Des Ventilators monotones Singen
mischt sich mit Türenknallen, lautem Streit.
Aus einer Bar, gleich nebenan hör ich das Leben klingen,
vor meinen offnen Augen flieht die nun vergangne Zeit.

Die feuchte Wärme aus dem kleinen Fenster,
umhüllt das fremde Bett, auf dem ich liege,
die Nacht wirft Schatten an die Decke, gleich Gespenster
und Neonlicht tanzt einsam an der Wand, mit einer Fliege...

Mein Koffer, der still in der Ecke steht,
in einem mir so lieb gewordnen Land,
zeigt mir, wie schnell das Glück vergeht,
was ich gesucht hab und für lange Zeit auch fand.

Wenn ich dann morgen früh im Lärm der Welt erwache,
zaubert die Sonne mir ein Lächeln ins Gesicht.
Ein neuer Tag, der über Sorgen lache,
erwartet mich, und spendet wieder Licht.

Hallo Jonny!

Das kenne ich auch: In einem fremden Hotelzimmer. Meistens ganz schön komisch. Gut beobachtet und beschrieben.
In S4, Z2 holpert es, da die Betonung bei "zaubert" auf die erste Silbe verschoben wurde.
In S2, Z3 müsste es (grammatikalisch) wohl Gespenstern heißen!
In S3, Z1 hinter Koffer ein Komma (nachgestellte genauere Bestimmung)
In S3, Z3 hinter mir ein Komma
In S4, Z3 lacht statt lache

Jetzt hab ich dir ganz schön was angestrichen, oder? Sorry. Aber dein Gedicht ist es wert, noch einmal daran zu feilen!!!
Ich bin auf das Ergebnis gespannt.

Sehr gern gelesen und kommentiert.

Grüße von Sanssouci

Hallo Sanssouci!
Danke für dein Intensives lesen meiner Zeilen!
Fremde Hotelzimmer finde ich eher einsam...
Eigentlich habe ich nicht das Hotelzimmer beschrieben, sondern meine Gefühle
die ich in dieser Nacht erlebt habe.
Mit den beiden Kommas hast du recht. (Eine meiner Schwächen)
Hab ich gleich ausgebessert, danke.
Bei der Grammatik wohl auch, doch sollen sich die Verse reimen:
Fenster-Gespenster
erwache-lache
Deshalb mein Fehltritt...
Danke für deinen Kommentar, nur so kann man lernen!
Beste Grüsse, Jonny

Hallo Jonny!

Die Reime könnte man doch sehr schnell ändern. Z.B. so:

Die feuchte Wärme aus den kleinen Fenstern,
umhüllt das fremde Bett, auf dem ich liege,
die Nacht wirft Schatten an die Decke, gleich Gespenstern
und Neonlicht tanzt einsam an der Wand, mit einer Fliege...


Wenn morgens früh die Welt im/mit Lärm erwacht,
beschert die Sonne mir ein Lächeln im Gesicht.
Ein neuer Tag, der über Sorgen lacht,
erwartet mich, und spendet wieder Licht.

Was meinst du zu meinen Vorschlägen?

Grüße von Sanssouci

Hallo Sanssouci!
Ich danke dir für deine Vorschläge, sie sind sicher in Grammatik und Betonung schöner,
nur geht mir da etwas verloren.
Dieses kleine Erlebnis möchte ich so für mich behalten wie ich es beschrieben habe.
Und wenn ich meine Verse wieder lese, dann möchte ich das Zimmer so in Gedanken vor mir sehen, wie ich es erlebt habe.
Mit einem kleinen Fenster, und einer Sonne die mir am nächsten Morgen ein Lächeln ins Gesicht zaubert...
Das Wort beschert passt nicht so recht in meine Gedankenwelt, damit hätte ich mir den letzten Vers entfremdet.
Es wird beim Kommentieren gern vergessen, das es nicht immer nur Worte sind die einfach ausgetauscht werden,
um Metrik, Betonung oder Grammatik einzuhalten. Es geht manchmal um Eindrücke die uns unvergesslich bleiben wollen,
die unersetzlich sind...
Beste Grüsse, Jonny.

lieber Jonny
nun war ich auch schon drauf und dran an Deinem Gedicht rum zu basteln.
Aber ich verstehe auch gut, es gibt ganz persönliche Gedichte und da sollte immer das Gefühl im Vordergrund stehen.
Ich denke, um es für uns im Forum einfacher zu machen, schreibe einfach eine Anmerkung. zB. "ein sehr persönliches Gedicht, hier möchte ich auf Änderungen verzichten".
Ich denke solche Gedichte hat ein jeder Lyriker in der Schublade. Danke, dass Du uns an Deinen Gefühlen teilhaben lässt.
herzlich Ilona

Lieber Jonny,
nachdem mich eine böse Infektion für zwei Wochen völlig außer Gefecht setzte, kann ich endlich die Gelegenheit ergreifen, dich im Musengarten ganz herzlich zu begrüßen . Fühle dich wohl hier und lasse dich inspirieren, Gelegenheit dazu hattest du schon .
Du hast schon viele schöne Gedichte eingestellt, die ich nicht mehr kommentieren kann, verstehe das bitte. Auffallend an deinen Werken ist für mich deine positive Grundhaltung. Mit anderen Worten: Du versinkst nicht in tiefer, auswegloser Melancholie, sondern lässt Wege offen und ermunterst. Das gefällt mir, sehr sogar !

Die Schilderung deines Hotelzimmers trifft (mich!!) punktgenau. Genau diese Gefühle überfallen mich in ähnlichen Situationen.
Allerdings, und da komme ich wegen deiner Antwort etwas ins Schleudern, können Empfindungen sehr präzise, grammatisch perfekt und damit verständlicher in Verse gefügt werden. Martins Vorschläge, vielleicht nicht unbedingt das "beschert", solltest du vielleicht doch überdenken. Es sind nur Kleingkeiten und sie ändern die Gefühle, die du herüber bringen möchtest, keineswegs .

Ich habe dein Gedicht sehr gerne gelesen und überlegt, wann und wo das nächste Hotelzimmer auf mich wartet .
Herzliche Grüße,
Heliane.

Hallo Ilona!
Du hast recht, das konnte niemand wissen das ich da keine Änderungen ranlassen wollte...
Ist mir auch anfangs gar nicht so bewusst geworden.
Danke fürs lesen und verstehen!
Beste Grüsse, Jonny


Hallo Medusa!
Herzlichen Dank für dein Hallo!
Na dann hoffe ich mal das deine Gefechtsbereitschaft wieder hergestellt ist.
(Ich meine natürlich das es dir wieder besser geht!)
Schön das dir meine Verse gefallen, ich versuche im Leben immer nach offenen Türen zu suchen.
Ich denke nochmal darüber nach, ob ich in meinem Erlebnis nicht ein paar Worte ändern kann,
ohne den Inhalt für mich zu entfremden.
Vielen Dank für deine Gedanken dazu!
Beste Grüsse, Jonny