Wortmüllskandal



Die Herren unserer Zeit
schöpfen Wortkreationen
damit das Wahlvolk alles
nicht so tragisch sieht,
dem kleineren Übel zustimmt.

Das Restrisiko wird zwischengelagert,
bleibt im Land wie die Rentnerschwemme.
Nur Steuerflüchtlinge gehen in die Schweiz.
Freigesetzt wird der Arbeiter.
Ganz human klingt
der finale Rettungsschuss.
Toleriert spricht keiner vom Tod
wo Kollateralschäden entstehen.
Unsere Einsatztruppe operieren
mit einem robusten Mandat.

Erinnert euch
der Tragödie erster Teil,
in dem Faust spricht:
„Was ihr den Geist der Zeiten heißt,
das ist im Grund der Herren eigener Geist,
in dem die Zeiten sich spiegeln.“

Liebe Ilona,
mit Biss und schön wütend, gefällt mir gut.
Allerdings habe ich Fragen:
Welche Herren und welche Wortkreationen meinst du in der ersten Strophe? Könntest du da etwas genauer werden?
Ebenso unpräzise geht es weiter in der zweiten Strophe, warum kommst du nicht auf den Punkt?
In der dritten Strophe ist dir ein Fehler unterlaufen. Es heißt richtig bzw. sprachlich besser „Erinnert euch der Tragödie erster Teil“.
Insgesamt mag ich deine freie Form gerne. Ich frage mich jedoch, ob deine Verse als Prosa nicht genauso eindringlich herüber kämen.
Darin sehe ich nämlich die Schwierigkeit, freie Verse oder freie Rhythmen zu schreiben. Sind sie als Prosa zu lesen, verfehlen sie die Form.
Ich übe noch, das weißt du, und ich wäre für eine Erklärung sehr dankbar.
Herzlich,
Heliane.

Liebe Ilona,

mit Wortakrobatik (Verdrehungen) kann vieles in einem andere Licht erscheinen. Hierzu erinnere ich mich an den letzten Armutsbericht, der nach einer Überarbeitung kaum noch ein negatives Bild von unserem Sozialstaat aufzeigte.
In der zweiten Strophe führst Du mit „Restrisiko zwischengelagert“ , „Rentnerschwemme“, „Steuerflüchtlinge“, „finaler Rettungsschuss“ und „Kollateralschaden“ gute Beispiele an. Es sind alles beschönigende Ausdrücke.

LG Hans

liebe Heliane
vielen Dank für Dein Lob und danke auch für die sprachlich bessere Variante von ...erinnert euch....
Werde ich gerne gleich so übernehmen.
Nun zu Deinen Fragen. Ich fange mit dieser an:

Zitat

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Insgesamt mag ich deine freie Form gerne. Ich frage mich jedoch, ob deine Verse als Prosa nicht genauso eindringlich herüber kämen.

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In der Prosa wäre ich präziser in den Zeilen geworden. Z.B. hätte ich "die Herren unserer Zeit" ausführlicher benannt. Ich hätte schreiben können, die Banker lassen die Steuerflüchtlinge in die Schweiz, oder die Politiker und Mtitärs sprechen von Kollateralschäden und nicht vom Tod der unschuldigen Zivilbevölkerung. Dieses nur als Beispiele. So aber überlasse ich dem Leser den freien Blick in seine Realwelt. Er darf selbst entscheiden wer für ihn diese Herren seiner Zeit sind.
Mir ist es wichtig gerade in der Lyrik Freiräume zu lassen. Das Gedicht soll auch in 10 oder 100 Jahren nicht alles von seiner Gültigkeit verlieren. In der Prosa soll ja eine abgeschlossene Geschichte oder Story oder ein geschlossenes Bild, Darstellung entstehen.
In der Lyrik lege ich nicht Wert auf eine allumfassende Abhandlung, hier versuche ich prägnante Dinge in den Raum zu stellen.
Hier ein Beispiel:

Zitat

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Das Restrisiko wird zwischengelagert,

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für den einen Leser ist das Restrisiko das zwischen gelagert wird Atommüll. Für einen anderen Leser könnte es in der Zukunft Gen verändertes Saatgut oder wohl möglich hochintelligentes Material sein.
Genau aus diese Gründen schreibe ich lieber Lyrik. Ich glaube allerdings, es macht keinen Unterschied ob es sich um gereimte oder freie Lyrik handelt.
Ich hoffe damit auch die anderen Fragen so gut es mir möglich war erklärt zu haben.
Lieben Gruß
ilona

Liebe Ilona,

mir gefällt das sehr gut, wie du diese heuchlerische Sprache entlarvst.
Früher gab es noch den Ausdruck "Entsorgungspark" für ein Atommüll(zwischen)lager,
was ich auch höchst pervers finde.
Es ist ganz wichtig, dass wir auf die Sprache achten - denn mit ihr werden Wahrheiten verdreht, beschönigt, geleugnet.
Da ich auch eher ein Vertreter der freien Lyrik bin, kann ich deinen Überlegungen nur zustimmen - mit wenigen, treffenden Worten kann man viel aussagen, weil sie oft Interpretationsspielräume lassen.

Dein Gedicht könnte noch viel mehr "verdichtet" werden,
ohne dass es an Aussagekraft verlieren würde:

Wortmüll

Restrisiko
Zwischenlager
Rentnerschwemme
Steuerflüchtlinge
Gutmenschen......
usw, usw.

Leider gibt es da noch sehr viele andere .....

Für mich ist die Sprache eine der größten menschlichen Errungenschaften - sie vermag sehr viel Gutes und Schlechtes - sie ist Fluch und Segen zugleich, doch was und wo wären wir ohne sie?

Vielen Dank für dein sehr inspiratives Gedicht!

Liebe Grüße

Michael

Ja, liebe Ilona,
das war für mich eine gute und für meinen jetzigen Stand hinsichtlich freier Lyrik ausreichende Erklärung, damit kann ich was anfangen.
Erlaube mir bitte eine freche Frage:

Zitat

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In der Prosa wäre ich präziser in den Zeilen geworden.

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Bedeutet dies, dass die freie Lyrik undeutlich formuliert wird, damit der Leser Freiräume bekommt? Nee, das glaub ich nicht. Es gibt doch, auch von dir, ganz kurz gefasste, äußerst präzise Verse.
Mein Glühbirnengedicht war sehr präzise und hat dir gut gefallen und es könnte, so Gott will, auch in ein paar Jahren noch lesbar, die Wut spürbar sein.

Genau dies ist der Punkt, der mich immer wieder scheitern lässt. Lyrik schreiben wir alle, ob gereimt oder ungereimt. Dein Gedicht dürften freie Rhythmen sein, wie meines auch, weil unsere Verse nicht gereimt sind; eine durchgängige Melodie kann ich bei deinem Werk nicht erkennen, was allerdings nicht stört; ich habe mächtig um den Rhythmus gekämpft. Freie Verse hingegen haben eine Reimbindung, die Länge der Verse und die Versfüße sind ohne Bindung, also könnte dein Gedicht, hätte es Reime, auch zu freien Versen gehören. Ich komme wirklich durcheinander. Wohin gehört also dein Gedicht? Dies ist eine Frage, keine Kritik!
Herzlich,
Heliane.

Liebe Ilona,

Du zählst in Deinem Text die übelsten Wortmüllkreationen auf, das ist sehr verdienstvolle!!!
Aber, ist das ein Gedicht? Außer der äußeren Form, in Ansätzen, finde ich kaum Indizien dafür. Für mich ist das reine Prosa und das wird besonders deutlich, da Du im letzten Abschnitt aus Goethes Faust zitierst.

An zwei Stellen würde ich was ändern: "schöpfen Wortkreationen" ist doppelgemoppelt, da Kreation auch nicht mehr als Schöpfung bedeutet. Und "toleriert spricht keiner vom Tod" verstehe ich nicht wirklich, sollte das "tolerant spricht keiner vom Tod" heißen?

Bitte nimm mir diese Kritik nicht krumm, aber, da hier mehr Biss gefordert wurde, lass ich's einfach mal so ungefiltert raus!

Liebe Grüße aus Samothraki, wo sich die Sonne seit heute Morgen verschleiert

Karlheinz

lieber Hans
vilen Dank für Dein Vorbeischauen und Deine Ansicht zum Thema.
lieber Michael
ich gebe Dir vollkommen Recht, wenn es nur um Verdichtung geht, würde ich Dir ganz und gar folgen. Hier aber geht es ja auch um die Frage warum wird dieser Wortmüll produziert.
Zum Wortmüll, gruselig finde ich Altenheime den Namen "Haus Abendsonne" zu geben.
liebe Heliane

Zitat

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Bedeutet dies, dass die freie Lyrik undeutlich formuliert wird, damit der Leser Freiräume bekommt?

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Nein auf keinen Fall, es bedeutet aber jedes Wort auf die Goldwage zu legen, prägnant, treffsicher und komprimiert zu schreiben.

Zitat

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Wohin gehört also dein Gedicht? Dies ist eine Frage, keine Kritik!

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Das wohin mein Gedicht gehört habe ich nie untersucht. Muss ich es wissen? Ordnet mein Leser Gedichte in Kategorien? Ich glaube nicht daran. Mir ist der Inhalt und die Stimmung die ich erzeugen will immer das Wichtigste. Sollen Leser die es unbedingt einordnen wollen sich gerne die Mühe machen und Kriterien suchen. Glaubst Du Goethe, Schiller, Rilke, Brecht haben beim Schreiben an eine Einordnug in eine Gedichtform gedacht?
lieber Karlheinz

Zitat

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Du zählst in Deinem Text die übelsten Wortmüllkreationen auf, das ist sehr verdienstvolle!!!

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was daran verdienstvoll ist begreife ich nicht wirklich. Ich habe diesen Müll ja nicht erdacht oder geschiedet.

Zitat

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Aber, ist das ein Gedicht? Außer der äußeren Form, in Ansätzen, finde ich kaum Indizien dafür. Für mich ist das reine Prosa und das wird besonders deutlich, da Du im letzten Abschnitt aus Goethes Faust zitierst.

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Wenn Du als Leser es als reine Prosa liest muss ich mich als Autor doch nicht schlecht fühlen. Prosa ist eine schöne Gattung der Literatur. Ich wehre mich weder gegen das eine noch das andere. Sofern mein Text vom Leser verstanden und als lesenswert empfunden wird spielt es für mich keine Rolle.
Danke für Deine Tips zur Änderung, darüber werde ich gerne nachdenken. Ich könnte für "schöpfen Wortkreationen auch gut schmieden oder basteln einsetzen. Ich überlege noch.

Zitat

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Bitte nimm mir diese Kritik nicht krumm, aber, da hier mehr Biss gefordert wurde, lass ich's einfach mal so ungefiltert raus!

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so lange der Biss nicht von einer Giftschlange kommt kann ich mich gut wehren

lieben Gruß
Ilona

Liebe Ilona und ihr anderen,

wer entscheidet, zu welcher Gattung von Literatur ein Text gehört?
Objektive Kriterien gibt es nicht.

Für mich ist es wichtig, ob mich ein Text anspricht und berührt oder nicht.
Dabei ist mir die Form völlig egal.

Ich glaube, Erich Fried, der ja auch als Dichter gilt, hat fast nie Reime verwendet.
Trotzdem hat er kurze, prägnante, treffende Gedichte(?) geschrieben, mit wenigen Worten viel ausgesagt.

Ein Beispiel: "Wer will, dass die Welt bleibt, wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt."

Auf jeden Fall freue ich mich, hier jederzeit gute Literatur lesen zu können.

Euch allen liebe Grüße

Michael

Liebe Ilona,
schön, dass du nochmal und sehr akribisch Stellung beziehst, ich wollte nämlich grad einen Zusatz zu meinem Beitrag schreiben. Jetzt geht’s besser.

Wie du weißt, übe ich mich hin und wieder in freier Lyrik, meine Gedichte gefallen dir sogar. Mir fällt es unendlich schwer, die Theorie umzusetzen. Denn wenn ich ein Gedicht schreibe, dann möchte ich es richtig machen und tatsächlich zuordnen können. Ich glaube nämlich, dass auch „freie“ Lyrik gewissen Regeln unterliegt, die umgesetzt werden sollten. Warum gibts denn den Unterschied zwischen freien Versen und freien Rhythmen?

Wir leben nicht mehr zu Opitzschen Zeiten, klar. Aber er und Klopstock haben sich viele Gedanken um die freie Lyrik gemacht. Und die von dir weiter unten erwähnten Dichter haben sich sehr wohl an diese Einteilung gehalten.
Dazu ist mir nämlich noch etwas durch den Kopf gegangen: Wenn ein Text, der sich nicht reimt und keinen deutlich lyrischen Klang hat, der ja durch entsprechende Versformen entsteht, auch hintereinander gelesen werden kann, ist er Prosa, nicht wahr? Ich meine, Zeilenumbrüche machen noch kein Gedicht.

Ich verstehe gut, dass du allmählich locker damit umgehst, du hast genug Erfahrung. Ein Reimer hat sie nach gewisser Zeit auch, weil er unendlich viele Reime im Kopf hat.

Zitat

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Nein auf keinen Fall, es bedeutet aber jedes Wort auf die Goldwage zu legen, prägnant, treffsicher und komprimiert zu schreiben.

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Ja, so möchte ich es auch gerne sehen. Aber du schreibst in einem anderen Beitrag dies:

Zitat

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In der Prosa wäre ich präziser in den Zeilen geworden.

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Zitat

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Das wohin mein Gedicht gehört habe ich nie untersucht

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Ist das nicht auch wichtig?

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Glaubst Du Goethe, Schiller, Rilke, Brecht haben beim Schreiben an eine Einordnug in eine Gedichtform gedacht?

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Ja, das glaube ich nicht nur, ich bin mir sogar sicher.

Wie du siehst, bin ich hin und her gerissen und vor allem sehr unsicher. Vielleicht können wir einen Diskussionsfaden eröffnen, in dem es um die Praxis, nicht um Theorie geht?
Liebe Sonntagsgrüße,
Heliane.

Liebe Ilona, lieber Michael,

Du hast diesen Müll - Gott sei Dank- nicht geschrieben, aber aufgezeigt, dass Du ihn dafür hältst und einige der schlimmsten Beispiele aufgezählt, das halte ich für sehr verdienstvoll, weil viele Menschen das überhaupt nicht mehr bemerken und völlig normal finden. Aber, dass es keine Rolle spielen soll, ob es sich um Lyrik oder Prosa handelt, verstehe ich nicht.
Die Form ist mir dabei nicht völlig egal, lieber Michael, weil es gerade die Form ist, die die Aussage verstärkt oder eben nicht. Und die Form eines Gedichtes- sei es eines in gebundener Sprache - sei es eines in freien Formen - ist anders als die formale Gestaltung eines Prosatextes.

Liebe Grüße in die Runde
Karlheinz

Ihr Lieben

wenn ich mich undeutlich ausgedrückt habe, dann noch einmal, ich hoffe verständlicher. Natürlich spiel die Form eine Rolle. Form und Kategorie sind aber 2 Dinge. Die Form richtet sich doch in den meisten Fällen nach dem Inhalt, oder und was ich als Autor dem Leser vermitteln möchte.
Was allerdings der Leser liest liegt dann nicht mehr beim Autor. Wie oft passiert es mir selbst, ich lese heute einen Text und morgen sagt mir der selbe Text viel mehr, oder zwischen den Zeilen etwas anderes. Hängt es nicht auch von der eigenen Stimmung, vom Selbsterleben, von äußeren Umständen ab?

Zitat

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Ja, so möchte ich es auch gerne sehen. Aber du schreibst in einem anderen Beitrag dies:

In der Prosa wäre ich präziser in den Zeilen geworden

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. Ein gutes Beispiel dafür nicht genau auf Worte zu achten. Ich bin wirklich kein guter Erklärer. Natürlich meine ich damit nicht präziser sondern ausführlicher. Also verschwenderischer mit meinen Worten.
liebe Heliane, ich habe nichts dagegen bei diesem konkreten Gedicht zu bleiben um über die Praxis der Textarbeit zu diskutieren. Ein Faden ohne ein konkretes Gedicht macht für mich wenig Sinn.
liebe Grüße
Ilona

Liebe Ilona,

im Idealfall bilden Form und Inhalt -und das gilt in besonderem Maße in der Lyrik- eine untrennbare Verbindung ein.
Man kann dann nicht mehr erkennen, was wichtiger ist, sondern sie stützen und steigern sich gegenseitig. Eben darin liegt die Kunst - und wenn man Lyrik produziert- hat man in der Regel einen gewissen Kunstanspruch. Verschiedene Kategorien, hier Lyrik und Prosa, bedürfen verschiedener formaler Mittel! Das ist nicht austauschbar, aber die Übergänge sind in der Tat fließend.

Liebe Grüße aus Samothraki

Karlheinz