zu sprechen, begleitet von der Etüde für klassische Gitarre"Recuerdos de la Alhambra" (Erinnerungen an die Alhambra) von Francisco Tárrega


Ruhig rinnt der Rio Darro
in dem Schatten der Alhambra,
die auf rotem Felsen thront.

Am Gestade sitzt Gonzalo,
will mit Fliegen die Forellen
aus dem seichten Bache angeln.

Beim Gebet zur Morgenstunde
zu dem Gotte seines Glaubens
bat er fromm um reichen Fang.

Und sein Bitten scheint zu wirken,
erstes Zucken seiner Pose
lässt auf erste Beute hoffen.

Jetzt! - so denkt der Don Gonzalo,
fange ich mein erstes Fischlein,
fester fasst er seine Rute.

"Halt!", so ruft ein feines Stimmchen,
"schenk das Leben der Forelle,
Lohn sei meine Liebe dir!"

Don Gonzales schrickt zusammen,
blickt in bernsteinfarbne Augen
einer wunderhübschen Nixe -

Spaniens Sonne lässt die Haare
dieses Mädchens golden glänzen.
Schönres sah noch nie Gonzales.

In die Flut des Flüsschen Darro
fällt des Fischers Angelrute,
er versinkt in Engelsarmen.

In dem Schatten der Alhambra
wird von weichen, roten Lippen
Don Gonzales reich belohnt.

Kniend dankt der Caballero,
"Gott ist groß", so betet er,
"Gracias, für bessre Gabe!"

Lieber Hayk,

heute gleich nochmal. Ich kenne natürlich das Gitarrestück nur zu gut und ich war auch schon in Granada und in der Alhambra. In Granada habe ich meine Gitarre gekauft. Leider reicht mein Können nicht für "Recuerdos de la Alhambra", aber man soll ja die Hoffnung nie aufgeben und still und heimlich weiterüben.

Dein Text liest sich locker und leicht und wenn dann beim Fischefangen eine hübsche Nixe am Haken hängt ...... gerne gelesen und nachgeträumt.

Allein "Alluha akbar" hat mich irritiert, aber eigentlich nur, weil es in letzter Zeit so oft durch die Medien geistert und leider mit einer negativen Botschaft im Anhang.

Liebe Grüße
Clara

Liebe Clara,
"Alluha akbar" hatte ich gewählt, um ein wenig Lokalkolorit in die Sache zu bringen, denn schließlich waren große Teile Spaniens sehr lange von den Arabern besetzt - und gewiss nicht zum Nachteil der Kultur. Ich habe den Anruf Allahs aus anderen Gründen geändert. Das ganze Ding ist in Trochäen geschrieben und "Gott ist groß, so betet er" sagt zwar dasselbe auf Deutsch, aber eben in Trochäen.
Wie klein doch die Welt ist! Ich war noch nie in Granada, ließ mich nur von dem Gitarrenstück inspirieren und Du hast sogar Deine Gitarre dort erworben. Von einem gemeinsamen Freund weiß ich, dass er dort längere Zeit gelebt hat (und selbst ein Könner mit Flamencos auf der Gitarre ist).
Die Nixe - die hängt doch gar nicht an der Angel. So etwas würde ich mir nie verzeihen. Da hängt ein Fischlein und die Nixe bittet den Gonzalo um dessen Leben.
Die bernsteinfabnen Augen und die golden schimmernden Haare im Sonnenschein - die stimmen wieder und ich freue mich, dass es locker und leicht rüber kommt.
Liebe Grüße,
Hayk

Das "An der Angel hängen" war auch übertragen gemeint.

Jetzt gefällt's mir besser, egal aus welchen Gründen du es geändert hast.

LG

Liebe Clara,
mit einem Knicks nehm ich Dein Lob entgegen.
Schönes Wochenende!
Hayk

Hallo Hayk,
der Rio Darro ist ein Nebenflüßchen vom Guadalquivir und in Granada kaum zu sehen, weil total verdreckt und in weiten Teilen sogar überbaut. Höchst unwahrscheinlich, dass Don Gonzales dort mit Fliegen Forellen fischen konnte. Und Nixen, ich bitte dich! gibts in Granada nie und nimmer – die gehören in den Norden!
Eine kleine Korrektur: „Araber“ gabs noch nicht zur Zeit, als Andalusien eingenommen wurde, es waren die Sarazenen, die diese Region zur Blüte brachten, bis sie Katharina (???) vertrieb.
Gehe nach Granada und du wirst erkennen, dass dein Gedichtlein historisch und sogar aktuell ziemlich daneben ist, selbst wenn ein Gitarrenspiel anderes vorgaukelt.
Liebe Grüße,
Heliane.

Liebe Heliane,
dass der Rio Darro ein armseliges Rinnsal ist, hat mir ein Ortskundiger schon um die Ohren gehauen. Aber verzeih: Ich schrieb keine Geografiearbeit. Araber - Sarazenen - Mauren, egal, wie sie sich nannten oder genannt wurden: Die Alhambra gilt im allgemeinen Sprachgebrauch als kulturelles Erbe der
"Araber" und kein Mensch spricht von sarazenischen Hinterlassenschaften. Nixen - aber selbstverständlich gibt es Nixen, sogar goldhaarige, die sprechen können und in einem seichten Bach unterhalb der Alhambra als erste nordeuropäische Migranten besiedeln. Spaß beiseite: Du hast natürlich Recht.
Deiner Logik folgend, müssen wir unsere Märchen alle umschreiben: An die Wand geworfene Frösche werden zu Prinzen - ja, wo gibt es denn so etwas?
Mein Gedichtlein ist der Versuch, Gefühle zu vermitteln, die ich habe, wenn jemand auf der klassischen Gitarre die Recuerdos de la Alhambra spielt.
Sei nicht so streng - ich habe die Nixe persönlich kennen gelernt.
Liebe Grüße,
Hayk

Lieber Thomas,
Du darfst wieder aus dem Harnisch schlüpfen. Ich habe schon Dutzende Gedichte aufgrund von Kritiken geändert oder in der Versenkung verschwinden lassen. Dass es sich bei diesem kleinen Ding um ein Phantasieprodukt handelt und ich nicht den realen "Rio Darro" beschreibe, sondern versuche, in einem bestimmten Rhythmus eine kleine Story erzähle, die nichts mit der Realität zu tun hat (Du glaubst doch so wenig wie ich an sprechende Nixen in einem andalusischen Bach), sondern nur eine Stimmung - a bisserl romantisch, a bisserl Lokalkolorit und auch ein wenig Wuschgedanken und vielleicht auch ein bisschen wehmütige Erinnerung an eine goldblonde Spanierin mit bernsteinfarbenen Augen (so etwas gibt es sogar in Granada) - vermitteln wollte - was ist daran so schrecklich? Bisher hat niemand gesagt, dass ich zu verbessern oder zu korrigieren hätte. Lass den "Rio Darro" - allein die Bezeichnung ist schon irreführend (aber das müssen die Spanier verantworten, denn ursprünglich hieß der Fluss „Aurus“ =Gold) doch für die goldenen Haare der Nixe verantwortlich sein. Die "Korrekturen" bezogen sich auf den heutigen Zustand dieses Flusses, auf das Vorhandensein von Nixen im Süden Europas, die doch eigentlich zur nordischen Sagen- und Mythenwelt gehören - so, als habe man nie von Sirenen oder Najaden gehört, die man durchaus "griechische Nixen" nennen könnte. Nee, ich lass mein Gedichtlein so stehen und werde aus dem "Goldenen" Fluss, später "Darro" genannt, kein versumpftes Bächlein machen, aus dem man höchstens mal das Quaken von Fröschen hört.
Wer erwartet, dass Du Deine kostbare Zeit mit Kommentaren zu meinen Werken verschwendest? Ich werde beim Schnapphans Beschwerde führen und
Sahra auch informieren.
Liebe Grüße,
Hayk

Hallo Hayk,
dies war nur ein Versuch, mich nach einer Pause einem deiner Gedichte zu nähern. Thomas hat sehr verständlich geschildert, warum es bei diesem Versuch bleiben wird. Deine Arroganz, mit Korrekturen umzugehen, ist nicht Stil des Musengartens und wird auf Dauer die "Fans" deiner Gedichte vor den Kopf stoßen.
Neben deinen historisch, geografisch und kulturell nicht haltbaren Schilderungen, liest sich dein Werk nicht ohne Hüpfter, was das Lesevergnügen erheblich schmälert.
Gruß,
Heliane.

Lieber Hayk,
wenn auch ortsgebunden die Nixe vielleicht nicht zur Alhambra passt, fand ich das Gedicht doch nett zu lesen und ich freue mich, dass das Fischlein eine Fürsprecherin in der Grünäugigen gefunden hat. Für die Fantasie gibt im Gegensatz zu Fakten keine Grenzen. Wozu haben wir sie denn sonst?
Mit abendlichem Gruß,
Heidi

Hallo Heliane,
wo bitte, liest Du in meiner Antwort etwas von Arroganz?
Ich habe ein kleines "Märchen" erzählt, es in die Nähe der Alhambra verortet und mit einem happy end versehen. Mehr nicht. Geografisch? Ist der Rio Darro nicht ein Flüsschen, das nahe der Alhambra vorbei fließt, um dann über den Genil im Guadalquivir zu landen, in vorarabischer zeit der "Goldene" hieß und erst von den Arabern in "Darro" umbenannt wurde? Ist Gonzalo nicht einer der beliebtesten Männernamen? Weshalb machst Du aus einem kleinen Gedichtlein eine "nicht haltbare historische, geografische und kulturell" Schilderung? Schießt Du da nicht mit Kanonen auf Spatzen?
Gruß,
Hayk

Nein, ganz sicher schieße ich nicht mit Kanonen auf Spatzen. Überprüfe deine Redaktionen auf Kommentare oder lies nach, was im Musengarten üblich ist.
Heliane.

Liebe Heidi,
natürlich passt die Nixe nicht in den andalusischen Bach. Ich überlege, ob ich das kleine Ding nicht überarbeite, einen gründlichen Ortswechsel vornehme - am besten nach Armenien, da kommt mir so schnell niemand auf die Schliche - und aus den spanischen Trochäen Verse nach Khutchaks Art bastle.
Abendliche Grüße zurück und ein schönes Wochenende,
Hayk

Lieber Hayk,
mir gefällt es so wie es ist und lieber Thomas, Märchen und Fakten wachsen nicht auf dem gleichen Acker. Wieso dann so vehement auf vergoldete Flüsse schießen. Egal woher sie ihre Farbe beziehen.
Liebe Grüße,
Heidi

Lieber Thomas,
was dem einen sein Torriani, ist dem anderen sein Hugli - machen wir hier einen Wettstreit über Schmalztenöre aus der Schweiz und deren richtige Schreibweise oder über Geografiekenntnisse einschließlich der Verortung Kolkatas? Ich mach Dir einen Vorschlag: So lange von den Burgen an der Saale hellem Strande holde Augen winken und freundliche rote Münder lachen, so lange dürfen im Rio Darro launige Forellen im Schatten der Alhambra dem Sonnenbrand entgehen. Und wir beide nehmen leichtfüßige Trochäen nicht zum Anlass zu einem Sängerstreit auf der Wartburg.
Liebe Grüße,
Hayk

Hallo ihr Beiden,
hört bitte mit eurem albernen Geplänkel auf. Das ist keine Textarbeit mehr und passt besser in soziale Netzwerke.
Liebe Grüße,
HelianeMOD