streben‘, fällt dir nix anderes ein? Erzähle mir bitte nicht, unsere Altvorderen hätten ihn auch genutzt. Klar, sie habens ausgiebig gemacht, und gerade darum ist er ausgelutscht bis zum Gehtnichtmehr; DAS ist das Menetekel !
Mit diesem Gedicht habe ich Probleme. S2 erschließt sich meinem Verständnis überhaupt nicht.
Nur mit S3 komme ich ganz gut zurecht, auch wenn dort der unmögliche Reim steht .
Närrische Grüße,
Heliane.

Lieber Thomas,

auch ich melde mich erst jetzt, da ich immer noch über das Gedicht nachdenke. Wer ist das höchste Wesen, das aus der Welt verschwand, habe ich mich gefragt und uns allein die Sprache hinterlassen hat.

Ich persönlich glaube ja, dass ein Hauptbeweggrund für das Erlernen von Sprache die Sehnsucht des Menschen nach Beziehung ist und Beziehung kann nun mal nur stattfinden, wenn es Sprache, gleichgültig ob non-verbal oder verbal gibt. Sie ist die Verbindung zwischen zwei Geschöpfen - ohne sie blieben wir isoliert.

Ob wir Sinnhaftigkeit in unseren Worten finden können oder wollen? Drücken wir nicht vielmehr unsere Suche nach Sinnhaftigkeit mittels Worten aus oder ist es vielleicht sogar so, dass wir dem Sinn durch unsere Worte bzw. eher mittels unserer Worte eine Form geben ?

Du siehst, du hast mit deinem Gedicht viele Gedanken zum Thema Sprache bei mir angeregt, das beginnt schon beim Titel: Sprachformeln. Gibt es eine Sprachformel? Wer legt diese Sprachformeln fest oder handelt es sich um Sprachformen, die sich ausgebildet haben? Wenn ja, in wem und seit wann? Gehorchen Sprachformeln einer universellen Gesetzmäßigkeit oder sind sie unterschiedlich je nach dem Sprachraum, aus dem wir stammen?

Das Gedicht eignet sich hervorragend als Impuls für einen sprachphilosophischen Exkurs - wie ich finde.

Vielen Dank also dafür und liebe Grüße

anna a.

Lieber Thomas, liebe anna,

Sprache (Wörter) entstehen auf Grund des Bedürfnisses etwas zu Bezeichnen (Auszudrücken) und zu differenzieren. Dies kommt ursprünglich von dem Wunsch sich mitzuteilen um Einflüsse auszuüben die dem eigenen Nutzen dienen. Eine vielfältige Sprache muss nicht eine Lautsprache sein. Sie kann auch aus Bewegungen, Berührungen, Vibrationen, Gerüchen, Licht- und Farbfolgen usw. oder auch aus einer Kombination von Verschiedenem bestehen. Macht, Religion und Kunst haben Sprache erweitert und verfeinert. Förderlich dabei ist auch immer der Wunsch Gefühle mitzuteilen.

LG Hans

Lieber Thomas,

Sprache ist Komunikation, die gibt es schon in den niedersten Anfängen des Lebens auch bei Pflanzen und dient ursprünglich dem Bedürfnis und des Lebens zur Selbsterhaltung und Weiterentwicklung. Bei Menschen hat sich die Sprache auch entsprechend seiner Bedürfnisse weitentwickelt. Es werden immer neue Worte erfunden. Dies ist auch in verschiedenen Kulturen und Wissenschaften unterschiedlich. Die Kunst verfeinert die Sprache überwiegend wegen Gefühlsbeschreibungen. Manche Tiere verstehen die Sprache der Menschen, soweit wie es ihr Leben betrifft und es für ihre Bedürfnisse notwendig ist oder wird. Alle Tiere und Pflanzen haben eine Sprache die alles umfasst was für sie nützlich ist. Bei manchen Tieren (Wale) gibt es auch Kunst die ihre Sprache erweitert. Religion ist ein Bedürfnis der Menschen und hat so je nach religiösem Bedürfnis die Sprache auch wie Wissenschaften und Kunst (Lyrik) erweitert, hat mit ihren Ursprüngen jedoch nichts zu tun.

LG Hans