Blut und Boden

Im blut'gen Schlachthaus raucht, so will mir scheinen,
Wie Brodem Odem frisch gebrühter Hoden.
Des roten Schnees gedenk ich. Weißes Leinen,

Gespreizte Schenkel, zitternd auf dem Boden,
Mit offnen Wunden, die sich niemals schließen,
Die seh ich köstlich funkeln zwischen Loden!

Verstaubte Miederwaren kalter Riesen?
Ist einer hier, der zärtlich tätschelnd Wangen,
Das Bein, die Brust zerstreut auf Blumenwiesen?

Hallo Carlino,
was Brodem bedeutet, weiß ich jetzt zwar, sonst schwebe ich noch in Ahnungslosigkeit, sehe aber vor meinem inneren Auge ein blutiges und gruseliges Schlachtfeld.
Ich bin gespannt auf den Inhalt, der noch Rätsel für mich birgt.
Sei gegrüßt,
Heidi

Lieber Karlheinz,
auch ich bin ziemlich ratlos.
Die Strophenform, also der umarmende Reim, ist etwas Liebevolles, was aus deinen Versen mitnichten spricht. Ich denke beim Lesen an eine schrecklich frauenfeindliche Tat, die nicht gesühnt wird.
Ich muss jetzt schnell an etwas Schönes denken!
Herzliche Grüße,
Heliane.

Liebe Heidi, liebe Heliane,

ein blutiges und gruseliges Schlachtfeld, aber nicht nur frauenfeindlich sondern lebensfeindlich und gewaltverherrlichend. Gottfried Benn und Ernst Jünger hätten ihre Freude daran gehabt, glaube ich. Im Dunstkreis der Blut und Boden Ideologie und einer sich an Gewalt berauschenden Esoterik ist diese Persiflage angesiedelt. Der Wangentätschler ist natürlich unser Adi, wie man ihn noch kurz vor dem Untergang mit Hitlerjungen abgelichtet hat.

Manchmal kommen mir eben so Bilder, die ich in eine Form pressen muss!

Liebe Grüße aus Lüli
Karlheinz