Mondgarn

Träumend schau ich aus dem Fenster
in die kalte Nacht hinein,
Wolken ziehen wie Gespenster grau,
durchs Nebelschloss herein.

Wandern sanft in lauen Kleidern,
Himmelsgärtnern gleich durchs Land,
streifen durch die lichten Wälder,
elfenleicht, mit kühler Hand.

Tanzen mit dem Nebelkleide
weiße Schleier übers Moor,
lockend, suchend ihre Worte,
dringen seufzend an mein Ohr.

Meine Sinne sind verzaubert,
meine Seele müd und schwer,
wie die Trauer in mir lauert,
merkt mein Geist bereits nicht mehr.

Träumend schau ich aus dem Fenster
in die kalte Nacht hinein,
langsam weichen die Gespenster,
einem hellen Mondenschein.


Heike Schmidt
Oktober 2014

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Mondgarn (2)

Träumend schau ich aus dem Fenster
in die kalte Nacht hinein,
Wolken ziehen wie Gespenster
aus dem Nebelschloss herein.

Tanzen mit dem Nebelkleide
weiße Schleier übers Moor,
lockend, rufend ihre Worte,
dringen seufzend an mein Ohr.

Meine Sinne sind verzaubert,
meine Seele müd und schwer,
wie die Trauer in mir lauert,
merkt mein Geist bereits nicht mehr.

Träumend schau ich aus dem Fenster
in die kalte Nacht hinein,
langsam weichen die Gespenster,
einem hellen Mondenschein.


Heike Schmidt
Oktober 2014

Hallo lieber Tomas. Schön das du dich mit meinem Gedicht beschäftigst. Ich habe es in einer sagen wir mal nicht so einfachen Lebensphase geschrieben und wollte die Stimmung beschreiben in der ich mich befand. Deswegen auch die 4. Strophe mit Trauer und der müden und schweren Seele. Das ist eigentlich der Hauptkern um das sich alles dreht. Der wabernde Nebel der einem leicht Gespenster vorgaukelt das man ihr winken und rufen spürt, die einen ins Moor locken möchten. Nebelschloss war in dem Fall kein Schloss sondern
so wie in Gruselfilmen(lache jetzt bitte nicht) der Nebel durch Türschlösser hereinkommen kann. Ich weiß ich habe eine blühende Phantasie! Also der Nebel will mich schon gerne ins Moor locken. Da sollte ich vielleicht auch lockend und rufend(nicht suchend) schreiben. Jedenfalls der Mondschein hat schlimmeres verhindert weil die Nebel ihre Spukgestalt verloren haben. Deine Version gefällt mir auch. So im Groben habe ich das verstanden was du mit der gerichteten Bewegung meinst. Ich werde noch gründlicher darüber nachdenken wenn ich wieder Zeit habe denn nun ist Nachtruhe angesagt. Um 5 Uhr ist für mich die Nacht rum. Ich wünsche dir noch einen schönen Abend. Bis bald und lg Heike.

Liebe Heike,
vorab dies:

Zitat

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S1 V3: Wolken ziehen wie Gespenster grau,

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Ich glaube, das "grau" hat sich auf Nebelpfaden eingeschlichen .
Es ist zuweilen sehr schwierig, die eigenen Gedanken zu raffen, um ein Gedicht nicht zu überladen. Es ist besser, dem Leser Freiräume für eigene Phantasien zu lassen. Nicht nur ein Autor, auch ein Mensch im täglichen Leben hat es leichter, wenn er sich aufs Wesentliche beschränkt .

Thomas hat eine sehr schöne und beispielhafte Überarbeitung geschrieben. Mir ist beim Lesen deines Gedichtes nicht aufgefallen, dass eine leichte Kürzung vielleicht wünschenswert wäre. Die Bilder sind zart miteinander verwoben, lassen meinen Gedanken genug Spielraum und ich möchte keines missen. Die Stimmung ist dicht und ohne Schmörkel formuliert, fast bedrohlich, so dass ich mir deine Ängste oder Beklemmungen sehr gut vorstellen kann.
Vielleicht magst du über den Titel nachdenken? "Garn" ist für mich (!) etwas Festes; Fäden oder Schleier ..... könnten besser passen, was meinst du?

Ich empfinde dein Werk als sehr gut gelungen, habe es gerne gelesen und mich gegruselt.
Herzliche Grüße,
Heliane.

liebe Heike,
ich muss zugeben ich lese Gedichte linksbündig geschrieben leichter. Aber das nur am Rande bemerkt.
Da Du den Endreim in der 2. und 4. Zeile verwedest würde ich in der 1. und letzten Strophe auch dabei bleiben.
z.B. so Gespenster ziehen mit den Wolken.
Da Du in Deinem Kommentar von einer bestimmten traurigen Stimmung schreibst in der das Gedicht entstanden ist muß ich Dir sagen,
bei mir ist diese Traurigkeit und oder das Verängstigtsein nicht besonders deutlich geworden.
Ich denke es liegt an den weiblichen Endungen in den einzelnen Zeilen und an Worten wie "streifen durch die lichten Wälder,
elfenleicht"
für mich hört es sich wie ein schönes Naturschauspiel an.
Aber der Leser kennt ja nicht die Stimmung des Autors. Jeder Leser darf und soll seine eigene Gedankenwelt in das Geschriebene hinein tragen.
In Deinem Gedicht lese ich allein aus 3 Zeilen etwas über den Seelenzustand.

Zitat

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meine Seele müd und schwer,
wie die Trauer in mir lauert,
merkt mein Geist bereits nicht mehr.

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Aus dieser Strophe musste ich die erste Zeile weg lassen. Denn hier:

Zitat

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Meine Sinne sind verzaubert,

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hört sich für mich als Leser wunderbar zärtlich an.
Liebe Grüße Ilona

Liebe Heliane, ich glaube auch das "grau" kam gemein durch die Hintertür. Je mehr ich mich mit dem Gedicht beschäftige desto besser erkenne ich was Tomas gemeint hat. Ich habe es nun mal etwas verändert. Beim Titel grübel ich noch.
LG Heike

Lieber Tomas ich glaube ich habe dich jetzt verstanden. Ich habe noch einiges geschrieben und dabei sicher auch noch mehr Fehler gemacht. Deshalb bin ich hier um mich zu verbessern und bin über jeden Hinweis froh.
LG Heike

Liebe Ilona
"schawups" und schon ist es linksbündig. verzaubert bedeutet für dich etwas positives? Ich dachte man hat dann nur keinen Einfluss mehr auf seine Sinne. Schwierig, schwierig.
Ich muss nachdenken. Mir schwirrt der Kopf. LG Heike

liebe Heike,
bei Deinem:

Zitat

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Meine Sinne sind verzaubert,

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viel mir gleich Hermann Hesse ein ....Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

lieben Gruß Ilona