Die eine voller Schönheit und Anmut
für alles Leben gut
der andere voller Zorn und Gewalt
macht vor nichts und niemandem Halt.

Natalinde, zu dir kommen wir gerne
suchen dich oft
in der Nähe und Ferne
bist immer freundlich und liebenswert
bist Schöpfungskraft und Phantasie
Frühlingserwachen und Herbstvergehen
erfüllst alles Leben
mit deiner Magie.

Turamon, du dunkler Gesell
vor dir flüchten wir
ganz weit und sehr schnell
bist oft grimmig und unbeherrscht
bist Zerstörung und Katastrophe
Winterfrost und Sommerglut
bedrohst alles Leben
mit deiner Wut.

Wir lieben dich sehr, Natalinde
möchten für immer bei dir sein
wir hassen dich nicht, Turamon
doch sei uns nicht böse
bleib lieber allein.

Ihr zwei gehört zusammen
nichts kann euch trennen
auch wenn wir euch
mit verschiedenen Namen nennen.

Ihr seid in uns
um uns herum
zu finden
höchste Zeit
sich wieder zu verbinden
mit der Natur.


Anmerkung: Das ist das angekündigte Gedicht über die zwei Seiten der Natur.

Ich werde das erste Märchen aus meinem Märchenbuch (Ende und Anfang) komplett als Datei hier bei den Märchen einstellen.

Lieber Thomas,

vielen Dank für deinen Kommentar.

Ich weiß nicht, ob "erhaben" die richtige Bezeichnung für Turamon ist,
sicher ist er sehr mächtig und schnell erregt und oft auch grimmig,
ein bisschen wie Rübezahl.

Ohne seine liebliche und liebenswerte Frau Natalinde wäre er nicht zu ertragen.

Liebe Grüße

Michael

Lieber Michael,
ich mag deine "Gegendarstellung" sehr . Ohne den Bösewicht zu verdammen, zählst du seine Grausamkeiten auf. Klar, dass er uns verängstigt, aber ist es nicht auch faszinierend, ihm aus dem warmen Kämmerlein zuzuschauen? Bremsen können wir ihn sowieso nicht.
Im TV gab es grad Dokumentationen über den pazifischen Feuerring. Kaum zu glauben, dass es Menschen gibt, die dort leben und trotzdem fröhlich sind - sie nehmen deinen TURamon offensichtlich nicht ernst .

Mir gefallen deine verstreuten und passenden Reime sehr gut. Sie machen das Gedicht spannend und munter ohne aufdringlich zu wirken .

Herzliche Grüße,
Heliane.

Liebe Heliane,

ich danke dir sehr für deinen Kommentar zu meiner "Gegenüberdarstellung".

Die Natur ist weder gut noch böse, sie ist, was sie ist.

Auf der einen Seite ist sie (die einzige) Schöpfungskraft, von uns allen bewundert und geliebt,
auf der anderen Seite kann sie gewaltige Zerstörungen anrichten.

Dafür stehen meine beiden "Naturgeister".

Meine Art zu reimen ist eher zufällig, spontan. Ich suche nicht lange.


Viele liebe Grüße

Michael

Lieber wüstenvogel,

was mir auffällt, ist dass du nicht beschreibst, dass Turamon vom Menschen verärgert wird und das ist bei deinem Gedicht auch absolut passend, denn ich sehe es eher als eine Beobachtung der Natur, zu Zeiten, als die Menschen noch nicht allzuviel mitgemischt haben.

Liebe Grüße

Derolli

Liebe Derolli,

danke für deinen Kommentar.


Turamon verkörpert für mich die dunkle, zerstörerische Seite der Natur - ohne das zu werten.
Er ist, wie und was er ist.

Allerdings sollten wir uns davor hüten, ihn allzu sehr zu verägern,
dann kann er sehr böse und richtig gemein werden:

"Dann lässt er seinen Launen freien Lauf: Erdbeben, Überschwemmungen, Unwetter, Missernten, Seuchen, Insektenplagen und viele andere schlimme Dinge brechen dann über die Menschen herein. Bis jetzt hat es Natalinde immer wieder geschafft, ihn irgendwann zu besänftigen, seine Wut zu zügeln und so den Schaden irgendwie in Grenzen zu halten."
(aus: "Das Märchen vom Schwarzen Wald".

Ich glaube, langsam verliert er die Geduld ....

Liebe Grüße

Michael