Der stille See, er glänzt im Abendlicht.
Es kommt die Nacht und dunkel wird das Wasser.
Ein dunkles All aus des Betrachters Sicht,
es ist mir Führer und auch Seinserfasser.

Tief eingetaucht in allem was sich gleicht,
erfühl ich suchend meines Lebens Kinder.
Gespürt hab ich, dass vieles von mir weicht
und wurde schweifend so auch Seinsempfinder.

Die Nacht lies Wände zu den Tiefen fallen.
In Ruhe hab ich ew’ges Sein bedacht.
So fand ich vieles was da war in allem,
was ewig folgend die Natur gemacht.

Bin eingetaucht in langes Endlosfließen.
War federleicht in einem Schwebeland,
wo Soll und Muss nicht konnte in mir sprießen.
Mein Geist wurd frei, ich hab mich selbst erkannt.

Lieber Hans,
diese Zeilen von Dir sind mir ungewohnt, eine neue Seite bzw. Saite! Du hast eine, mir neue Form des Denkens von Dir gefunden.
Es wirkt etwas transzendent, fast metaphysisch.
Ich musste es mehrmals und mit Abstand lesen, um Dir einigermaßen folgen zu können. Letztlich konnte ich es, so hoffe ich.
Die handwerkliche Ausführung betrachte ich als sehr gelungen. Die schwierige und darum interessante Metrik kommt exakt rüber und auch der Wechsel der Kadenzen ist Dir sauber gelungen. Damit liest es sich für mich flüssig und anregend.
Die Begriffe "Seinserfasser" und "Seinsempfinder" haben mich etwas irritiert. Sie wirken konstruiert und nicht lyrisch.
Endlosfließen? Schreibt sich das nicht endlos Fließen?
Mit großem Interesse gelesen!
LG Ulrich

Lieber Hans,

Kann für meine Lesart nur ein seltsamer Traum gewesen sein, aus dem du hoffentlich schnell wieder erwachst.
Es liest sich gut; Interpunktion und Rechtschreibung müssen überarbeitet werden.
Liebe Grüße,
Helian.

Lieber Ulrich,

Danke für das Bedenken meines Gedichtes. Nähere Erklärungen hierzu halte ich für eine Bevormundung des eigenen Verstehens, das sich jeder selbst bilden sollte. So ist es auch mit den beiden Worten „Seinserfasser“ und „Seinsempfinder“ bei welchen es um subjektive Beschäftigung mit dem Dasein jeglicher Art geht, was so auch individuell auf Verschiedenes bezogen werden kann. Bei „Endlosfließen“ meinte ich nicht das Fließen von etwas Bestimmtem, sondern das endlose Fließen allgemein, welches so ein zusammengehöriger Begriff ist. Danke für Dein Interesse und Lob.

LG Hans

Liebe Heliane,

ja, alles Fremde und Ungewöhnliche erscheint uns meist seltsam und das Seltsame ist eine Welt die nicht konkret verstanden wird. Es ist wichtig beim Eintauchen in diese Welt nicht den Bezug zu unserem alltäglichen Umfeld verlieren. Ein Komma habe ich noch eingefügt.

LG Hans

Lieber Hans,

ich hatte Dich immer für jemanden gehalten, der gegenüber allem was nicht materiell zu erfahren ist, skeptisch gegenübersteht. Das scheint eine ganz neue Seite an Dir zu sein.
Wenn ich auch nicht alles gleich nachvollziehen kann, bin ich doch gespannt, wie sich das weiter entwickelt.

Liebe Grüße,
Heidi

Liebe Heide,

die skeptische Betrachtung ist bei allem was geistig oder unsichtbar ist besonders wichtig. Dies sollte jedoch nicht davon abhalten darüber nachzudenken, vielleicht sogar intensiver als bei allem Offensichtlichem. Gerne habe ich die auch getan und es war immer interessant. Danke für Dein Interesse.

LG Hans