Es schmilzt der Schnee vom milden Wind behaucht und durch der Erde Grind dringt unaufhaltsam neues Leben. Der grüne Riese, der bis eben in tiefem Schlafe lag, beginnt
sein Wunderwerk und lässt geschwind Gefühle, die erkaltet sind erwachen und in Lüften weben. Es schmilzt der Schnee.
Im Arme ruht das Findelkind, die Augen, noch vom Weinen blind, sie öffnen sich mit leichtem Beben, sie suchen tastend und erstreben den Blick, der ihnen wohl gesinnt. Es schmilzt der Schnee.
P.S.: Am 30.7.2015 wurde um 15:15 Uhr im Flughafen München ein von der Mutter ausgesetztes neugeborenes Mädchen gefunden.
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
die Kälte der Herzen schmilzt bei dem Anblick von neu erwachendem, nach Hilfe suchendem Leben. Es ist Dir gut gelungen das Thema in einen gefühlvollen Ausdruck zu kleiden, was mir sehr gut gefällt. Habe zwei Alternativen, um die Wortverlängerungen mit dem „e“ zu vemeiden. in tiefem Schlaf(e) lag, beginnt------Vorschlag: in tiefem Schlaf erstarrt, beginnt Im Arm(e) ruht das Findelkind,------Vorschlag: Im Arm ruht (sanft, still) das Findelkind,
lieber Thomas wunderbar Deine Geschichte. Die zwei Anmerkungen von Hans würde ich so umsetzen. In einem altertümlich angehauchten Gedicht wäre Arme schön, hier denke ich passt Arm besser.
Lieber Thomas, lass es genau so, wie es ist. Es ist ein sehr schönes Gedicht, das mich sprach-, klang-und inhaltlich total überzeugt. Sogar die nicht ganz einfache Technik überzeugt. Von mir ein ! Herzliche Grüße, Heliane.
Glück ist eine gute Gesundheit und ein schlechtes Gedächtnis (Ernest Hemingway)
Du bringst mich schon mit den ersten Zeilen in die richtige Stimmung, etwas Gutes für das Findelkind zu erwarten. Ein sehr berührendes Gedicht hast Du hier geschrieben und es auch in wunderschöne Worte gefasst. Sehr harmonisch und ausgeglichen und ich empfinde es wie einen Segen über dem Findelkind. Ich hatte auch von der Geschichte gehört und ich muss auch an die Mutter und an ihre schwierigen Umstände denken, denn ohne Not macht das niemand. Aber die Geschichte wird für sie so auch kein Ende finden, denn man wird sein Kind nicht „los“. Die Gedanken werden sie begleiten und beeinflussen. Ein starkes Gedicht!
Liebe Grüße, Heidi
"Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit" Autor unbekannt
Lieber Thomas, hier kann ich mich mal nicht anschließen (außer Medusa mit "lass es genau so, wie es ist". Ein sehr lyrisches stimmungsgeladenes Gedicht. Sehr gern gelesen! Liebe Grüße Ulrich
na prächtig, hier hast du mal wieder ein Ass aus dem Ärmel gezaubert (-du spielt doch falsch gibs zu). Mein Neid wird dich zwar geflissentlich kalt lassen aber ich habe triftige Gründe dafür:
1. die "e"-Sache, das ist eine echte Erzählung, Thomas du bist Barde und deshalb sind die "e"-Endungen nicht fakultativ, sondern obligatorisch. 2. es ist schon unverschämt wie sehr du Gefühle ansprechen und wecken kannst mit nichts als ... Worten ... eben, verdammt du hast es drauf. 3. eine Umarmende Metapher (Schneeschmelze), für Barmherzigkeit, die darin mündet, dass das Baby wirklich umarmt wird - das ist genial ...
Ich muss an dieser Stelle einfach aufhören, ich bin schon ganz grün vor Neid. Ein bessers Gedicht, welches mir auch ohne längere Analyse als solches erschien, habe ich sehr selten gelesen.
vielen Dank für eure Kommentare (etwas spät, abe ich war wieder einmal im Stress). Ich lasse es, wie es ist und freu mich über die positiven Antworten.
Liebe Grüße Thomas
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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