Lieber Thomas,

sehr stimmig und sicher in der Metaphorik dieses Vanitas Sonnet. Nur in der ersten Zeile sollte es vielleicht besser leiten statt reiten heißen?

Liebe Grüße von der Insel des Äolos

Karlheinz

Lieber Thomas,
ich muss gestehen, dass mich die erste Zeile auch etwas stutzen ließ. 'am Zügel reiten" ist zwar nicht falsch doch irgendwie paradox. Ich würde dann auch "mit Zügel" bevorzugen. An der der Lounge leiten wäre die andere Alternative. Mit Gedanken lenken käme Hypnose gleich, realer wäre es mit Schenkeln zu lenken.
Nun, das ist alles nicht so wichtig! - Wichtig ist, dass Du Dir sowohl inhaltlich wie auch im Reim eine schwere Aufgabe gestellt hast, die Du für meinen Geschmack sehr gut gelöst hast!! Auch die schwierige innere Dialektik ist gut erkennbar.
Du hast mich beeindruckt!
LG Ulrich

Lieber Thomas,

auch ich würde "mit Zügel" bevorzugen. Die Aussage sagt uns auch dass es zu bevorzugen ist, ohne Zwang und mit Vorsicht zu leiten, wobei Dein Sonnet ein sehr gelungenes Beispiel ist. Gefällt mir!

LG Hans

Lieber Thomas,
ein schönes Sonett mit etwas Knirsch. Sollte es klassisch daher kommen, wären die Zeilensprünge daneben. Für ein moderneres Sonett, so glaube ich, sind die Inversionen nicht wirklich passend, sie gehören nicht zu deinem Thema.
Was die Pferde betrifft, so sehe ich die Quälerei genau so wie du. Und es ist in der Tat wichtig, sich dieser fürs Ansehen oder was auch immer geschundenen Kreatur anzunehmen .
Herzliche Grüße,
Heliane.

Lieber Thomas,

wie bereits von Ullrich angemerkt ist das Gegenspiel von These und Antithese ein Leseschmaus. Besonders der zum Fazit werdende letzte Vers sitzt deshalb wie maßgeschneidert.
An zwei Stellen des Sonetts Frage ich mich allerdings, ob eine elegantere Lösung gangbar wäre (nicht, dass ich eine solche anzubieten hätte, woran wieder einmal deutlich wird, dass eine konstruktivere Kritik wünschenswerter wäre). Erstens Äol scheint mir schwer Xx betonbar (zwar von Äolus XxX abgeleitet, doch verkürzt von uns deutschen Kulturbanausen eher XX, oder gar xX wie in äonisches Meer , zwei Vokale sind eine Herausforderung) , was nicht sein müsste, da der Gott ungekürzt noch einen dritten klärenden Vokal anzubieten hätte. Zweitens fällt es mir schwer das Bild von Gedankenlenkung mit stolzen Tritten zu vereinbaren und diese auf der Pro Pferd und Guthabenseite zu verbuchen.

Was mir allerdings echt zusagt und von deinem meisterlichen Umgang mit Sprache zeugt ist der präzise und passende Gebrauch von “gelitten“.

Tolles Sonett, klasse gemacht.

Liebe Grüße

Derolli

Lieber Thomas,

gerade merke ich welchen Schaden Autokorrektur in meinem Beitrag angerichtet hat. Schön, dass du ihn dennoch verstanden hast.

Keine Frage der Vergleich passt, ist nicht nur treffend, sondern auch erfrischend ungelesen.

Liebe Grüße

Derolli

lieber Thomas
ich lese eben erst dieses wunderschöne Sonett.
Ich bin mir nicht sicher ob Du schon auf einem Pferd geritten bist. Ich vermute es mal bei diesem schönen Sonett.
Als Reiter kannst Du nur eins, Du musst Deinem Pferd vertrauen, wie das Pferd auch Dir entweder vertraut oder nicht.
Ich kenne keinen guten Reiter der gegen den Willen eines Pferdes etwas ausrichten kann.
Genau das beschreibst Du so eindrücklich schön. Der Reiter lernt mehr vom Pferd als umgekehrt.
Im übrigen hast Du völlig Recht es heißt am Zügel.
Beide Verionen gefallen mir überaus gut, die erste noch einen kleinen Tick besser.
Übrigens Reiten ist für mich eine der schönsten Vergnügungen und eines der schwersten Verantwortung die ein Mensch haben kann. Nichts ist schöner als die Wärme des Tieres zu spüren und gleichzeitig zu Wissen welche Kräfte diese Tieren haben.
herzliche schwärmerische Grüße aus einer Zeit die lange vorbei ist
von der Ostseemöwe